@Kc Du beziehst dich wahrscheinlich auf folgende Behauptung:
Vorurteile und Diskriminierungen von Menschen aufgrund von Merkmalen, für die sie ,,nichts können", die von Natur aus zu ihnen gehören - Hautfarbe, Augenfarbe, Haarfarbe beispielsweise - oder die ,,unverschuldet" zu ihnen gehören, wie die Angehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie oder de Herkunft aus einem bestimmten Land, sind verwerflicher.
Verwerflicher im Vergleich zu Vorurteilen und Diskriminierungen aufgrund von selbstgewählten und selbstbeeinflussbaren Merkmalen, wie Frisur und Kleidungsstil.
Ich kenne diese Ansicht, teile sie aber nicht. Aus meiner Perspektive macht es keinen Unterschied, ich finde beides gleichermaßen inakzeptabel.
Wenn ich dem Bewerber einen Job explizit deshalb nicht gebe, weil mir seine kurzgeschorene Frisur nicht passt, stellt das eine Diskriminierung dar. Ebenso, wenn ich dem Bewerber einen Job nicht gebe, weil er schwarz ist. Man könnte jetzt behaupten, dass Mr. Kurzgeschoren sich ja längere Haare wachsen lassen kann und Mr. Schwarz nicht einfach nicht mehr dunkelhäutig sein kann, daher sei die Situation unterschiedlich.
Doch ich finde das nicht überzeugend, in beiden Fällen liegt Diskriminierung vor.
Ehrlich gesagt finde ich es fragwürdig, schlimmere und weniger schlimme Diskriminierungen aufzumachen.
Ich möchte idealerweise
gar keine Diskriminierung, das sollte doch das Idealziel sein, nicht wahr?
Und jetzt nochmal zum Thema positiver Vorurteile:
Es hört sich doch nett an, wenn jemand sagt:,,Asiaten sind so höflich, arbeitssam und gut in Mathe" oder?
Es hört sich auch nett an, wenn jemand sagt:,,Farbige können ja so gut tanzen" oder ,,orientalische Gastfreundschaft ist weltbekannt".
Aber nichtsdestotrotz sind es eben Vorurteile.
Sind Vorurteile also ok, solange sie ,,nett" sind? Aber was nett und schmeichelhaft ist, ist subjektiv.
Ich bin der Ansicht, es zähllt nicht, keine Vorurteile zu haben, sondern es zählt, ob man in der Lage ist, bestehende Vorurteile abzubauen und zu ändern, wenn es angebracht ist.