Studium mit 27

@OddThomas

Jap, glaub ich. Aber ich hab eben ne Ausbildung als Maler&Lackierer gemacht, danach als Maler gearbeitet und durch Zeitarbeitsfirmen als Elektriker, Heizungsbauer, Produktionshelfer, Lackierer, Kommissionierer, Staplerfahrer, Verpacker, Schlosser usw gearbeitet... Und jetzt ein Studium in Medien- und Kommunikationstechnik ist ja was komplett anderes, darauf lässt sich nicht aufbauen..

Bei dir passt das alles schon irgendwie zusammen und daher ists dann klar das die dich nehmen

@davros2.0
Ich habe einige Kontakte intern und auch zu anderen Firmen, man tauscht sich auch mal aus. Ich habe festgestellt, dass gerade im technischen Bereich Leute mit Berufspraxis gern gesehen sind, auch wenn sie nicht direkt oder dauerhaft in dem Bereich tätig waren. Da spielen auch andere Erfahrungen mit ein. Lebenserfahrung, Erfahrungen im Umgang mit Kunden oder Nachunternehmern, eine gewisse Erfahrung, Kommunikation, oft auch soziale Kompetenzen, die sehr junge Leute noch nicht haben, weil man die sich oft erst im Laufe der Zeit aneignet.

@OddThomas

Das hört sich schonmal nicht allzu schlecht an.. So ganz ohne Beziehungen Kontakte zu firmen während des Studiums zu finden halte ich für relativ schwer.. Aber versuchen werd ichs auf jedenfall Mal.

@davros2.0
Ach, so schwer ist das heute nicht. Jedes gute Unternehmen hat eine Website, versuche da schon im Studium was zu machen. Praktika in der vorlesungsfreien Zeit usw.
Kleiner Tipp von mir: verpenn nicht den Anfang des Studiums. Gerade in den verschiedenen Mathemodulen haben es die, die frisch von der Schule kommen oft etwas leichter. Und viele technische Module bauen später darauf auf.
Es bringt dann nichts, wenn du die technischen Abläufe und Zusammenhänge verstehst, komplexe technische Rechenaufgaben aber nur langsam lösen kannst. Bei Klausuren kommt es nämlich auch auf Zeit an.
Ich fand Studienarbeiten da immer besser. Selbst Lösungsansätze erarbeiten usw.
War halt eine Mischung, am Anfang ziemlich klausurlastig, später mehr eigenständiges Denken und (Er-)Arbeiten.

@OddThomas

Ja, das Mathe Hardcore wird weiss ich schon. Hab mich auch schon für den Mathe-Vorkurs eingeschrieben, also da werd ich mich aufjedenfall extrem dransetzen! In der Vorlesungsfreien Zeit sind bei uns die Klausuren.. Ob ich da soviel Zeit für Praktikas hab...das muss ich schauen.. ich versuch auf jedenfall mal alles was geht dabei rauszuholen. Übrigens bin ich frisch von der Schule, hab ja mein Fachabitur- und mein Allgemeines Abitur in den letzten 2 Jahren gemacht.. Aber was da an Mathe ist...ist ja noch garnichts im Vergleich zu dem, was im Studium auf mich zukommen wird

@davros2.0
Ob du letztlich auf dem Arbeitsmarkt wirklich fündig wirst nach deinem Studium hängt auch ganz von beruflichen Sparte ab für die du studierst.

Ich denke aber mit 27 ist ein Studium auf jeden Fall noch nicht zu spät, in meinem Studiengang sind sogar einige +30 +40 und sogar +50 Kommilitonen vertreten daher würde ich mir da nicht allzu große Kopfzerbrechen bereiten.

Im Grunde ist es nie zu spät sich beruflich nochmal weiter zu bilden denn wirklich auslernen tut man im Leben sowieso nie.

@davros2.0

Wie das mit dem Alter speziell in "deiner" Branche ist, kann ich nicht beurteilen.
Was ich weiß, ist, dass gewiss nicht alle Studenten gleich mit 18 nach dem Abi angefangen haben. Du wirst dich altersmäßig sicher in guter Gesellschaft befinden und nicht der einzige in dieser Altersklasse im Grundstudium sein.

Libertin schrieb:Ich denke aber mit 27 ist ein Studium auf jeden Fall noch nicht zu spät, in meinem Studiengang sind sogar einige +30 +40 und sogar +50 Kommilitonen vertreten daher würde ich mir da nicht allzu große Kopfzerbrechen bereiten.

Na, mit über 50 zu studieren lohnt sich eigentlich nur, wenn schon große Vorkenntnisse/Berufserfahrung in diesem Bereich vorhanden sind/ist oder wenn man es sich finanziell leisten kann, etwas zu studieren, von dem man sich beruflich nichts verspricht.

