Aggressivität bei Jugendlichen - Was kann man dagegen tun?
11.11.2017 um 17:47sunshinelight schrieb:Strafen haben durchaus einen Sinn, aber wenn eine Strafe Drehtürinsassen fördert, wäre das weniger sinnvoll.Gegenwärtig tut die Justiz mit Rückendeckung durch die Politik und Sozialpädagogik möglichst alles, um jugendliche Straftäter bloß nicht zu inhaftieren. Oder ihnen spürbare Strafen zu Teil werden zu lassen.
,,Drehtürinsassen" verhinderst du, indem du ZUR Strafe ZUSÄTZLICH vernünftige Resozialisierung betreibst.
Du verhinderst sie nicht, indem du stets zu verhindern suchst, dass Leute inhaftiert werden. Du verhinderst sie auch nicht durch dauernde Streicheleinheiten und Nachsicht.
sunshinelight schrieb:Ich meine, wir leben in einem Land der Pädagogen und Jugendämter. Wenn man Jugendliche, die mit sich nichts anzufangen wissen, wegsperrt, ist das eine Spriale, die sich ewig weiterdreht.Es gibt ein Heer an Sozialpädagogen und anderen ,,Fachleuten", die den lieben langen Tag nichts anderes machen, als sich auf ,,sanfte Art und Weise" um kriminelle Jugendliche und Intensivtäter zu kümmern. Ich will das nicht an sich verurteilen. Sehr wohl aber verurteile ich das als eine unverrückbare Ideologie, wenn die Betreffenden statt der nächsten Streicheleinheit von Anfang an klare Grenzsetzungen benötigen würden.
Wir können nur in einer Gesellschaft leben, weil wir Gesetze haben und das alles hat nur Erfolg, wenn sich die meisten Leute an die Gesetze halten. Sich an die Gesetze halten nervt und kann den Spaß verderben usw. - aber es ist notwendig. Wenn die Leute das nicht freiwillig machen, muss man sie dazu zwingen, auch mit Konsequenzen.
In der Realität gibt es einfach genügend Leute, die nicht auf reine Nettigkeiten anspringen. Sondern nur auf klare Ansagen und Konsequenzen von Anfang an:,,Du hast deinen Mitschüler grundlos ins KH geprügelt -> dann wirst du dafür harte Konsequenzen erfahren."
Ich wiederhole das immer wieder gerne: Grenzen setzen, notfalls auch mit Inhaftierung, hat nichts mit drakonischen oder ungerechten Strafen zu tun, sondern mit Erziehung. Je früher und konsistenter, desto besser.
Kinder und Jugendliche sind nicht ,,böse", sie haben aber oft weniger Hemmungen, einfach das jeweils vermeintlich beste für sich rausholen zu wollen. Das schließt auch unter Umständen ein, zu dealen, zu klauen oder Schwächere zu verkloppen. Hier müssen sie erzogen werden, damit sie keine kriminelle Karriere einschlagen.
sunshinelight schrieb:Guck mal, Täter sind immer noch Menschen und auch sie könnten die Spur bekommen, wenn man sie mal fördern würde.Es steht außer Frage, dass Täter schwerer Straftaten weiterhin Menschen sind. Nichtsdestotrotz bist du da sehr naiv, sorry, du scheinst zu glauben, dass man alles mit ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit und Nachsicht lösen könne.
Ich denke mal, dass eine Verwahrlosung nicht dadurch kompensiert wird, würde man sie weiter ins Abseits drängen.
Aber es gibt ganz schlicht und ergreifend Menschen, die lachen sich darüber kaputt ;)
Die interessieren sich nicht für Kuschelpädagogik. Sondern sie hauen dem Schwächeren, der sie nervt, auf die Zwölf, verkaufen Drogen oder betätigen sich als Zuhälter, weil das aus ihrer Perspektive lukrativ und gerechtfertigt ist.
sunshinelight schrieb:Nämlich mal andere Seiten kennenlernen. Wie dass sich um sie gekümmert wird.Erlebnispädagogik? Tauchreisen auf die Malediven auf Staatskosten zum Beispiel? Damit die jugendlichen Intensivtäterauf Staatskosten sich mal richtig davon erholen können, ständig zu prügeln, zu dealen und einzubrechen? :D
sunshinelight schrieb:Alles mal außen vor der Opfer, denn es heißt ja nicht, dass man ihnen in die Fresse schlägt.Doch, genau das tut man, wenn man dem Täter Aufmerksamkeit, Unterstützung und Nachsicht in Massen zukommen lässt, während die Opfer einer Straftat um die Kostenübernahme für Therapien und andere Unterstützungen regelrecht kämpfen müssen.
Genau das tut man, wenn der Täter, der das Opfer schwer verletzt hat, dem Opfer ein paar Tage später nach Gerichtsverhandlung schon wieder auf der Straße begegnet, weil seine Strafe nur zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Ganz ehrlich:
würde mir das passieren, ich würde mich vom Rechtsstaat verhöhnt fühlen. Und möglicherweise dann selbst mal Hand anlegen und den Typ richtig durchwalken. Moralisch falsch, aber menschlich ;)
Wenn ich dagegen den Eindruck hätte:,,Der Rechtsstaat ist wenigstens halbwegs gerecht, mein Schmerz und meine Verletzungen werden anerkannt, ich bekomme Unterstützung und der Täter spürt Konsequenzen", dann ist das okay für mich.
Ich will keine drakonischen Strafen, ich will Gerechtigkeit.