JLJDA schrieb am 20.04.2009:Woran glaubt ihr?
An nichts.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, sobald man an etwas Bestimmtes glaubt bzw. einer bestimmten Religion angehört, sehr sensibel auf Kritik gegen diesen Glauben wird und auch nicht mehr wirklich ohne Vorurteile andere Weltanschauungen beurteilen kann.
Als Agnostiker, der sich zu keinem bestimmten Glauben/keiner bestimmten Religion, bekennt, hat man diese Probleme nicht.
Das ist ein grosser Vorteil. So kann man sämtliche Religionen untersuchen. Bei jeder Religion sehe ich irgendwelche Schwachpunkte oder Stärken, die in einer anderen Religion nicht vorhanden sind. Eine perfekte Religion habe ich noch nicht gesehen.
Ärgerlich an Religionen finde ich, dass sie den Menschen an etwas binden. Im Buddhismus muss man sich ständig um die Erleuchtung bemühen. Im Christentum ist man auf die Gnade von Jesus Christus angewiesen. Und im Islam muss man sich Gott unterwerfen.
Ich hätte gerne eine Religion, die den Menschen nicht nach seinem Glauben, aber auch nicht nach seinen spirituellen Aktivitäten, sondern aufgrund seines Charakters, beurteilt. Allerdings kann man auch das als Schwachsinn abtun, wenn man der Meinung ist, es gäbe keinen freien Willen und das Handeln eines Menschen, werde bloss durch seine Gene/Meme und sein Umfeld, bestimmt. Wenn dem so wäre, könnte man ja überhaupt alle Religionen in die Tonne treten.