Die Frauenquote ist unmoralisch

schtabea schrieb:Nur die Quote ist eben das exakte Gegenteil von Gleichbehandlung

Auffallend korrekt, mMn.
Das Dumme ist nur, dass es ohne Quote eben auch zur Ungleichbehandlung kommt, nur eben mit umgedrehten Vorzeichen.

Also nichts tun und somit an Ungerechtigkeit festhalten
oder
selbst etwas ungerecht werden, um Ungerechtigkeit ein stückweit zu begegnen?

Ich bin für Letzteres. Die Gesellschaft gewöhnt sich nur an (gleichgestellte) Frauen, wenn sie diese im Alltag erkennt. Dann braucht es (hoffentlich) i'wann mal keine Quote mehr.
Tun wir nichts, dann zementieren wir die Ungerechtigkeit auf ewig.

wuec schrieb:Tun wir nichts, dann zementieren wir die Ungerechtigkeit auf ewig.

Eben... und... es wurde auf Freiwilligkeit lange genug gesetzt... Die Unternehmen hatten lange genug Zeit, etwas freiwillig zu ändern... nix ist passiert und dann hat die Politik nachgeholfen.

Zudem können Unternehmen die Plätze im Aufsichtsrat, die für die Frauenquote vorgesehen sind, auch frei lassen... jo, das machen auch einige so. Wenn sie also keine Frau nehmen, dann dürfen sie dafür auch keinen Mann nehmen... und der Platz bleibt frei.

Und bald wird wohl auch die Frauenquote für die Vorstände folgen müssen, da passiert nämlich wieder nix... und das Männer besser qualifiziert sind oder weniger besser... das können wir hier überhaupt nicht nachverfolgen oder evaluieren... darum kann es nicht gehen, es ist nicht evaluierbar.

Es geht darum, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu heben und da auf freiwilliger Basis die Männerseilschaften keinen Finger gerührt haben, musste die Quote her... das alles ist einfach und effektiv.

Eine Moral hat sich bei der Einführung der Quote nie gestellt und wird nur in Foren wie diesen hier überhaupt zur Sprache gebracht...

@wuec

wuec schrieb:schtabea : Nur die Quote ist eben das exakte Gegenteil von Gleichbehandlung

Auffallend korrekt, mMn.

Das Dumme ist nur, dass es ohne Quote eben auch zur Ungleichbehandlung kommt, nur eben mit umgedrehten Vorzeichen.

Nein. Wo denn ? Wo kommt es ohne Quote zu einer Ungleichbehandlung ? Und achte auch Du bitte auf Deine Wortwahl : wo kommt es ohne Quote zu einer UngleichBEHANDLUNG ?

Gebe dir recht. Bis auf das da:

moric schrieb:Eine Moral hat sich bei der Einführung der Quote nie gestellt und wird nur in Foren wie diesen hier überhaupt zur Sprache gebracht...

Die FQ hat durchaus eine (sogar mehrere) moralische Komponente(n).
Wenn wir die Mär mit der Chancengleichheit ernst nehmen, dann leitet sich daraus eine moralische Pflicht ab, die Gleichheit herzustellen/anzustreben.

Umgedreht kann man argumentieren, dass die FQ zu Benachteiligung ebenso gut qualifizierter Männer führt/führen kann. Wenn zB

moric schrieb:und der Platz bleibt frei

ein ER nicht auf dem SIE-Platz hocken darf.
Auch diese Sicht hätte durchaus eine moralische Tragweite.

@schtabea
Hä?
Was ist an meiner Wortwahl zu beanstanden?

@Kc

Was siehst du denn als „intelligente Quote“ an?

@wuec

Du schreibst, dass es ohne Quote zu einer Ungleichbehandlung kommt. Ich vermute, was Du meinst, sind ungleiche Zustände. Also mehr Männer in Führungspositionen. Aber wo genau siehst Du die Ungleichbehandlung bei gleicher Qualifikation ?

@schtabea
:ask

Woraus resultieren denn

schtabea schrieb:ungleiche Zustände

?

Add: verflixt. Wie gehen die komischen Kreisgesichter? Kenn mich hier nicht mehr aus.

@wuec

In diesem konkreten Falle sind sie meiner Meinung nach das Resultat unterschiedlicher Interessen und Lebensentwürfe von Männern und Frauen. Und Deiner Meinung nach ?

@schtabea
Jettz weiß ich was moric mit seiner Moral meinte. Zu philosophisch das Ganze.

schtabea schrieb:Und Deiner Meinung nach ?

