@Minimal1 Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich deinen Thread ein wenig verwirrend finde. Was genau möchtest du kritisieren? Die Menschen, die Geschichte, "das System"? Was genau stößt dir daran so sauer auf? Die angebliche Oberflächlichkeit der Leute oder sind es einfach nur übertriebene Statussymbole, die dich provozieren?
Dazu kann ich aus meiner Sicht nur sagen, dass ich nicht so recht verstehe, weswegen man sich über genannte Beispiele (Selfies mit teuren Autos oder schwarzen Lippenstift) überhaupt aufregen kann. Mich haben solche Dinge noch nie sonderlich groß interessiert und dadurch, dass ich meine Wahrnehmung auch nicht auf solche Dinge fokussiere, gewinne ich auch nicht den Eindruck, den du hier dargestellt hast.
Ich denke, dass ein Mensch, der halbwegs gefestigt und zufrieden mit sich selbst ist, der ein stabiles Selbstkonzept und ein nicht allzu schlechtes Selbstwertgefühl besitzt, über die Profilierung und die Statussymbole anderer Menschen durchaus hinweg sehen kann. Schließlich haben diese Dinge doch überhaupt nichts mit dir und deiner Lebensqualität zu tun - und wenn du für dich selbst ein anderes Lebenskonzept favorisierst, so ist es doch das Naheliegenste, sich darauf zu konzentrieren und die Angeber Angeber sein zu lassen.
Wie hier im Thread schon kurz erwähnt, sind Anerkennung und Wertschätzung Grundbedürfnisse des Menschen. Es gab und gibt immer Menschen (mit brüchigem Selbstwert), die ihre Anerkennung verstärkt von Außen beziehen, sei es durch ihren Beruf, ihren Besitz, ihren Körper, etc. Wenn man viel Geld hat, bietet es sich ja quasi schon an, seine Anerkennung, wenn man sie im Privatleben nicht bekommt, aus Statussymbole zu beziehen. Das ist sicherlich im Grunde bedauernswert, aber letztlich auch nichts anderes, als Menschen, die sich durch ihren ausufernden Fitness-Lifestyle, ihre 10 ehrenamtlichen Tätigkeiten oder ihre Familie definieren. JEDER definiert sich über irgendwas, auch wenn uns das nicht immer so klar bewusst ist. Aber wir haben alle unsere Werte und Lebenskonzepte in uns, nach denen wir streben und von denen wir uns durch unsere Mitmenschen Wertschätzung erhoffen.
Und wenn ich mit Menschen nichts anfangen kann, weil sie eben andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben haben, als ich, dann ist es meiner Meinung nach der entspannteste Weg, diese einfach zu ignorieren und ihr Leben leben zu lassen und mich stattdessen auf mein eigenes "Glück" zu konzentrieren.