der_wicht schrieb:Ich frage mich immer wieder, was läuft hier zur Zeit schief? Da lässt jemand feinsten frauenverachtenden Mist vom Stapel, stellt massenhaft Behauptungen auf, belegt keine, aber es wird diskutiert und ihm teilweise recht gegeben, doch Meldungen Fehlanzeige...
Du meinst, jemand sollte einem Mod Bescheid sagen, damit er 27 Beiträge löscht?
Oder soll man das im Thread argumentativ angehen, wie es ja gerade passiert?
Fragen über Fragen...
:DVielleicht bin ich abgehärtet, denn den Vorwurf, dass Frauen nix weltbewegendes leisten, während Männer so ziemlich alle wichtigen Erfindungen gemacht haben, den lese ich schon zum x-ten mal. Und x minus einmal wurde er nicht gelöscht.
;)Ok, dann mal zurück zum Threadthema:
ForeignFriend schrieb am 14.12.2016:Immer mehr habe ich das Gefühl, dass es keine richtige Grenze mehr zwischen Mann und Frau gibt, was den Lifestyle anbelangt. Alles, was es für Frauen gibt, gibt es mittlerweile auch in der männlichen Version.
Findet ihr auch, dass Männer heutzutage immer weiblicher werden? Und warum ist das so?
Jain. Früher haben Männer sich sehr viel mehr Mühe mit der Bekleidung gegeben, ein Hut war im Winter ein Muss und ohne Krawatte ging gar nichts. Dazu die perfekte Rasur oder der stets zu stutzende Schnäuzer... das hat regelrecht Arbeit gemacht.
Allerdings wurde früher nicht ständig geduscht und kein Deo benutzt - das mussten aber auch Frauen lernen. "Mein Bac, Dein Bac ... Bac ist für uns alle da!" war eine der Werbungen (zusammen mit "Schauma"-Werbung), die gefühlt 20 Jahre täglich im Fernsehen lief, bis alle Deo benutzten.
Dann kamen die Hippies, die vorgaben, möglichst natürlich zu sein... aber was haben die langen Haare und der Bart für Arbeit gemacht! Bis die mal trocken waren, nach dem Waschen...
Und dann gab es sowas wie Patschuli, was manche als Duft entdeckten. Mich schüttelt es noch heute beim Gedanken daran.
In jener Zeit konnte man über die Verweiblichung von Männern nachdenken, aber...
Dann wurde man des Wildwuchses überdrüssig, die langen Haare und der Bart wurden abgeschnitten und man entdeckte die Freuden von Pflegemitteln, Unterhosen ohne seitlichem Eingriff und Klamotten, die sich die Freundin nur nachts, am Sonntagmorgen oder zum Werkeln ausleiht.
Heute ist man besonders männlich, indem man eine bewusste Fleischfresser-Kultur pflegt (ob mit Currywurst oder Dry Aged-Beef) oder militant vegetarisch/vegan ist. Der Bart wuchert, die Haare dürfen auch wieder lang und manche Frauen würden auch die Klamotten tragen.
"Weiblich" hat sich aber auch verändert.
Kurz: Der Hippie der 80er war vielleicht nach heutigen Begriffen weiblich, aber nicht nach damaligen. Und wenn Typen heute Deo benutzen, sich nicht den Bart aber alles andere rasieren und Körperkult betreiben, haben Frauen inzwischen ihre eigenen Strategien gefunden, sich davon abzugrenzen, wenn sie "weiblich" sein wollen.
Im übrigen ist seit den 20ern auch Androgynität sehr geläufig... und seitdem gibt es diese Angst, dass Männer "verweiblichen" könnten.
Huchje, dann sind sie gar nicht mehr die harten Kerle, die in die Kneipe gehen und Runden schmeißen, während die Frau in den Wehen liegt. Bedauernswert.