Agrypnie schrieb am 10.10.2017:In meinen Beziehungen spielte Sex nie eine übergeordnete Rolle. Sex ist nett, um meine hedonistischen Bedürfnisse zu befriedigen, aber für mich nicht elementar. Der wichtigste Faktor war für mich immer die Passung, die Vereinbarkeit von Interessen, Neigungen, Bedürfnissen. Dazu gehört sowohl eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur, aber auch ein vergleichbares Maß an Intelligenz, dazu Rücksichtnahme, Durchsetzungsstärke, Vielseitigkeit
Dieser erste Teil ist so, dass man es besser nicht sagen kann... jedenfalls für mich passt das alles.
Agrypnie schrieb am 10.10.2017:und dauerhafte Weiterentwicklung. Ich möchte in einer Beziehung genauso wenig Stillstand wie in meinen sonstigen Lebensbereichen, im beruflichen, freundschaftlichen oder interessensspezifischen Kontext. Ich möchte, dass mein Partner daran interessiert ist, voranzukommen, immer wieder zu hinterfragen, bereit zu sein, sich zu verändern und auch, bei mir Veränderungen anzuregen. Ich möchte eine gemeinsame Basis ebenso wie gemeinsame Weiterentwicklung - Sex spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle.
Aber dieser zweite Teil des Posts... da habe ich andere Vorstellungen, muss ich sagen. Dieses ständige Verändern und Drehen an Stellschrauben an Persönlichkeit, an dem anderen... das hört sich nach Arbeit an. Ich weiß ja nicht genau, wie es gemeint ist, aber wenn ein Partner es irgendwie "braucht", dass man sich unbedingt weiterentwickelt und ich Veränderungen in diesem anrege, dann entsteht da, finde ich, so ein unangenehmer Druck, ständig den großen Wurf mit dem Partner hinzulegen... und das in kontinuierlicher Weise... nö, da habe ich, als Jahrgang 65, nicht mehr so den großen Bock drauf.
Ich habe im Laufe der Zeit jetzt doch schon einige Parts in meiner Persönlichkeit soweit ausgebaut, da ich da nicht mehr viel dran rumwerkeln brauche... natürlich, sich die Neugier bewahren, Dinge unternehmen, die man noch nicht unternommen hat, in der Freizeit, klar, sehr, sehr gerne... da bin ich immer bereit zu.
Aber wenn ein Partner jetzt noch unbedingt will, dass ich mich beruflich weiterentwickele, um noch "etwas zu werden", dann stößt sie dort auf eisenhartes Felsmassiv... also... ich will mich da ganz sicher nicht mehr unter Druck setzen lassen...
Ist vielleicht auch eine Sache, die man in jungen Jahren dann doch noch mehr "in sich" trägt, dieses berufliche Weiterkommen in gemeinsamer Sache... und dieses Verändern und diese Weiterentwicklung in vielen Bereichen.
Hm... und diese Formulierung "Sex spielt eine sehr untergeordnete Rolle" kann ich so auch nicht unterschreiben... Sex spielt nicht die größte Rolle, aber ein schöner Austausch auch in diesem Bereich ist schon wichtig, um sich rundherum wohl zu fühlen.