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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 15:22
Zitat von PraeterLegemPraeterLegem schrieb:Also bestimmst du deine Vorurteile (welche du hier aufgrund der Sprache fasst) zum Kriterium, nach denen du deinen Gesprächspartner gewisse Eigenschaften (hier die Staatsangehörigkeit) zusprichst? ;)
Wenn mich jemand in Düsseldorf anspricht mit "Hallo Junge, du haben Kleingeld fur mich" dann kann ich leider nicht davon ausgehen, dass er Deutscher ist, auch wenn er blond und blauäugig ist.

Vl ist er Pole, oder Ukrainer, oder sonst was.
Zitat von PraeterLegemPraeterLegem schrieb:Stellt sich dann aber freilich die Frage: Wie soll der Staat damit umspringen? Ein Deutsch-Türke mit doppelter Staatsangehörigkeit etwa soll also nicht genauso von den Behörden und der Justiz behandelt werden, nur weil er selbst entscheidet, dass er sich heute doch eher wie ein Türke fühlt?
Gesetze, Rechte und Pflichten sollten grundsätzlich für alle Menschen in Österreich gelten. Da spielt es vor dem gericht keine Rolle welche Staatsangehörigkeit er hat, außer es geht um Abschiebung.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 15:38
@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:In Österreich
Fragen wir uns gerade, wann man "großdeutsch" ist?
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Vl ist er Pole, oder Ukrainer, oder sonst was.
Oder er ist einfach nur Legastheniker, oder hat sonst irgendwelche Beschwerden, ...

Also für Dt. gesprochen: Nicht alle Rechte gelten so direkt für jeden. Mal ganz oberflächlich an den Grundrechten dargestellt: Art. 2 Abs. 1 GG (allg. Handlungsfreiheit) gilt für Jedermann, unabhängig von der Staatsangehörigkeit.
Art. 8 I hingegen (Versammlungsfreiheit) nur für Deutsche. Sicher, das Recht sich zu versammeln kann zu der allg. Handlungsfreiheit gezählt werden, wodurch auch Ausländer sich versammeln und demonstrieren dürfen. Aber wird sie bei Ausländern freilich eher eingeschränkt werden können, als wenn ein Deutscher (und somit Wahlberechtigter) sich spontan entschließt kurz vor der Wahl noch auf einen politischen Missstand hinzuweisen.
Und das muss auch unmittelbar einleuchten. Wozu einem Nicht-Wahlberechtigten gestatten die Autobahn zu blockieren, nur weil er gegen die Förderung von Elektroautos ist, wenn man ihn nicht auch auf die angrenzende Grünfläche verweisen kann?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 17:28
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Wenn mich jemand in Düsseldorf anspricht mit "Hallo Junge, du haben Kleingeld fur mich" dann kann ich leider nicht davon ausgehen, dass er Deutscher ist, auch wenn er blond und blauäugig ist.
Warum eigentlich nicht? Es gibt hierzulande sogar jede Menge Deutscher die ein gebrochenes Deutsch sprechen, weil sie in einem anderen Land (meistens Russland bzw. Kasachstan) geboren sind. Ihre Wurzeln jedoch gelten interessanter Weise trotzdem als deutsch. Nur mal so am Rande :)


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 17:32
@insideman
...bzw. das wirklich Interessante hier ist, dass sie wegen ihrer Wurzeln weiterhin als Deutsche gelten, obwohl sie nur diese für die Untermauerung ihres "Deutschseins" haben, sonst eben nichts weiter. Weder Sprache, noch Kultur, noch Geburtsort, noch sonstwas was man so gewöhnlich als Argument für seine Nationalität her nimmt.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 17:51
Also für mich persönlich ist das einfach nur ein politischer Verwaltungsstatus. Ich bin Deutscher, weil ich halt zufällig ein Teil dieser Gesellschaft geworden bin, und hier in den Ämtern die ganze Dokumentation meines Lebens stattfindet. Mehr nicht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 17:55
@Venom
Stimmt, dazu reicht eig dein Personalausweis. ;)


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 17:58
@Juvenile
Eben :P:


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 18:25
@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb: Was macht denn in euren Augen den wahren Deutschen aus?
Es besteht sicher ein Unterschied zwischen "rechtlich deutsch" und "kulturell" oder auch "physiognomisch deutsch".

