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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 12:00
@yenredrose
Was hältst du von dieser Definition:

Etwa 74 Millionen Personen (92,3 %) in Deutschland besaßen im Jahr 2011 die deutsche Staatsbürgerschaft.
Wikipedia: Deutschland#Demografie

Das sind genau 74.000.000 Definitionen eines Deutschen.
Ja, die Definition ist sehr gut.

Aber meiner Meinung nach gehört zu "Deutscher sein" mehr als nur einen Deutschen Pass/Deutsche Staatsbürgerschaft zu besitzen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 12:33
Zitat von SamsaraaSamsaraa schrieb:Ja, die Definition ist sehr gut.

Aber meiner Meinung nach gehört zu "Deutscher sein" mehr als nur einen Deutschen Pass/Deutsche Staatsbürgerschaft zu besitzen.
Das ist auch nur die Mindestanforderung Deutscher zu sein. Darüber hinaus gibt auch 74 Millionen weitere Definitionen des Deutschseins.

Meine subjektive Definition des Deutschseins ist in einem Land zu leben, dass mir folgendes bietet:

-Freiheit, in die meisten Länder zu reisen ohne Visa
-hohe Sicherheit
-funktionierende Verwaltung
-tolle hilfsbereite Mitmenschen
-kluge und verantwortungsvolle Politiker
-ein positiv besetztes Zukunftsbild
-vielfältiges Kulturangebot
-Religionsfreiheit
-und das jedermann der will aus seinem Leben etwas machen kann.

Das war keine Liebeserklärung an Deutschland, sondern einfach nur das Aufzählen von Fakten, die man wohl nur erkennen kann wenn man wie ich jahrelang in anderen Ländern gelebt hat.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 12:41
@Samsaraa
Was soll da den nich dazugehören? Die Staatsbürgerschaft ist eine rein rechtliche Sache und kein körperliches Merkmal. Is wie ein Name. Den kann man auch ändern lassen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 14:51
@Pearce
Vor hundert Jahren waren Frauenwahlrecht oder das Recht ein eigenes Konto zu führen und derlei Dinge ebenfalls undenkbar.
Die erste Medizinstudentin an der Münchener Uni musste sich ihren Studienplatz juristisch erkämpfen.
Damals galten Frauen als nicht studierfähig,die Lehrneinung war das Frauen schwachsinnig seien und keinen Intellekt besitzen.
Die männlichen Kommilitonen waren ganz Gentleman,bespuckten sie,kippten Wassereimer auf sie,beschimpften sie vulgär,im Hörsaal musste sie stehen,die Studenten verweigerten ihr einen Sitzplatz.
noch in den 70er Jahren mussten Frauen ihre Männer oder Väter um Erlaubnis bitten wenn sie ihren Führerschein machen oder arbeiten wollten


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--L-- ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 15:22
@Cecilia
Hmm genau das Problem habe und hatte ich immer auch, weder ist man ganz deutsch wegen dem Aussehen noch ist man X-Land weil halt zu deutsch, man ist also nie was richtiges und das nervt irgendwie schon.


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--L-- ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 15:24
Ich denke was der Threadersteller vor allem meint ist, wenn man zB in eine Kneipe geht, man hat zwar einen deutschen Pass, man wird aber trotzdem immer komisch angesehen das wird so immer der Fall sein.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 15:48
@Warhead

Was sich alles in Deutschland bis heute geändert hat, in anderen Ländern gar nicht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 16:09
Ja früher war alles besser :troll:


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 16:26
@Pestsau

Nein. :D

Ich verstehe meinen Satz nicht mal mehr... @.@


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 16:54
Also rein gesetzlich ist man wohl nur Deutscher wenn man auch die Staatsangehörigkeit besitzt.

Aber wenn man der deutschen Sprache einigermaßen mächtig ist, sich mit der Mentalität, den Sitten und Bräuchen der Deutschen identifizieren kann, spricht doch nichts dagegen sich auch als Deutscher zu fühlen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

05.09.2016 um 16:55
Nationalstolz oder Zugehörigkeit zu einem Land empfinde ich als nicht wichtig.
Nationalstolz führt leider häufig zu Auseinandersetzungen und zu Schranken im Kopf.
Mit Regionen kann ich noch eher leben.
Prinzipiell kann man einfach auch nichts für das Land seiner Geburt - es gab keinen Knopf auf den ich vor meiner Geburt gedrückt habe "Oh Deutschland wie schön da wollte ich schon immer mal zur Welt kommen".

