Song einer rechtsradikalen Band: Philosophische Frage

-ripper- schrieb:Ja für dich, aber die Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden, und nicht jeder der anderer Meinung ist, ist politisch auf der selben Seite wie der Bäcker.

Wenn du bei einem Bäcker kaufen gehst, von dem du weißt, dass er eindeutig von rechtsextremer Gesinnung ist, dann bist du ein Unterstützer... wie würdest du das denn sonst nennen?

Was hat der Käufer von Brötchen mit der Gesinnung des Bäckers zu tun? Der Käufer hat Hunger und kauft. Wo ist da die Unterstützung?

moric schrieb:Wenn du bei einem Bäcker kaufen gehst, von dem du weißt, dass er eindeutig von rechtsextremer Gesinnung ist, dann bist du ein Unterstützer... wie würdest du das denn sonst nennen?

Das, und mich würde für diejenigen, die trotzdem guten Gewissens bei dem Bäcker kaufen würden, interessieren, ob es einen Unterschied machen würde, wenn sie die Gesinnung des Bäckers nicht "einfach wüssten, aber persönlich nichts davon bemerken" und wenn der Bäcker seine Gesinnung auch in der Bäckerei äußern würde, bspw. in dem er bestimmte Kundengruppen nicht bedient.

@Junko

Okay... nehmen wir mal den Kopp-Verlag, der bspw. Autoren mit revisionistischen Schriften verlegt... so... und jetzt findest du da ein Kochbuch, das dir gut gefällt... das kaufst du... mit deiner Kohle unterstützt du aber einen Verlag, der eben auch diese anderen Schriften herausbringt... damit wirst du zu einem Unterstüzter eines Verlages mit rechtsradikalen Inhalten.

Ich weiß nicht, wie ich es einfacher erklären kann... ich weiß es einfach nicht... und ich finde das Beispiel mit dem Bäcker sogar noch klarer.

Das ist der Grund, wieso ich mich nie auf die Musik der Onkelz einließ.

Waren die mal rechts und sind es jetzt nicht mehr oder sind sie es immernoch und tun nur so, als seien sie es nicht und wenn sie es doch waren, wie konnte es sein, dass sich alle Bandmitglieder auf einmal eines Besseren belehrten?

Wenn ich die Hintergründe kenne, dann lasse ich mich auf bestimmte Künstler erst garnicht ein, aber muss jeder selbst wissen.


Wenn ich aber wüsste, dass ein Bäcker eine rechte Gesinnung teilt, mir aber die Brötchen schmecken, dann kaufe ich dennoch bei ihm, außer, ich wüsste, dass die Bäckerei von dem eingenommenen Geld z.B. einen rechtsradikalen Verein unterstützt.
Ich wüsste jetzt nicht, was dagegenspräche. Stigmatisierung und Ausgrenzung war doch eigentlich immer das Aushängeschild einer anderen Seite, dann sollte man es vielleicht nicht gerade übernehmen und kopieren...

Kann man mal von diesem vollkommen unsinnigen Bäckerbeispiel wegkommen?
Das suggeriert die ganze Zeit, es würde sich hier um eine ganz normale Band handeln, wo halt zuuuuufällig ein oder mehrere Rechtsextremisten Mitglied sind.
Es ist aber eine rechtsextremistische Band, die verbreiten diese Ideologie mit der Musik. Das Problem liegt also nicht irgendwo heimlich bei einer Privatperson sondern direkt in der Musik, über die wir hier sprechen.

Minderella schrieb:ob es einen Unterschied machen würde, wenn sie die Gesinnung des Bäckers nicht "einfach wüssten, aber persönlich nichts davon bemerken" und wenn der Bäcker seine Gesinnung auch in der Bäckerei äußern würde, bspw. in dem er bestimmte Kundengruppen nicht bedient.

Eben... denn davon kannst du ausgehen, dass dieser Mensch schon mal ein Antisemit ist... ob er Kundengruppen ausschließen würde, weiß ich nicht, denn dann kann er den Laden eigentlich dicht machen... aber ich würde es ihm zutrauen.

Auf jeden Fall muss man damit rechnen, dass er auch öffentlich nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg halten würde... wir kennen ja die Lautstärke von den braunen Suppenköchen.

Fierna schrieb:Es ist aber eine rechtsextremistische Band, die verbreiten diese Ideologie mit der Musik. Das Problem liegt also nicht irgendwo heimlich bei einer Privatperson sondern direkt in der Musik, über die wir hier sprechen.

Hast völlig Recht... so ist es... und das der TE gerne "versteckte" Botschaften in den anderen Songs einer eindeutig rechtsextremistischen Band finden will, ist höchst fragwürdig...

moric schrieb:Hast völlig Recht... so ist es... und das der TE gerne "versteckte" Botschaften in den anderen Songs einer eindeutig rechtsextremistischen Band finden will, ist höchst fragwürdig...

Kannst du den Bullshit mal lassen? Das ist ja fast wie pizzagate.. -.-

@vincent

Dann erkläre mal, wie du es siehst...

@moric
So wie es geschrieben steht. Er möchte wissen, ob in diesem einen Song, der Grundlage für den Thread ist, weiter Botschaften enthalten sind.
Die Intention hinter seiner Frage kannst du ihn fragen. Meine Vermutung habe ich bereits geäußert, aber nicht in einer Anschuldigung verpackt!