Ich hasse es auch und in einer fairen Welt wäre das nicht so aber 50 ist ungefähr das Alter, ab dem viele Menschen leider langsam zum alten Eisen gezählt werden. Mit über 40 ist es schon viel schwerer als es sein dürfte, was ich persönlich einfach nur absurd finde.

Mir hat man auch gesagt, dass es Schwachsinn sei, mit 32 zu studieren aber mir ist das egal. Ich mache meinen Bachelor und meinen Master, zwischendrin Praktika und Jobs und wenn ich anschließend Lust habe, studiere ich auch noch was anderes an einer Uni oder Fachhochschule, wenn es finanziell geht aber besser wäre es natürlich, wenn ich beruflich Fuß fassen könnte, am besten schon nach dem Bachelor, obwohl ich den Master eventuell trotzdem noch nachschieben würde.
So zu leben ist mir lieber als weiterhin einen Job auszuüben, der mir nicht gefällt. Wenn man so lebt und sich auch nie auf "Abenteuer" einlässt, wie ich eben mit meinem späten Studium, kann man sich imo gleich einsargen lassen. Das Leben muss eben auch gelebt werden und frische Impulse gehören verdammt nochmal auch dazu, finde ich

@Redan
Viele Ü50 Studenten machen oft eh nur ein Studium zum reinen egozentrischen Selbstzweck um sich nochal selbst was zu beweisen und nicht wirklich aus einer karrierebedingten Notwenigkeit heraus. Finde ich an sich auch nicht schlimm, im Gegenteil, nur nimmt das natürlich auch wiederum Plätze für weit jüngere Studenten weg die noch relativ am Anfang ihrer Bildungslaufbahn stehen.

Ich denke dass nach dem Bachelor für mich auch erstmal der Berufseinstieg erfolgen wird, allein um existenzmäßig auch erstmal was auf die Beine zu stellen, als Studierender lebt man halt schon ziemlich am Limit, werde mir den Master aber auf jeden Fall in der Hinterhand behalten da in meinem Studiengang für den weiteren beruflichen Aufstieg in jedem Fall zwingend erforderlich.

@davros2.0
Die Frage habe ich im Ethikunterricht kennen gelernt. Es ging darum, dass die Menschen bei Entscheidungen heutzutage sehr stark danach gehen, wie sich etwas auf ihre berufliche Zukunft auswirken könnte oder welchen Eindruck sie allgemein bei anderen hinterlassen könnten. "Habe ich damit Jobchancen", "Wie sieht das in meinem Lebenslauf aus", "Was denken die anderen von mir, wenn ich das mache",...

Dabei besteht allerdings auch die Gefahr, den Kontakt zu sich selbst zu verlieren, da sie sich zu sehr an anderen und zu wenig an ihren eigenen Wünschen orientieren. Das kann auf Dauer dazu führen, dass man unglücklich wird.

In unserem Beispiel ging es um eine junge Frau, die überlegte, für ein paar Monate ins Ausland zu gehen. Sie fragte: "Wie sieht das in meinem Lebenslauf aus?"
Als Antwort bekam sie eine Gegenfrage: "Was würden Sie machen, wenn Sie nur noch sechs Monate zu leben hätten?"
"Auf jeden Fall noch einmal ins Ausland gehen," antwortete die junge Frau. Da war die Entscheidung gefallen: Sie ging ins Ausland, und sie bereute es nicht.

@CountDracula

Sehr interessant.. Naja, würde ich jetzt zu arg auf meine Sicherheit in der Zukunft schauen wäre mir die Option nochmal zu studieren ja garnicht eingefallen.. aber ist eben doch ein Schritt der Ungewissheit den mal erstmal gehen muss.. deswegen auch meine Frage, weil sicher kann man sich ja nicht sein

@davros2.0
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation: Ich möchte Historiker werden, am liebsten mit Professur.

Sicher ist eben, dass nichts sicher ist. Es kann sein, dass morgen etwas passiert und ich meine Hobbies, meine Arbeit oder Sonstiges nicht mehr ausüben kann. Es kann auch sein, dass ich in einer Sekunde sterbe. Unsicherheiten gibt es immer, und das ist für mich okay. :) Ich gehe danach, was mich glücklich macht.

Es heißt auch, dass Sterbende eher die Dinge bereuen, die sie nicht gemacht haben. So möchte ich nicht enden.

Immerhin werden wir beide noch etliche Jahrzehnte mit unseren Berufen verbringen. Was bringt es da, wenn wir etwas machen, was uns nicht glücklich macht?

@CountDracula
Mach Geschichte :) Kann ich nur empfehlen :)

Abschließend möchte ich Farin Urlaub zitieren:

Es ist egal was du bist, Hauptsache ist, es macht dich glücklich.