Das habe ich schon beantwortet. S.o. Du hast das bemängelt (mit imaginärem Zeigefinger)

Und nun zur Philosophie (die leider wenig mit dem erlebten Alltag zu tun hat):

schtabea schrieb:Resultat unterschiedlicher Interessen und Lebensentwürfe

Nun müsste ich nachhaken,welche und wessen Interessen und L-Entwürfe da denn gemeint sein könnten?
Die der Frauen ja wohl nicht. Die können offensichtlich BundesrichterIn, ChefärztIn, AufsichtsrätIn, Vorstand, Kanzlette, MinisterIn, ProfessorIn und weiß der Kuckuck/die Kuckucksdame.
Dennoch reicht es nicht mal annähernd zu ausgeglichener Verteilung in den Topjobs.
Also von wessen Interessen und Entwürfen sprichst du?

Eine rein rhetorische Frage, die du mir nicht beantworten brauchst. Die Antwort führt nämlich vom Problem (IST-Zustand) weg, auf welchen ich mich bezog und weiterhin beziehen werde. Zudem halte ich Interessen nicht für geschlechtsspezifisch. L-Entwürfe können es durchaus sein, sind aber heutzutage sehr oft geschlechtsübergreifend identisch, was eben im grassen Widerspruch zum IST-Zustand steht. Denn dort (Topjobs) spiegelt sich das eben nicht wider.

schtabea schrieb:@wuec

In diesem konkreten Falle sind sie meiner Meinung nach das Resultat unterschiedlicher Interessen und Lebensentwürfe von Männern und Frauen. Und Deiner Meinung nach ?

Ja, unter anderem.
Das Ganze ist so unheimlich dämlich.
Ich verrate euch mal was über Führungspositionen.
Die Wirtschaft ist kein verdammter Ponyhof. Man steht permanent unter Druck und muss den Kopf herhalten, wenn Mitarbeiter Mist bauen. Wer schnell nervös wird oder unter Druck schlecht einschlafen kann, der bleibt besser der Führungsetage fern. Vom 8-Stunden-Tag träumen Führungskräfte, sofern sie denn gut schlafen können. Unsicherheit oder Emotionalität sind Todsünden. Und wenn 10 Konzernanwälte vor der Tür stehen muss man trotzdem die Nerven bewahren. Keine Sau kämpft mit fairen Mitteln. Wer nicht mit allen Wassern gewaschen ist, springt menstruierend ins Haifischbecken. Glaubt wirklich jemand, man kann einfach daherkommen und eine Führungsposiution einklagen? Wer ohne ausreichende Eignung eine solche Position einnimmt, fährt den highway to Klapse.
Ist es denn wirklich sooo schlimm, wenn mehr Männer als Frauen besagte Eignung/Einstellung mitbringen?
-
Manchmal glaube ich, die Hausfrau/Mutter ist verdammt schlau. Nur leider ist sie zu blöd es zu erkennen.

RedBird schrieb:Die Wirtschaft ist kein verdammter Ponyhof

Dafür begehrst du nun aber keinen Nobelpreis. Oder?

RedBird schrieb:Ist es denn wirklich sooo schlimm, wenn mehr Männer als Frauen besagte Eignung/Einstellung mitbringen?
-
Manchmal glaube ich, die Hausfrau/Mutter ist verdammt schlau. Nur leider ist sie zu blöd es zu erkennen.

Und manche zu einfach zu blöd zu erkennen, wenn sie sich bis auf die Knochen blamieren. Das gibt bestenfalls den "Brett-vorm-Kopp"-Preis.

wuec schrieb:Dafür begehrst du nun aber keinen Nobelpreis. Oder?

Doch, eigentlich schon. Gibts da eine Frauenquote? Dann habe ich vielleicht eine Chance.

wuec schrieb:Und manche zu einfach zu blöd zu erkennen, wenn sie sich bis auf die Knochen blamieren. Das gibt bestenfalls den "Brett-vorm-Kopp"-Preis.

Wenn du mir jetzt noch ein Gegenargument schreibst, statt Labilität zur Schau zu stellen, backe ich dir Kekse. Die schmecken leider furchtbar, ich kann nicht backen. Aber heute zählt ja der gut Wille, nicht das Resultat. Ist wie in der Wirtschaft. Ich bin zwar vollkommen ungeeignet zum backen, setze dir aber trotzdem meine Kekse vor und bin beleidigt wenn du sie nicht isst.
Mahlzeit.