"Rechtlich" dürfte klar definiert sein.

"Kulturell" kann nur der Betroffene entscheiden, inwieweit er sich öffnen und teilnehmen möchte oder nicht. Ich nenne es mal "den ersten Schritt".
Für den "zweiten Schritt" ("darf" er teilhaben oder nicht?) wäre dann die hiesige Gesellschaft zuständig.
Das ist sicher ein Geben & Nehmen, man "beschnuppert" sich, sympathisch - unsympathisch, aufgenommen oder nicht, so wie halt überall.

Irgendwann kommt der Punkt, wo man sich eher deutsch fühlt, weil einem die Feste, Traditionen, die Literatur, die Art zu denken, die Bürokratie einschließlich sämtlicher Wortungetüme wie
"Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeit"

und das dt. Steuerrecht
"Die beschränkte Steuerpflicht von im Ausland ansässigen Künstlern und Sportlern nach § 49 EStG und der Steuerabzug durch den Vergütungsschuldner nach § 50a EStG“
ans Herz gewachsen sind und man sich zumindest in einer nicht unerheblichen Schnittmenge damit identifizieren kann - oder eben nicht, wobei ich die Sprachbeherrschung für ein (wenn nicht gar das) zentrale(s) Kriterium halte, da über sie sowohl Information, als auch Gefühle, Kultur, Humor usw. transportiert wird und sie einfach unerlässlich zur Kontaktaufnahme ist.

Sagt z. B. ein Bayer "A Hund is a scho" gilt dies als Kompliment, für einen Araber ohne sprachliches & kulturelles Hintergrundwissen wäre dieser Satz eine grobe Beleidigung.

Die Physiognomie ist das Kriterium, für das man selber am wenigsten tun kann, es ändert sich höchstens im Laufe der Zeit durch die Generationen, so wie es halt schon immer war, indem ein Gewöhnungseffekt eintritt.
Auch in Afrika sind teilweise hellhäutige Menschen mit blauen Augen suspekt, "was ich kenne fürcht' ich nicht".

Interessante Frage: inwieweit ist es über den rechtlichen Status hinaus überhaupt notwendig, Deutsch zu sein, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt zu werden und wirken zu können?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 18:34
@tobak
Lies dir mal bitte durch, was Physiognomie ist und erkläre den Zusammenhang zum Deutsch-Sein nochmal.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 19:07
Schwierige Frage. Ich glaube im Bezug auf nationale Identität ist eine gemeinsame Geschichte wichtig, bzw. Erfahrungen die zusammen gemacht wurden und wenigstens noch im kollketiven Gedächtnis sind. Selbst wenn sie einen nur indirekt betreffen.

Jemand der gestern hier angekommen ist hat einen ganz anderen Bezug zur Landesgeschichte und kann diesen, denke ich, auch so schnell nicht bekommen. Das sind über Jahrzehnte langsam angesammelte Erfahrungen, die man nicht einfach reproduzieren kann indem man ein Buch liest.

Gemeinsame Identität geht nur wenn man etwas Verbindendes hat, ob gut oder schlecht. Wenn man nur nebenher lebt, oder sich gar nicht für die andere Seite interessiert, ist's schwierig Verbindungen zu finden.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

11.09.2016 um 22:02
Ich habe über dieses Thema heute auch nachgedacht, bedingt durch Gespräche, denen ich beiwohnte.

Was mir immer wieder auffällt ist, dass die Deutschen nicht "wir" sagen, wenn sie über sich sprechen. Sie distanzieren sich von ihrer Herkunft. Einem Niederländer, Italiener oder US-Amerikaner wird das Wort "wir" wohl leichter über die Lippen gehen.

Die Deutschen - jetzt sage ich es sogar selbst - tun immer so, als ginge sie das alles nichts an. Weil, die Deutschen, das sind irgendwie immer die Anderen. Man gehört scheinbar nicht dazu. Oder will es nicht.

