Kannibale von Rotenburg
25.11.2011 um 14:54Danke. Ich hab den Text der Klages gelesen. Mit gemischten Gefühlen, weil einerseits viele Zusammenhänge vermittelt werden, an die man sonst nicht denken würde, andererseits von ihr erhebliche Lücken gelassen werden, die man nur bemerkt, wenn man den Literaturbestand besser kennt. Insbesondere hat mich gestört, daß sie neuere, neurologisch orientierte Arbeiten aus den USA offenbar nicht kennt. Man hat inzw. Studien an Gewaltkriminellen durchgeführt, und dabei festgestellt, daß ihre Angstaffekte wesentlich niedriger ausgeprägt sind als bei Kontrollgruppen.
Dass damit eine Reihe älterer Erklärungsmuster in sich zusammenbrechen, wird von vielen Psychologen nicht ausreichend gewürdigt. Man wertet Aggressivität und insbesondere destruktive Aggressivität immer noch als Ausdruck von Ängsten und Traumata. Diese Interpretation ist fragwürdig. Wenn man nicht annehmen will, daß organische Besonderheiten zu solchen Entwicklungen führen, müsste man in Erwägung ziehen, ob es sich letztlich nicht einfach um positive Konditionierungen handelt, die zustande kommen, wenn Mütter ihre Kinder als Ersatzpartner ansehen und frühkindliche Durchsetzung mit bestätigendem Verhalten beantworten.
Mit dem Entfallen elterlicher Durchsetzung entfallen natürlich auch alle frühkindlichen Traumata, was nicht nur zur Ausbildung starren Durchsetzungsverhaltens mit infantilen Mitteln führt, sondern auch zu mangelnder Empathie, da Betroffene von ihnen verursachte Leiden anderer schlichtweg nicht kennen. Wenn jemand nie Angst oder Ohnmacht erlebte, kann er auch keine Angstreflexe entwickeln, und reagiert anders als andere nicht auf beängstigende Vorstellungen.
Das könnte erklären, was man in den USA bei Untersuchungen an Gewaltkriminellen festgestellt hat.
Es wäre dann diese tiefliegende Angstlosigkeit, die zum einen als aussergewöhnliche Ruhe bei Tätern wie Meiwes oder Jeffrey Dahmer gut sichtbar in Erscheinung tritt, oder bei Tätern wie Ted Bundy in Form seiner ungebrochenen Ausstrahlung und Gewandtheit im Auftreten. Auch für die Entwicklung von Überzeugungskraft beim Konstruieren an sich lächerlicher Lügen, also beim "Blenden", ist es von Vorteil, wenn Verstellung bereits im frühkindlichen Alter als erfolgreiche Manipulation von Bezugspersonen erlebt wird, soweit die das fördern.
Wilhelm Reich meinte, man könne die Mentalität eines Menschen nur erfassen, wenn man seine körpersprachliche Präsenz vorurteilslos auf sich wirken lässt bis man sie imaginativ übernehmen kann, und sieht erst dann, inwieweit seine Emotionalität vom Erwartbaren abweicht, und welche möglichen Erklärungen dazu passen oder nicht. So ganz falsch finde ich den Gedanken nicht.
Dass damit eine Reihe älterer Erklärungsmuster in sich zusammenbrechen, wird von vielen Psychologen nicht ausreichend gewürdigt. Man wertet Aggressivität und insbesondere destruktive Aggressivität immer noch als Ausdruck von Ängsten und Traumata. Diese Interpretation ist fragwürdig. Wenn man nicht annehmen will, daß organische Besonderheiten zu solchen Entwicklungen führen, müsste man in Erwägung ziehen, ob es sich letztlich nicht einfach um positive Konditionierungen handelt, die zustande kommen, wenn Mütter ihre Kinder als Ersatzpartner ansehen und frühkindliche Durchsetzung mit bestätigendem Verhalten beantworten.
Mit dem Entfallen elterlicher Durchsetzung entfallen natürlich auch alle frühkindlichen Traumata, was nicht nur zur Ausbildung starren Durchsetzungsverhaltens mit infantilen Mitteln führt, sondern auch zu mangelnder Empathie, da Betroffene von ihnen verursachte Leiden anderer schlichtweg nicht kennen. Wenn jemand nie Angst oder Ohnmacht erlebte, kann er auch keine Angstreflexe entwickeln, und reagiert anders als andere nicht auf beängstigende Vorstellungen.
Das könnte erklären, was man in den USA bei Untersuchungen an Gewaltkriminellen festgestellt hat.
Es wäre dann diese tiefliegende Angstlosigkeit, die zum einen als aussergewöhnliche Ruhe bei Tätern wie Meiwes oder Jeffrey Dahmer gut sichtbar in Erscheinung tritt, oder bei Tätern wie Ted Bundy in Form seiner ungebrochenen Ausstrahlung und Gewandtheit im Auftreten. Auch für die Entwicklung von Überzeugungskraft beim Konstruieren an sich lächerlicher Lügen, also beim "Blenden", ist es von Vorteil, wenn Verstellung bereits im frühkindlichen Alter als erfolgreiche Manipulation von Bezugspersonen erlebt wird, soweit die das fördern.
Wilhelm Reich meinte, man könne die Mentalität eines Menschen nur erfassen, wenn man seine körpersprachliche Präsenz vorurteilslos auf sich wirken lässt bis man sie imaginativ übernehmen kann, und sieht erst dann, inwieweit seine Emotionalität vom Erwartbaren abweicht, und welche möglichen Erklärungen dazu passen oder nicht. So ganz falsch finde ich den Gedanken nicht.