Was der Threadersteller schildert ist ein "Problem" das so gut wie alle Zuwanderer sicher auch in allen Teilen dieser Welt haben.
Einfach gesagt:
Einerseits in einem Land aufgewachsen, andererseits unterscheidet man sich optisch von der Masse und gehört dem Aussehen nach "woanders" hin.
Man identifiziert sich aber eben auch nicht mehr zu 100% mit dem Land aus dem mal die Eltern kamen - Ausnahmen bestätigen hier ja bekanntlich die Regel.
Eigentlich ist das auch nicht das Problem der "nicht deutsch aussehenden Deutschen" (um beim Kontext zu bleiben) sondern eher das der "deutsch aussehenden" Deutschen (Ja der Satz ist gemalt).
Es fällt nur immer wieder auf die erste Gruppe zurück.

Manchmal ist das ja schon auf einem Dorf so das man für immer der "Zugezogene" bleibt obwohl man quasi der gleichen Nationalität entspringt.

Solange bei vielen Erdenbürgern, Nationen oder auch kulturelle Zugehörigkeiten und damit zum Teil verbundene Schranken im Kopf existieren, wird sich das leider auch nicht lösen lassen.
Und umso mehr man kulturelle Errungenschaften einer Nation und Volkszugehörigkeiten beschwört desto größer wird das Problem.
Interessanterweise bauen internationale Unternehmen (bzw. das angestellt sein in einem Solchen) die Schranken in gewisser Weise ab, da man häufig mit Menschen verschiedenster Coleur zusammen kommt. Die "Globalisierung" der Wirtschaft hat hier eine positive Seite.

Ich nehme mich da selbst gar nicht aus. Ich bin für ein Europa (der Regionen), für mehr Europa als es jetzt "ist", aber trotzdem sieht man z.B. Menschen die offensichtlich aus dem Arabischen Raum kommen und hat Vorurteile im Kopf - obwohl das nicht sein sollte - und geht mit einer gewissen Voreingenommenheit in ein Gespräch..


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 15:15
Ich würde auch sagen das man Deutsche /r ist wenn man in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und wenn man nen deutschen Pass hat. Nur leider sieht die Mehrheit der Leute mit denen ich bisher darüber geredet habe, dass anders.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:05
@Reila

Und wie sieht die Mehrheit das?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:10
@Reila

Also ich bin nicht hier geboren und nur zum Teil hier aufgewachsen. Trotzdem sehe ich mich eher als Deutscher. Ich spreche besser Deutsch als meine Muttersprache und kann mich mit Deutschland besser identifizieren.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:12
Wieso geht es in der Fragestellung speziell um 'Deutsche? Mir hätte es besser gefallen, wenn man allgemein danach gefragt hätte, (ab) wann man einer ethnischen/kulturellen/nationalen Gemeinschaft zugehörig ist.

Oder wann ist man z.B. Türke? Ist das was anderes?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:20
@Pestsau : naja man ist nur deutsch wenn man einen deutschen Namen hat, deutsch aussieht und die Eltern und Großeltern auch Deutsche sind


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:33
Zitat von kokabluekokablue schrieb:Nationalstolz oder Zugehörigkeit zu einem Land empfinde ich als nicht wichtig.
Nationalstolz führt leider häufig zu Auseinandersetzungen und zu Schranken im Kopf.
Mit Regionen kann ich noch eher leben.
Prinzipiell kann man einfach auch nichts für das Land seiner Geburt - es gab keinen Knopf auf den ich vor meiner Geburt gedrückt habe "Oh Deutschland wie schön da wollte ich schon immer mal zur Welt kommen".
Ehm.. Also ich sag ja immer, ich bin Norddeutscher, weil ich nichts mit den Bayern zu tun habe. Allgemein die ganzen Rosenkranzbettler südlich von Niedersachsen :D

