@Tussinelda Sehr viel Erfahrung damit habe ich nicht, weil das alles bei mir recht zügig und fast reibungsfrei geklappt hat, aber ich habe zumindest feststellen können, dass es womöglich einen Unterschied macht, ob man anruft oder persönlich hingeht. Nachdem mich mein Hausarzt an einen Psychiater überwiesen hatte, hab ich da auch nicht angerufen, sondern bin persönlich hingegangen. Das geht auch nicht bei jeder Praxis, ich weiß. Aber diese hatte eine offene Notfallsprechzeit, deswegen konnte ich da einfach reinlaufen.
Die haben mir auch zuerst gesagt, dass sie keine freien Termine mehr haben für den Rest des Jahres und dass sie außerdem gar keine neuen Patienten mehr annehmen. Ich war aber damals so ein Nervenbündel, dass ich direkt angefangen hab zu heulen. Ich hab ihnen vorgeworfen, dass ich das nicht glaube, dass sie mir nur nicht helfen wollen und dass sie sich alle zu Tode schämen sollen, wie man überhaupt jemanden wieder wegschicken kann, dem es offensichtlich dreckig geht. Plötzlich war doch ein Termin frei, bei einer Psychiaterin, die zufällig doch noch einen neuen Patienten aufnehmen konnte.
Ich will das jetzt zwar nicht als Ratschlag raushauen, dass man einen Aufstand machen soll, ich habe es mir damals auch nicht vorgenommen, so zu reagieren, aber es ist passiert und hat was bewirkt. Vielleicht sollte man sich nicht immer unbedingt zusammenreißen und anstrengen, nicht die Nerven zu verlieren. Wenn einem nach Heulen zumute ist, kann man das tun, auch wenn man grade irgendwelchen Therapeuten aufs Band spricht, weil man einen Therapieplatz sucht.