Gesellschaft gegen Kinderlose?

@RayWonders
Das sind 7.222 € im Jahr. heisst, im Monat wären das also 601 € im Durchschnitt.

Und ja, das ist realistisch. Die werden ja auch nicht billiger. Schulbücher und Klassenfahrten müssen finanziert werden, Klamotten gekauft .. Unternehmungen, Freizeitparks, Museen.. dann steht auch mal ein Familienurlaub an .. das kann man da alles mit reinrechnen.



Dieser Wert kommt vom stat. Bundesamt, also höchst offiziell.


http://www.familie.de/eltern/wie-viel-kosten-kinder-536481.html

RayWonders schrieb:naja, das glaube ich jetzt irgendwie nicht so richtig. ich vermute dass Eltern in ihrem Job für gewöhnlich auch ein höheres Gehalt bekommen oder aushandeln können als das Singles können..

Deine Vermutung hat - leider - nichts mit der Realität zu tun ... ;)

The_Borg schrieb:Wenn eine Frau heute in Deutschland Kinder bekommt, wird sie fast schon fertig gemacht ("wie kannst du nur", und altes Frauen-Rollenbild, Beschimpfungen als "Hausmütterchen", oder ganz schlimm: "die bekommt nur Kinder um mehr Geld zu bekommen" oder auch beliebt: "die ist ja zu blöd zum Verhüten") ....

Habe ich noch nicht erlebt, dass eine Frau, die Kinder bekam, fertig gemacht wird.

Hier, wo ich arbeite, gibt es jedes Jahr so an die 2 bis 3 neue Mütter und wenn die ihr Kind mitbringt, dann stehen alle Schlange, um mal einen Blick darauf werfen zu können, die Mutter wird beglückwünscht und angelächelt an jeder Ecke...

Also... ich sehe das genaue Gegenteil...

Weiß nicht, welche Heiopeis den Müttern solche Unverschämtheiten machen... ich denke schon, dass es solche Typen gibt, aber um die macht man eben einen großen Bogen... und die stellen ganz sicher nicht die Mehrheit.

@Kältezeit

dann is gut wenn es vom Bundesamt kommt, weil das ist dann auch die Grundlage für die Ermittlung des Bedarfes von Familien in Grundsicherung..

aber ganz ehrlich, zu hoch darf das meiner Meinung nach auch nicht ausfallen. das spricht sich rum, dass man mit 'nem Kind mehr Geld hat. und viele leben dann den Tag und die Gegenwart und vergessen zu sparen, für sich und die Kinder..

aber das is jetzt doch ganz schön OT.. :)

@RayWonders


hmm tja...ich komme auch auf ~601 Euro / Monat bei diesem Wert....also das ist tatsächlich ein wenig hoch, bzw. ja für einen hartz4-Empfänger ja quasi gar nicht machbar. Nun stelle man sich 3 Kinder vor...das sind wie schon bei 2400!

Das ist ein komplettes Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 8 / TVL (so als Vergleich)..... kann also nicht sein.
Also meine monatlichen Ausgaben, was so die allgemeine Lebenshaltung angeht also Lebensmittel usw..., belaufen sich im Moment auf ca. 200.
Miete, Versicherungen usw.. sind natürlich nochmal extra. Kann man ja auch nicht direkt mit einrechnen, denn die Miete zahlt man ja mit oder ohne Kind.

@Kältezeit

meinst du also die 600 € passen? Ich denke es sind weniger.

RayWonders schrieb:aber ganz ehrlich, zu hoch darf das meiner Meinung nach auch nicht ausfallen. das spricht sich rum, dass man mit 'nem Kind mehr Geld hat. und viele leben dann den Tag und die Gegenwart und vergessen zu sparen, für sich und die Kinder..

Man hat mit einem Kind ja nicht mehr Geld, wenn es rund 600€ benötigt, um eines zu versorgen ..

Das wäre dann das Geld, das Singlehaushalte oder Haushalte ohne Kind, entweder verprassen oder eben ansparen können. Minus das Kindergeld natürlich.

knopper schrieb:meinst du also die 600 € passen? Ich denke es sind weniger.

Es wurde so errechnet und ich muss sagen, um einem Kind auch etwas bieten zu können, ist das absolut realistisch.

RayWonders schrieb:aber ganz ehrlich, zu hoch darf das meiner Meinung nach auch nicht ausfallen. das spricht sich rum, dass man mit 'nem Kind mehr Geld hat. und viele leben dann den Tag und die Gegenwart und vergessen zu sparen, für sich und die Kinder..