Behalte deine Kekse. Mir scheint ohnehin, dass es sich vielmehr um Fisch handelt.

wuec schrieb:Behalte deine Kekse. Mir scheint ohnehin, dass es sich vielmehr um Fisch handelt.

Du bekommst eh nur Kekse, wenn du Argumente bringst.
Keine Argumente, keine Kekse.
Ist wie mit den Armen.

Frauenquote ist unmoralisch
Es sollte vielmehr über Unabhängigkeitsquote gesprochen werden.

@wuec

Du nennst EINZELNE Frauen , klar, die gibt es. Ich beziehe mich aber auf die Lebensentwürfe und Interessen der MEHRHEIT der Frauen. Die haben sich angeglichen in den letzten Jahren, sind aber immer noch sehr unterschiedlich. Männer konzentrieren sich nach wie vor vorwiegend auf ihren Beruf, Frauen setzen mindestens zwei Schwerpunkte: Beruf und Kinder.
Und was die Topjobs angeht, um die es ja bei der Quote geht : um wirklich ganz nach oben zu kommen, braucht es neben entsprechenden Fähigkeiten vor allem unbedingten Willen. Und den haben nach meiner ganz groben Schätzung vielleicht 1% der Männer aber nur 0,1% der Frauen. Für Männer ist "ganz oben" frauentechnisch gesehen ein Vorteil : Selbst die allergrößten und hässlichsten Idioten wie Trump haben tolle Frauen. Aber wenn Frauen "ganz oben" sind, ist das männertechnisch gesehen kein Vorteil sondern eher schwierig.

@wuec


Und woran liegt es Deiner Meinung nach, dass in Führungspositionen mehr Männer sind. Du sagst, Du hättest es geschrieben aber ich finde es nicht.

@schtabea
Woher kennst du I&L der Mehrheit der Frauen? Ich kenn die jedenfalls nicht.
Und wieso "einzelne Frauen"? Ich hab (bis auf die Kanzlette) Berufsgruppen aufgezählt in denen durchaus viele Frauen zugange sind. Abgesehen davon würde eine einzelne Frau für einen Posten ja völlig ausreichen. Damit erklärst du also rein gar nichts.

schtabea schrieb:Männer konzentrieren sich nach wie vor vorwiegend auf ihren Beruf, Frauen setzen mindestens zwei Schwerpunkte: Beruf und Kinder.

Etwas veraltete und zudem nicht belegbare Behauptung. Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir über 10k Professorinnen an den Hochschulen. Und sowas wird man nicht "versehentlich". Ist auch kein Erbtitel. Offenbar hat sich da was an tradierten Rollen verändert. Das kann man zur Kenntnis nehmen oder auch ignorieren.

schtabea schrieb: um wirklich ganz nach oben zu kommen, braucht es neben entsprechenden Fähigkeiten vor allem unbedingten Willen

Unbestritten

schtabea schrieb:Und den haben nach meiner ganz groben Schätzung vielleicht 1% der Männer aber nur 0,1% der Frauen

Aua. Die Schätzung beruht auf was?

schtabea schrieb:Für Männer ist "ganz oben" frauentechnisch gesehen ein Vorteil : Selbst die allergrößten und hässlichsten Idioten wie Trump haben tolle Frauen. Aber wenn Frauen "ganz oben" sind, ist das männertechnisch gesehen kein Vorteil sondern eher schwierig.

Und das erklärt uns jetzt warum Unternehmen weniger Topjobs an Frauen vergeben? Damit die hässlichen Vögel an "tolle Tanten" kommen? Das eröffnet völlig neue Unternehmensziele (die ich stark anzweifeln möchte als ehemaliger "nicht gerade weit unten-AN" und inzwischen Unternehmer)

Ich geb dir zum Teil ja durchaus recht. Eine Babypause kann schon Ausschlusskriterium sein. Auch Männer mit unterbrochener Vita haben es schwer(er) beim Gipfelsturm. Das ändert aber nichts daran, dass wir haufenweise geeignete, gebildete und erprobte Frauen im Land/auf der Kugel haben und sich dieser Umstand dennoch nicht in der Verteilung widerspiegelt. Daher kann das wohl kaum geschlechtstypisch begründet werden.

schtabea schrieb:Und woran liegt es Deiner Meinung nach, dass in Führungspositionen mehr Männer sind. Du sagst, Du hättest es geschrieben aber ich finde es nicht.

Ähem. Du findest das nicht, weil du das von vorn herein ausgeschlossen hast (und vermutlich noch immer ausschließst).