Von Eifersucht und Missgunst
14.05.2017 um 08:34peekaboo schrieb:Kann man machen. Man kann sich aber auch schnell selbst täuschen, sich die Dinge so zurecht legen, das man sich einbildet gut dazustehen. Es ging hierbei aber auch nicht um Menschen zu denen man keinen Bezug hat, sondern um die, die man auf den Tod nicht ab kann. Zu denen hat man aber sehr wohl einen Bezug, aber keinen neutralen, sondern ein zutiefst negativen. Diesen Personen wünscht man normalerweise nichts Gutes, das wäre in meinen Augen ziemlich merkwürdig. Aber vielleicht bist du ja eine Ausnahme und bei dir ist so ein merkwürdiges Verhalten normal. Solche Menschen soll es ja auch geben.Wenn ich anderen nichts schlechtes wünsche, mache ich mir sicherlich nichts vor oder versuche damit ein schlechtes Gewissen zu bekämpfen (..woher sollte dies auch kommen?)
Das schlechteste was ich einem Menschen, aus meiner Sicht, wünschen kann ist, dass er mir egal ist. Dann ist dieses auf einer neutralen Ebene. Nichts gutes, nichts schlechtes. Eben einfach egal.
Vllt bin ich da eine Ausnahme ja, aber mich deshalb merkwürdig zu betiteln finde ich unnötig.
Für mich ist Freundlichkeit und mitfühlende Wesenszüge nichts merkwürdiges, sondern etwas völlig normales, was jeder an menschlichen Charaktereigenschaften mitsich bringen sollte.
Wenn ICH jemanden auf den Tod nicht abkann, sehe ich das als eine persönliche Empfindung. Ich mache mir klar, dass vllt nur ich das so empfinde und der andere vllt garnichts dafür kann, dass ich ihn nicht riechen kann.
Ich fange da bei MIR an. Warum komme ICH nicht mit dem/der zurecht? Nicht, was hat der falsch gemacht? Das kommt erst, wenn ich mit mir fertig bin und im reinen.
Ergo.. wünsche ich anderen nichts schlechtes - selbst wenn ich sie nicht leiden kann.
Ich empfinde Eifersucht als Schwäche.
Das heisst nicht, dass ich jeden eifersüchtigen Menschen als Schwächling einstufe. Nein, er trägt nur einen Makel in sich, der behoben werden kann, wenn man sich die Zeit gönnt daran zu arbeiten.
Eifersucht sagt im Grunde erstmal aus, dass man dem anderen nicht vertraut und sich selbst schonmal garnicht. In Punkto Beziehungen zB. kommt die Eifersucht ja nur, weil man Angst hat, den anderen zu verlieren. Sprich, man vertraut ihm nicht. Denn wenn man es würde, bräuchte man ja nicht fürchten, das der andere einen ersetzt/ fallen lässt oder what ever.
Eifersucht hat keinen positiven Nutzen in einer Beziehung. Man zeigt dem anderen nicht, dass er einem so unendlich viel bedeutet, sondern dass da kein vertrauen ist. Und das, ist ein Makel.
In der Berufung ist es auch nur ein Anzeichen dafür, dass man andere Arbeit als geschätzter oder wichtiger empfindet. Und dann muss ich mir überlegen..mach ich hier für mich das richtige? Wenn meine Arbeit nicht geschätzt wird und mich das stört, suche ich mir dann lieber was, wo ich weiss das ich geschätzt werde?
Wem der Lohnausgleich als Schätzung nicht genügt, muss sich Wege suchen.
Ein Makel ist ein Makel...dennoch ist man dann ja nicht weniger wert. Kein Mensch ist perfekt, wäre auch enorm öde. Und es gibt Menschen, die vllt genau diesen Makel an einem entzückend finden. Eifersucht kann in manch einer Beziehung auch was belebendes haben.
Aber dennoch kann ich ja für mich sagen, dass ich Eifersucht als störend empfinde und mir keinen Partner gesucht hätte, der in Eifersucht erstickt oder mir damit beweisen will, wie wichtig ich ihm bin.
Ich habe da meine eigenen Erfahrungen gemacht und möchte das nie wieder erleben müssen.
Und ich möchte auch nie wieder selbst so sein.
Vielleicht bin ich dadurch merkwürdig für dich, @peekaboo
Mag sein...
nur ist es mir in erster Linie wichtig, mit mir selbst zufrieden zu sein- dann kommen andere.
Tipps von außen, Kritik und Lob nehme ich gerne entgegen und baue sie in meine Arbeit an mir selbst auch ein. Aber ich muss nicht um jeden Preis anderen gefallen.
peekaboo schrieb:Wenn man auf sein Karma viel wert legt und jemanden etwas Gutes oder auch das aller Beste wünscht sollte dies nicht halbherzig erfolgen, ansonsten kann man sich seine guten Wünsche auch schenken, vor allem die Leute, die einen nicht leiden können.Ich wünsche nicht halbherzig sondern ehrlich.
Entweder ehrlich herzlich oder ehrlich normal freundlich.
Ich bin nicht so selbstverliebt, dass ich mein Sympathieempfinden als Non-Plus-Ultra sehe.
Mördern, Kinderschänder usw nehme ich da natürlich mal raus, denen wünsche ich natürlich kein unbeschwertes Leben. Aber ich denke, dass brauch ich nicht näher ausführen.
peekaboo schrieb:Jemanden dem man nicht leiden kann etwas neutral wünschen? Geht das überhaupt? :D Und wenn man sich nicht gerade selbst belügen will, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, wäre ein neutrales Wünschen doch eigentlich überflüssig oder?Ich renne ja nun nicht durch die Straßen und wünsche fremden Leuten irgendwas :D
Die Goldwaage legen wir bitte weg ^^
Ich spreche hier von zwischenmenschlichen Beziehungen die irgendwann Brüche erleiden.
Und docg, da kann ich neutral wünschen, dass der andere trotzdem glücklich wird..aber ich muss nicht alles dafür tun, dass er es wird.