Soll man das jetzt gut oder schlecht finden?

Einerseits könnte man sagen, die Deutschen haben vielleicht ein Identitätsproblem. Auf dieser Basis wird es schwierig, über 1 Millionen Flüchtlinge zu integrieren.

Andererseits ist es ein Zeichen von Charakterstärke, wenn ein Mensch sich nicht vorranig über seine Nationalität oder seine Religion definiert. Denn es hätte etwas Jämmerliches, nicht wahr?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 10:44
"Deutsch sein" ist nur ein Wort was mal für Gründlichkeit, Ordnung, Ehre Treue und Wahrhaftigkeit stand. Und diese Eigenschaften sind in JEDER Nation vertreten. Nur eben in wechselnder Menge. Es ist letztlich auch eine Auslegungssache, weil jeder Mensch seine EIGENEN Wurzeln hat und solche Dinge lassen sich nicht mit Gewalt über einen Kamm schehren.

Lass dich also nicht bluffen, selbst der Sascha hat seine Problrme mit dem "Deutsch" sein..

Youtube: Sascha ein aufrechter Deutscher die toten hosen
Sascha ein aufrechter Deutscher die toten hosen
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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 10:56
@Cecilia
Für mich persönlich ist man kein deutscher nur weil es in einem Pass steht oder auf einen Papier.
Man muss sich dem Land verbunden fühlen, die Tradition leben und natürlich die Sprache sprechen.

Das klingt jetzt für einige ein wenig eigenartig aber so stehe ich dazu.. Natürlich sollte man als echter Deutscher einen Pass besitzen usw. Aber im Grunde genommen ist es eine Einstellungssache. Wobei ich mich leicht rede, weil meine Familie wohnt seit circa 500 Jahren schon in Deutschland bzw. Bayern :D


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 11:56
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:die Tradition leben
Welche Tradition(en) meinst du denn?

Die Adjektive, die viele Menschen mit den Deutschen verbinden, wie Pünktlichkeit, Genauigkeit, Fleiß?


Also ich weiss nicht.. ich bin jetzt kein traditioneller Mensch, bin nicht mal getauft, oder so .. vlt. liegt es daran, dass ich mich mit diesem Land nicht "verbunden" fühle. Ich wurde hier geboren, darüber bin ich auch ganz froh - mehr jetzt aber auch nicht.

Ich finde, den "typischen Deutschen" gibt es nicht mehr und das ist auch gut so. ;)


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 12:47
@Kältezeit
Das ist halt so in Bayern. Wir haben Traditionen.
Tracht
Feste
Dialekte
Nur um einige Beispiele zu nennen.
http://www.bayern.by/brauchtum

Man braucht ja nur mal was Wisconsin, USA schaun. Wie da jedes Jahr ein deutsches Fest gefeiert wird:
https://www.youtube.com/watch?v=Gcg49vbiA5A (Video: 2014 German Fest Food-Music & People-Milwaukee, Wisconsin)
Viele stellen sich den typisch Deutschen eher als Bayer vor ;)
TeIch finde, den "typischen Deutschen" gibt es nicht mehr und das ist auch gut sot
Was meinst du damit? Meinst du so eher den alten Preussen der Stur ist? ^^


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 12:52
@Niederbayern88

Sehr gut! Nur die Pappbecher passen nicht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 12:53
@Lothar
Welche Pappbecher? Oder meinst du das Video?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 12:55
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Das ist halt so in Bayern. Wir haben Traditionen.
Tracht
Feste
Dialekte
Nur um einige Beispiele zu nennen.
Das sind doch aber auch schon lange eher die Ausnahmen, um halt etwas Folklore zu pflegen, oder?

Der Neubayer sieht doch auch schon lange eher so aus :D

hanssllnerinterviewgrow 1Original anzeigen (0,3 MB)


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12.09.2016 um 12:56
@Philipp
Mal ernsthaft? Was soll das jetzt anzeigen?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

12.09.2016 um 12:59
@Niederbayern88
Dass es mittlerweile vermutlich mehr "Söllners"/oder Ähnliche gibt, als Lederhosen.


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