Die Frauenquote ist unmoralisch
20.10.2017 um 10:46BossMeng schrieb:ich wollte Scharfschützin werdenScheint ja ein Wunschberuf junger Frauen zu sein.
Bundeswehr oder "Privatmarkt"?
BossMeng schrieb:ich wollte Scharfschützin werdenScheint ja ein Wunschberuf junger Frauen zu sein.
Nevrion schrieb: D.h. es hat nichts mit Ihrer Leistungsfähigkeit oder dergleichen zu tun, sondern nur damit, dass sie womöglich die beste Frau aus dem Kandidatenkreis ist. Das ist nicht immer so, kann aber durchaus so passieren. Das wird mit einer Frauenquote einfach billigend in Kauf genommen und ist auch wieder ein Stück weit unrecht.Okay, okay... also ist das System nicht ganz perfekt... okay... aber dann mal raus damit... wie soll man es denn sonst machen? Hast du eine bessere Idee?
Doors schrieb:"Schwerbehinderte Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt."Yep, das wäre grundsätzlich erst einmal verfassungswidrig.
"Daher werden Schwerbehinderte und Gleichgestellte bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. "
moric schrieb:Okay, okay... also ist das System nicht ganz perfekt... okay... aber dann mal raus damit... wie soll man es denn sonst machen? Hast du eine bessere Idee?Wie man es sonst machen soll? Indem man sich nicht einmischt. Der Staat kann und darf den Menschen nicht vorschreiben netter bzw. fairer zueinander zu sein. So etwas kann nur durch Erziehung vermittelt werden. So etwas muss von Generation zu Generation getragen werden. Ich bin so erzogen worden, dass ich eine Frau als absolut gleichwertig zum Mann betrachte. Ich würde nie einer Frau aus einer Führungsposition fern halten, wenn ihre Qualifikation dafür am besten geeignet ist. Ich würde meiner Tochter auch nie sagen, dass sie in irgend etwas schlechter wäre, als ein Junge, obwohl sich z.B. das Klischee hält, dass Mädchen angeblich nicht so gut in Mathematik wären wie Jungs. Das hab ich persönlich nie so erlebt. Und das alles obwohl meine Mutter noch der Typ Frau ist, die meint, ich müsse meiner Schwester mal eine Tasche abnehmen, weil ich als Kerl angeblich kräftiger und damit besser geeignet wäre um Sachen zu tragen.
Wenn man keine Frauenquote einführt, passiert nämlich, so sehe ich das, gar nix!
Diese Frauenquote wird ja auch wirklich nur wichtig, wenn es um höher gestellte Positionen geht, bspw. in Aufsichtsräten, in denen Frauen eben noch völlig unterbesetzt sind... das werden nämlich die Pöstchen gerne an die mänlichen Drinking-Buddys verteilt... und da kann mir keiner erzählen, dass die alle so superkompetent sind.
Nevrion schrieb:Ich bin so erzogen worden, dass ich eine Frau als absolut gleichwertig zum Mann betrachte. Ich würde nie einer Frau aus einer Führungsposition fern halten, wenn ihre Qualifikation dafür am besten geeignet ist. Ich würde meiner Tochter auch nie sagen, dass sie in irgend etwas schlechter wäre, als ein Junge, obwohl sich z.B. das Klischee hält, dass Mädchen angeblich nicht so gut in Mathematik wären wie Jungs.
Nevrion schrieb:Versteh mich nicht falsch. Ich bin sehr stark dafür, dass Frauen in allen Bereichen des Lebens gleichberechtigt sind. Das heißt aber nicht, dass ich dafür bin, dass sie bevorzugt behandelt werden. Und eine Quote heißt immer Bevorzugung. Man bekommt etwas zugestanden, nur weil man eine Eigenschaft besitzt, nicht weil man am besten dafür geeignet ist.Ja, glaubst du denn, das wurde nicht versucht?
Ich fühle deswegen trotzdem mit den Frauen mit, die sich ungerecht behandelt fühlen, weil sie nicht in die Chefetage kommen, aber das sind dann halt Eigenheiten einer Firmenstruktur, in die sich der Staat nicht einmischen darf. Ich habe selbst mit genug Chefinnen zu tun gehabt, alles starke, selbstbewusste Frauen, die sich selbst was aufgebaut haben oder sich in die Position hinein gearbeitet haben. Dass das nicht in allen Unternehmen klappt, ist zwar ärgerlich, aber man kann ja die Menschen schlecht zwingen netter miteinander umzugehen.