Interested schrieb:PS: Vielleicht kann mir jemand von euch mehr zu diesem Lied erzählen, was man vielleicht nicht direkt im Netz findet? Intention dahinter, Versteckte Botschaften ;) oder sowas.

Das ganze wird zu einer scheiß Hexenjagd.

@vincent

Tja... ich glaube, dass ich mit der Zeit hier einfach übersensibel geworden bin, gerade dann, wenn ich hinter den "unschuldig" gestellten Fragen bezüglich braunen Gedankengut eben doch ein echtes Interesse an der Materie vermute... okay, mein Ding... aber ich finde, dass eine eindeutig als rechtsextem einzustufende Band keine normale Diskussion in Gang bringen kann.

moric schrieb: aber ich finde, dass eine eindeutig als rechtsextem einzustufende Band keine normale Diskussion in Gang bringen kann.

Ja, daher kannst du dir vielleicht auch mal an die eigene Nase fassen..

@vincent

Du hast jetzt auch nicht gerade einen wertfreien Argumentationsstil...

"Bullshit", "Hexenjagd"

Vielleicht sind da beide Nasen etwas rot, hm?

@moric
Du suggerierst aus einem Interesse für ein Song einer rechtsextreme Band eine politische Gesinnung. Das ist eine hexenjagd und bullshit. Wenn es dir aber besser passt, umschreibe ich das in Zukunft etwas freundlicher.

vincent schrieb:Das ist eine hexenjagd und bullshit. Wenn es dir aber besser passt, umschreibe ich das in Zukunft etwas freundlicher.

Ne, lass mal, wir beide kommen da auf keinen grünen Zweig...

Nja, schwierige Frage, vor allem was heißt "gut finden"?

Wenn die europaweit als rechtsextrem bekannte Band Sleipnir das geilste Jingle Bells Cover aller Zeiten produziert und auf YT stellt, niemand könnte sich dessen öffentlich bedienen. Keine Radiostation, kein Organisator einer Weihnachtsfeier, kein Werbekunde etc.

Wenn ich es nun privat gut finde, dann verbreite ich es in der Regel auch in meinem Bekanntenkreis (oder zB hier im Forum ;) ) und erhöhe damit gleichzeitig den Bekanntheitsgrad der Band, was in gewisser Weise einer Unterstützung gleichkommt.

Es ist immer bedenklich, wenn ein Rechtsextremer in einer größeren Zielgruppe Begeisterung auslöst, ohne dabei direkt rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten, jedoch alles dafür tut, dass dieses indirekt und Kontext-nah erreichbar ist.

Auch die Musikauswahl dieser Abschlussfeier und die Presse darüber

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/kirchberg-schueler-singen-sleipnir-rechtsrock-bei-abschlussfeier-a-846552.html

kommt einer Unterstützung gleich, nicht alle können das differenzieren und so landet ggfs. zB jeder 50te quasi mitten im rechtsextremen Gedankengut, weil er sich für die Musik der Band interessiert. Der Türöffner war dann ein harmloser Song, eine andere Betrachtungsweise wäre ziemlich naiv.

Wenn ich nun von einem als rechtsextrem bekannten Bäcker Brötchen kaufe, dann ist das mMn. schon ziemlich weit weg von Anfixen in Richtung Rechtsextremismus, es sei denn, er würde weitere Backwaren verkaufen, die rechtsextreme Aufschriften aus Marzipanbuchstaben beinhalten... :D

Also Fazit: Ich würde die Brötchen (unter Umständen) kaufen und auch den Song auf YT hören, diesen jedoch nicht unreflektiert und positiv weiterverbreiten, da ich die Band als solche nicht empfehlen will.

Wenn dieser Bäcker ein Nazi ist, dann würde ich keine Brötchen von dem kaufen.
Und das sollte auch jeder so machen, denn wenn man bei ihm einkauft, unterstützt man einen Nazi.
Nazis sollten nicht die Möglichkeit haben ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Finde nichts schlimmes daran wenn einem mal ein Lied einer "politisch nicht korrekten" Band gefällt. Ich würde nur nie zu einer Live Veranstaltung solcher Bands gehen oder ihre CDs kaufen. Das gilt auch für Bands die nur durch "rechten" Ruf bekannt werden und dieses dann nicht öffentlich widerlegen.
Und nein wenn mein Bäcker oder sonst wer iwi (politisch) radikal ist hat er wenn ich es erfahre zwar die Chance mit mir zu debattieren aber er wird keine Chance mehr bekommen mit mir Geschäfte zu machen.............

@shionoro

gegenfrage: Fändest du jemand muss sich schlecht fühlen, wenn er irgendeinen korangesang der offiziell vom Is rausgegeben wird (die haben ja sogar ne hymne) schön findet und sich auf den opid läd?

Nope. Wenns danach geht, muss man in seinem Leben auf gewaltig viel verzichten. Man unterstützt immer irgendwie auch die böse Seite.
Zum Vergleich reicht allein schon die Lebensmittelindustrie zu nennen...

Ist doch egal, was ein Mensch für Musik hört.
Was ihn letztendlich auszeichnet, ist sein Verhalten anderen Mitmenschen gegenüber. Oder nicht?