Also, ich sehe, dass alle diejenigen, auch sehr gute Freunde von mir, die nie Kinder bekommen haben, heute sich Eigentumswohnungen kaufen, weil sie wirklich im Leben etwas weglegen konnten. Das ist bei einem sehr guten Freund von mir, den ich seit über 30 Jahren kenne, genau so... er hat sich ein ganzes Mietshaus gekauft, weil er sein "Geld mal endlich anlegen muss, schon wegen der Steuer und so"... ungefähr so hat er es mit erzählt. Natürlich musste er Geld dafür aufnehmen, klar, aber er konnte einen guten Batzen an Kapital schon miteinbringen.

DAS habe ich so von Menschen mit Kindern noch nicht so gehört... jedenfalls nicht so lapidar mal nebenher erzählt...

Derjenige, der behauptet, Menschen bekommen Kinder, weil sie dadurch "verdienen" und einen Reibach machen, redet den absoluten totalen Bullshit.

@knopper
Bei 2 Kindern wird es natürlich günstiger, weil Kind 2 die Sachen von Kind 1 auftragen kann, es müssen nicht alle Spielzeuge neu gekauft werden .. usw. usf..

Das ist auch der Grund, wieso ich mir nochmal ein 2. Kind zulegen möchte, außer dem Aspekt, dass es schön ist, Kinder zu haben. Weil die Sachen nunmal da sind und es wäre schade, wenn die nach einmaligem Gebrauch nicht nochmal benutzt werden könnten .. :D

Aus dem Link:

Kosten bis zum sechsten Lebensjahr = 6.200 Euro Konsumausgaben pro Jahr

Das Statistische Bundesamt kommt für die Jahre bis zum Schuleintritt auf eine Jahressumme von etwa 6.200 Euro. Ein ganz ordentlicher Batzen Geld! Dabei handelt es sich hier nur um die laufenden Kosten für Nahrung, Kleidung, Möbel, Freizeit, Spielen etc. Sowohl die Erstausstattung wie auch die Betreuungskosten sind hier gar nicht enthalten! Die Kosten für die Erstausstattung belaufen sich auf durchschnittlich 3.000 Euro.

Daran hatte ich garnicht gedacht, ist aber so: Kinderbett, Wickelkommode, Kleiderschrank .. meine Tochter, sie wird 4, hat jetzt auch ein neues Zimmer bekommen, da sie aus ihrem alten Bett herausgewachsen ist. Zudem musste natürlich ein geräumigerer Kleiderschrank her bzw. die Kleideraufbewahrungsecke ausgebaut werden, usw .. mit ca. 6-7 Jahren kommt dann noch - pünktlich zur Einschulung - ein Schreibtisch hinzu. Das ist jedes Mal ne Menge Geld .. umverteilt auf 600€ im Monat für die 18 Jahre (wobei es im Link nochmal besser aufgedröselt wird) sind realistisch.

moric schrieb:Derjenige, der behauptet, Menschen bekommen Kinder, weil sie dadurch "verdienen" und einen Reibach machen, redet den absoluten totalen Bullshit.

das wollte ich nicht so gemeint haben, da hast du mich falsch verstanden. es fließt allerdings in die Überlegung mit ein, dass man selbst mit der Grundsicherung (die wohl einiges unter 600Eur für das Kind liegt) ein Leben führen kann mit Kind und Familie. es besteht ebend die Gefahr, dass wenn man den mtl.Zufluss, für Familien in denen die Eltern keinen Job haben, zu hoch ansetzt, diese das Geld dann nicht weglegen wofür ja ein Teil gedacht ist, sondern es ausgeben für z.b. teure Kleidung oder im schlimmsten Falle für Drogen. 

hmm.. mir fällt auf mein Weltbild bzgl. dieser Sache benötigt eine Justierung, ich glaub du hast Recht.. :)

@Kältezeit

ja - danke, ich glaube ich habe da so einige Sachen die Kosten verursachen nicht auf dem Schirm (gehabt)..

RayWonders schrieb:dass man selbst mit der Grundsicherung (die wohl einiges unter 600Eur für das Kind liegt) ein Leben führen kann mit Kind und Familie.

Ja, aber unter welchen Bedingungen?

Ich musste selbst mal aufstockend Hartz4 beziehen, obwohl ich gearbeitet habe .. :D Mit Kind .. es ist zum Kühe melken und absolut menschenverachtend! Mein Weihnachtsgeld z. B. wurde mir komplett gestrichen .. das musste ich zurückzahlen. Als ob Leute, die Grundsicherung beziehen UND Kinder haben kein Weihnachten feiern.

RayWonders schrieb:Ok, ohne so stark zu runden:  130000/18/12 -> ~600Euro

Ich weiß  nicht, warum man hier mit Erreichen des 18 Lebensjahres sofort in der Berechnung stoppt... war das beim Statistischen Bundesamt so?