Aber die Nation ist doch sochzusagen eine Region auf der Erde, meeehh schwammig formuliert hier 3- :troll:
Zitat von kokabluekokablue schrieb:Was der Threadersteller schildert ist ein "Problem" das so gut wie alle Zuwanderer sicher auch in allen Teilen dieser Welt haben.
Einfach gesagt:
Einerseits in einem Land aufgewachsen, andererseits unterscheidet man sich optisch von der Masse und gehört dem Aussehen nach "woanders" hin.
Man identifiziert sich aber eben auch nicht mehr zu 100% mit dem Land aus dem mal die Eltern kamen - Ausnahmen bestätigen hier ja bekanntlich die Regel.
Eigentlich ist das auch nicht das Problem der "nicht deutsch aussehenden Deutschen" (um beim Kontext zu bleiben) sondern eher das der "deutsch aussehenden" Deutschen (Ja der Satz ist gemalt).
Es fällt nur immer wieder auf die erste Gruppe zurück.
Streng genommen ist das Rassismus. Spätestens, wenn man einen Deutschen Dialekt spricht, ist man deutsch.

Deutsch ist man ebenfalls, wenn man stehts 5 Minuten vor dem Termin da ist. Wenn man stehts auf die Einhaltung von Regeln achtet und andere verweisst. Wenn man andere auf ihre Fehler hinweisst.
Zitat von kokabluekokablue schrieb:Solange bei vielen Erdenbürgern, Nationen oder auch kulturelle Zugehörigkeiten und damit zum Teil verbundene Schranken im Kopf existieren, wird sich das leider auch nicht lösen lassen.
Und umso mehr man kulturelle Errungenschaften einer Nation und Volkszugehörigkeiten beschwört desto größer wird das Problem.
Kulturell, ja. Nationale Zugehörigkeit ist wichtig, da man sonst keine Gesellschaft mehr hat und in Anarchie leben würde. Bevor wir allerdings in Gruppenpsychologie versinken, bzw. Sozialpsychologische Aspekte betrachten, lassen wir das mal. Es ist wichtig, sich in der Gemeinschaft, in der man lebt zu integrieren. Regional - Nationale Zugehörigkeit ist daher nichts schlechtes, sofern man auch andere "fremde" Menschen bereitwillig in die Gemeinschaft aufnimmt. Umgekehrt ist es genauso, du musst schon dafür sorgen, dass du dich in der Gemeinschaft einlebst, " integrieren". Dahingehend gibt es wiederum Spannungen, wenn man andere Werte und Normen vertritt, als das Kollektiv.
Zitat von kokabluekokablue schrieb:Ich nehme mich da selbst gar nicht aus. Ich bin für ein Europa (der Regionen), für mehr Europa als es jetzt "ist", aber trotzdem sieht man z.B. Menschen die offensichtlich aus dem Arabischen Raum kommen und hat Vorurteile im Kopf - obwohl das nicht sein sollte - und geht mit einer gewissen Voreingenommenheit in ein Gespräch.
Das sind keine Vorurteile, das sind Kulturelle Spannungen, aufgrund des Festklammern an Werten und Normen, die man hierher mitbringt. Sei es eine falsche Auffassung von Ehre*1 oder dem traumatisch-krankhaften Versuch, sich ausserhalb des Kollektivs mit den eigenen Ansichten durch die Welt zu bewegen. Dadurch entstehen eben diese Parallelgesellschaften, die ihre eigene Auffassung von Recht, Werten und Normen habe.

Übrigens ist die Sprache nicht zwingend das Non plus Ultra, um sich zu integrieren. Man muss, oder sollte, seine eigenen Werte so weit aufweichen, dass man problemlos mit dem Kollektiv zusammen leben und arbeiten kann, dem man sich anschliesst.





*1. Ehre beginnt da, wo das eigene Ego aufhört zu existieren.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:42
wisst ihr was, es gibt auf der erde 7,5 milliarden deutsche und es gibt 7,5 milliarden türken und es gibt 7,5 milliarden franzosen usw.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:46
@dasewige

Öhm bitte was?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

06.09.2016 um 16:48
Zitat von keyshankeyshan schrieb:Streng genommen ist das Rassismus. Spätestens, wenn man einen Deutschen Dialekt spricht, ist man deutsch.
Frage mich wie viele reagieren wenn einer stark ausländisch aussieht aber dann einen deutschen Dialekt drauf hat.
Ich hatte an der Uni mal einen, der quasi das Standardbild eines arabisch-stämmigen Einwanderers abgab, man erwartete dementsprechend auch wenigstens einen leichten Akzent, aber als der den Mund aufmachte kam dann plötzlich der übelste ostdeutsche Dialekt bei raus :D - Weiß nicht genau ob es Thüringisch oder Sächsisch war.


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