Tussinelda schrieb:aha, dann werfen wir also alle möglichen Gesetze über Bord? Weil der Staat sich ja nicht einmischen soll. Frauen werden nicht bevorzugt, sondern es wird für Ausgleich gesorgt. Und da dies - ich möchte darauf extra ausdrücklich hinweisen - freiwillig nicht funktionierte, ist es nötig, dass der Staat sich einmischte.Von allen möglichen Gesetzen habe ich nicht gesprochen. Was hier als Ausgleich beschrieben wird ist ungefähr so, wie wenn man eine Truppe von 22 Jungs hat, die 11 gegen 11 Fußball spielen wollen. Dann kommt ein Mädchen dazu und will mitspielen. Hat sie das Recht darauf mitzuspielen und wenn ja warum? Natürlich kann ein Junge sagen, ah, die spielt eh besser. Ich höre auf und lasse sie für mich weiter spielen, aber genauso gut kann es passieren, dass die 22 so weiter spielen wollen, wie bisher.
moric schrieb:Ja, glaubst du denn, das wurde nicht versucht?Du solltest die Stellung der Frau in Deutschland so nicht pomadig reden. Es ist - soweit ich das weiß - noch keine 100 Jahre her, dass Frauen in Deutschland ein Wahlrecht bekamen. Und wenn man nun mal von dem Standpunkt aus sieht, was Frauen bzw. Mädchen heute schon alles können und dürfen, was damals so noch nicht möglich war, dann muss man einfach sagen, dass die Entwicklung insgesamt doch recht positiv gelaufen ist. Und der Trend wird auch ohne solche Gesetze weiter so gehen, weil jede Generation diese Art von Gleichbehandlung an seine Kinder weiter gibt oder es in Schulen so vermittelt wird. Selbst der Bundeskanzler wird seit geraumer Zeit von einer Frau gestellt. Aber wie ich schon im Beispiel davor andeuten wollte, gibt es nun mal in keinem Privatunternehmen das Recht auf mehr. Entweder der Chef ist seinem Angestellten gut gesinnt und lässt es zu oder der Chef ist ein Arsch und lässt es nicht zu. Ob man das Benehmen des Chefs aber gesetzlich regeln sollte, wage ich in Frage zu stellen. Das würde zu sehr auf das Persönlichkeitsrecht eingreifen, denn auch wenn es natürlich blöd ist: Man hat in diesem Land auch das Recht ein Arsch zu sein.
Jahrzehntelang, mittlerweile, wurde den großen Unternehmen das alles nur nahe gelegt... es wurde auf die Eigenverantwortung gesetzt, immer und immer wieder... aber es hat sich nichts bewegt. Man wollte niemanden bevormunden und hat gedacht, hey, das klappt schon, wenn man sie darauf hinweist, dass jetzt auch mal mehr Frauen in die höheren Posten Einzug halten könnten... nichts ist passiert...
Und dann hat die Politik eben -und richtigerweise- gesagt, dass sich eben nichts bewegt, wenn man anscheinend keinen dazu zwingt... das Setzen auf Eigenverantwortlichkeit führte zu nichts... deshalb jetzt die Frauenquote... das BMBF und die Frauenintitiativen im Bundestag und, nebenei, in den Landesregierungen haben ja oft genug mit Reden, Vorträgen, Seminaren, Workshops, Veröffentlichungen wie Stellungnahmen und Empfehlungen darauf aufmerksam gemacht, dass bitte die großen Unternehmen (sprich Konzerne oder größere Familienbetriebe), also die Dax-gelisteten Unternehmen, doch mehr Frauen in die Aufsichtsräte und Vorstandsebenen holen sollen... und mit "biiiiteeee, bitteeee" unterschrieben... und... nix passiert.
Deshalb eben dann irgendwann... der Zwang...
ala Frauenquote.
Nevrion schrieb:Du solltest die Stellung der Frau in Deutschland so nicht pomadig reden. Es ist - soweit ich das weiß - noch keine 100 Jahre her, dass Frauen in Deutschland ein Wahlrecht bekamen. Und wenn man nun mal von dem Standpunkt aus sieht, was Frauen bzw. Mädchen heute schon alles können und dürfen, was damals so noch nicht möglich war, dann muss man einfach sagen, dass die Entwicklung insgesamt doch recht positiv gelaufen ist. Und der Trend wird auch ohne solche Gesetze weiter so gehen, weil jede Generation diese Art von Gleichbehandlung an seine Kinder weiter gibt oder es in Schulen so vermittelt wird. Selbst der Bundeskanzler wird seit geraumer Zeit von einer Frau gestellt.Es geht jetzt hier um die Frauenquote und nicht darum, was alles schon geleistet wurde. Du machst hier wieder ein neues Faß auf... Stellung bezogen zu dem Post von mir hast du jedenfalls damit nicht. Ich bin der Meinung, dass eine Nicht-Einmischung Null Erfolg gebracht hat... es wurde versucht und niemand hat sich von den Verantworlichen geregt, deshalb wurde die Frauenquote eingeführt und es ist eine sinnvolle Sache, die auch schon Erfolg gezeigt hat (siehe den Artikel, den ich oben verlinkt habe).