Ist völliger Blödsinn... die allerwenigsten ziehen mit 18 Jahren schon aus dem elterlichen Haus aus... meine jüngste Tochter ist mit 19 Jahren noch zu Hause und wird, solange sie in der Ausbildung ist, auch nichts daran ändern.

Ich selber bin erst mit 22 Jahren aus dem Elterhaus raus... bei meinen Brüdern war das ähnlich.

Und 600 Euro im Monat ist schon ordentlich, das gebe ich zu... nach meiner Erfahrung waren das eher so 400 Euro im Monat pro Kind... ist schwer, das im Nachhinein korrekt zu schätzen, aber ich glaube, es wurde irgendwo mal geschrieben, dass du für jedes Kind, das du mit allem drum und dran groß ziehst, dir ein Haus hinstellen kannst.

moric schrieb:Ist völliger Blödsinn... die allerwenigsten ziehen mit 18 Jahren schon aus dem elterlichen Haus aus... meine Tochter ist mit 19 Jahren noch zu Hause und wird, solange sie in der Ausbildung ist, auch nichts daran ändern.

Aber sie wird sich, größtenteils, durch ihr Ausbildungsgehalt selbst finanzieren, oder?

moric schrieb:Und 600 Euro im Monat ist schon ordentlich, das gebe ich zu... nach meiner Erfahrung waren das eher so 400 Euro im Monat pro Kind... ist schwer, das im Nachhinein korrekt zu schätzen, aber ich glaube, es wurde irgendwo mal geschrieben, dass du für jedes Kind, das du mit allem drum und dran groß ziehst, dir ein Haus hinstellen kannst.

Würde hinkommen, wenn man die 190€ Kindergeld abzöge.

Kältezeit schrieb:es ist zum Kühe melken und absolut menschenverachtend!

es tut mir Leid. ich habe Kontakt zu Menschen in Afrika und Asien und dort sind sowohl Einkommen wie auch so etwas wie Grundsicherung (wenn überhaupt vorhanden) um einiges niedriger.
wenn das hier in Dtl. mit den höchsten Standards in der Welt menschenverachtend ist - wie bezeichnest du dann die Zustände in den Entwicklungsländern?!? O.o

Kältezeit schrieb:Aber sie wird sich, größtenteils, durch ihr Ausbildungsgehalt selbst finanzieren, oder?

Wenn es ein solches gibt, ja... es gibt aber viele Ausbildungen, wo du überhaupt nix bezahlst bekommst...

Meine jüngere Tochter, von der ich sprach, macht eine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin, Schwerpunkt Reha-Bereich, und erhält null Ausbildungsgeld, da sie es an einem Schulkolleg macht... und davon gibt es unzählige in Deutschland.

Meine ältere Tochter hat gerade ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin abgeschlossen (im Dez. letzten Jahr)... und für ihre Ausbildung auch noch 15.000 Euro zahlen müssen... im Monat waren das ca. 450 Euro an Ausbidlungskosten, die sie aufbringen musste... natürlich bekam sie Unterhalt von uns, klar... dennoch war sie immer knapp bei Kasse und musste in den letzten beiden Jahren auch einen Bundeskredit aufnehmen (den sie natürlich jetzt in Monatsraten zurück zahlen muss).

Und Ergotherapeuten und Physiotherapeuten gibt es in Deutschland zu Hauf, es gibt sogar zu wenige... wahrscheinlich will halt nicht jeder so viel für die Ausbildung ausgeben.

@knopper
Es ist nicht zu viel. Allein der Kindergarten oder die Schule mit Betreuung kosten im Schnitt ~200,-. Dann braucht das Kind ständig neue Kleidung, weil es wächst oder vieles einfach kaputt geht. Dann will das Kind essen, es will Spielsachen und es will ein eigenes Bett. Was denkst du denn was sowas kostet? Nichts? Denkst du etwa, die Bildung kostet NICHTS?

moric schrieb:Wenn es ein solches gibt, ja... es gibt aber viele Ausbildungen, wo du überhaupt nix bezahlst bekommst...

meine Eltern haben mir 2Ausbildungen an privaten Schulen finanziert - zuerst eine schulische Ausbildung zum TechnischenAssistentFürInformatik und dann die FOS zur Fachhochschulreife - doch damit nicht genug - während des Studiums von 25-28 lebte ich immer noch zu Hause - wenngleich da auch keine Kosten für Urlaub mehr anfielen - die Unterhaltskosten für mein Fahrzeug habe ich immer gesponsert bekommen - und im Alter des Studiums war das auch schon das zweite..

also ich weiß wer von mir nen Batzen Geld bekommt wenn ich im Lotto gewinne :)