DerMüller71 schrieb:Dennoch eine Frage. Wo würdest du die Grenze bei Quotenregelungen sehen? Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass z.B. homosexuelle oder sehr kleine Männer schlechtere Karrierechancen haben. Benötigen wir hier auch eine Quote für das Top-Management?Es geht hier nur um die Frauenquote... es gibt genügend Threads auf Allmy über entsprechende Themen, die du da jetzt angesprochen hast. Z.B. in Threads mit dem Thema "Homosexualität".
moric schrieb:Es geht jetzt hier um die Frauenquote und nicht darum, was alles schon geleistet wurde. Du machst hier wieder ein neues Faß auf... Stellung bezogen zu dem Post von mir hast du jedenfalls damit nicht. Ich bin der Meinung, dass eine Nicht-Einmischung Null Erfolg gebracht hat... es wurde versucht und niemand hat sich von den Verantworlichen geregt, deshalb wurde die Frauenquote eingeführt und es ist eine sinnvolle Sache, die auch schon Erfolg gezeigt hat (siehe den Artikel, den ich oben verlinkt habe).Ich habe dir damit versucht zu verdeutlichen, dass auch die Stellung der Frau in Spitzenpositionen von Unternehmensstrukturen früher oder später ähnlich verbreitet sein wird, wie die von Männern. Das Frau da steht wo sie heute steht, war auch keine Hau-Ruck-Aktion. Mit der Entwicklung wollte ich dir aufzeigen, was innerhalb dieser Zeit schon alles erreicht wurde.
Nevrion schrieb:Deswegen halte ich deine Meinung oder dein Empfinden dass die Nicht-Einmischung nichts gebracht hat für Falsch. Ob's Bürgermeisterinnen oder Geschäftsführerinnen sind - davon gibt es reichlich in Deutschland. Dass du das auf irgendwelche DAX-Konzerne runterbricht verzerrt das Gesamtbild in Deutschland dann schon noch mal.Also... jetzt versteh ich die ganze Sache nicht mehr... die Frauenquote 30% (Ziel) in den Führungsetagen gilt nunmal für die Aufsichtsräte der DAX-gelisteten Unternehmen... darauf zielt sie aus. Ich kann es nicht einfacher erklären... für die Vorstandsebenen hat die Politik ja schon zurück gerudet und setzt weiter auf Eigenverantwortung... dort können die Unternehmen noch machen, was sie wollen.
Nevrion schrieb:Ich habe dir damit versucht zu verdeutlichen, dass auch die Stellung der Frau in Spitzenpositionen von Unternehmensstrukturen früher oder später ähnlich verbreitet sein wird, wie die von Männern. Das Frau da steht wo sie heute steht, war auch keine Hau-Ruck-Aktion. Mit der Entwicklung wollte ich dir aufzeigen, was innerhalb dieser Zeit schon alles erreicht wurde.Und hier sehe ich wieder eine ganz andere Geschichte, denn das, was in den Top-Führungsetagen bisher erreicht wurde, wohlgemerkt an signifikanten Verbesserungen, wird der Einführung der Frauenquote ja zugeschrieben.
Ich habe dir damit versucht zu verdeutlichen, dass auch die Stellung der Frau in Spitzenpositionen von Unternehmensstrukturen früher oder später ähnlich verbreitet sein wird, wie die von Männern. Das Frau da steht wo sie heute steht, war auch keine Hau-Ruck-Aktion. Mit der Entwicklung wollte ich dir aufzeigen, was innerhalb dieser Zeit schon alles erreicht wurde.Genau das ist nämlich auch ein wichtiger Punkt. Im Top-management finden sich vermehrt ältere Persönlichkeiten über 50 oder 60. Sprich aus einer Zeit, in der die Rollenbilder und damit auch die Ziele im Leben noch ganz andere waren. Richtig interessant wäre ja erst die Entwicklung in 10-20 Jahren, wenn die Generation von Frauen in das Alter kommt, die einen ganz anderen Lebensweg hinter sich hat.
DerMüller71 schrieb:Leider weichst du der Frage etwas aus. Wenn ich über die Gerechtigkeit der Frauenquote rede, dann kann ich ganz natürlich auch auf andere Fälle von Benachteiligung verweisen und die Frage stellen, wieso hier nur selektiv "gefördert "wird.Hm... du hattest eine Diskriminierung bei der Jobwahl auf Grund sexueller Orientierungen gewählt... eben Homosexualität... hier wären aber gleichermaßen Frauen wie Männer betroffen... und deswegen kann man es eben nicht vergleichen und zudem gehört es dann auch in einen Thread über Homosexualität. Das ist meine Meinung dazu.
DerMüller71 schrieb:So ganz fair scheint mir das nicht zu sein, denn als kleiner, dicker, alleinerziehender Mann mit Glatze (um mal die Klischees zu bedienen) hat man nichts von der Überrepräsentation der Männer im Vorstand und auch so kaum eine Chance - die Frauenquote nimmt ihn aber trotzdem in Sippenhaft, falls er sich auf eine solche Stelle bewirbt. Genauso wie eine kinderlose Karrierefrau mit Ellenbogenmentalität womöglich unnötigerweise gefördert wird.Dennoch geht es hier, bei der Frauenquote, um die Geschlechter, nicht um das optische Erscheinungsbild. Es ist am Thema vorbei... und empfinde es daher als offtopic.