Meine Ergänzung: In Bezug auf die Bedürfnispyramide ist es aber auch kein Nachteil, wenn man nicht verhungern muss ;)

Das Leben besteht halt immer aus Abwägungen.

CountDracula schrieb: Es heißt auch, dass Sterbende eher die Dinge bereuen, die sie nicht gemacht haben. So möchte ich nicht enden.

Ein Leben ohne Reue ist das einzige was am Ende wirklich niemand bereuen würde. ;)
Ich denke auch dass sich die Menschen oft zu sehr von ihren eigenen Ängsten beeinflussen und unfreiwillig einschränken lassen, dabei haben wir nur dieses eine Leben also warum nicht auch mal was riskieren denn nur so gestaltet man seine Zukunft.

@hallo-ho

Genau das eben ist ja das Problem das ich habe. Ich würde liebendgerne machen was mich glücklich macht, muss aber eben auch schauen irgendwie Leben zu können :D

@hallo-ho
Ich klinge jetzt hier wie ein richtiges Hartzer-Kind, wenn ich das sage, aber in Deutschland werde ich nicht verhungern müssen. :)

Und @davros2.0 hat zur Not ja auch noch seinen alten Beruf

@Libertin
Das finde ich auch. Ich benutze beim Thema Ängste immer gerne einen Freizeitpark als Metapher. Vor der Achterbahn denke ich: "Da traust Du Dich nie rein." Beim Losfahren denke ich: "Ich sterbe." Und nach der Fahrt freue ich mich über das gute Gefühl im Bauch und bin stolz darauf, es geschafft zu haben und meine Angst besiegt zu haben. :)

@davros2.0
Das Problem haben viele, da bist du nicht alleine. Die Fragen, die du dir stellen musst, sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit
- Wieviel kann ich durch Nebenjobs und Ersparnissen selbst finanzieren?
- Welche andere Möglichkeiten habe ich (Verwandte, Kredite)
- Wo kann ich überall einsparen?
- Will ich das auf mich nehmen oder erscheint mir weitermachen wie bisher doch als bessere Alternative?
- Was kann ich tun, wenn ich nun doch weder studieren, noch weitermachen wie bisher will?

@CountDracula
War auch eher symbolisch gemeint. Mit Fächer wie Geschichte (und ich weiß, wovon ich rede) muss halt klar sein: Wenn es mit der Professur nicht klappt, gibt es durchaus Alternativen, aber es ist nunmal nicht mit einer kaufmännischen Ausbildung vergleichbar, wo man grundsätzlich in 1000 verschiedenen Berufen arbeiten kann. Die Auswahl ist nunmal kleiner. Wenn man das auf sich nehmen will, kann ich nur sagen: Volle Fahrt voraus. Wenn man das nicht will, muss man sich das gut überlegen.
Dein Achterbahnvergleich beschreibt es ganz gut. Aber manche müssen beim Achterbahnfahren tatsächlich kotzen und wären mal besser nicht gefahren. Man weiß es halt vorher nicht. Die Entscheidung kann @davros2.0 letztlich niemand abnehmen.

@hallo-ho

Mit Bafög und Nebenverdiensten habe ich mir schon das Abi finanziert..das klappt also schon...
eine andere Möglichkeit wäre das Haus meiner Eltern, in der wäre im Notfall eine Wohnung für mich frei, aber ich will das schon selbst regeln. Habe ich immerhin seit gut 7 Jahren auch geschafft.
Einsparen geht nicht viel, da ich kaum Ausgaben außer miete und Essen habe :D
Auf mich nehmen auf jedenfall. Weitermachen ist absolut keine Alternative...
Was ich tun kann, wäre eventuell eine Ausbildung anzufangen (obwohl auch sehr alt) oder eben einen Job außerhalb der Zeitarbeit finden und gefahr laufen einige Zeit mit Hartz 4, das ich im übrigen nie beziehen musste, zu leben..

@CountDracula

Naja, haben ja..aber aufgrund der langen Pause weiss ich nicht ob ich da so ohne weiteres wieder ne Stelle finden könnte

PS: käme weitermachen wie bisher für mich überhaupt in Frage hätte ich nicht nochmal zwei Jahre Schule gemacht :D

@hallo-ho
Na, dann werd ich mal die Segel setzen und mich auf meine Studienberechtigungsprüfung vorbereiten. :)

Erstmal werde ich aber wohl eine Ausbildung machen. Allein schon wegen des Geldes. Da hoffe ich aber, dass ich einen Ausbildungsplatz zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv, bekomme. :)

@davros2.0
Entscheidungen können manchmal schwer sein, und es ist völlig in Ordnung, sich dafür Zeit zu nehmen. Ich stand vor Kurzem vor der Entscheidung, mich als Transgender zu outen. Das war auch keine leichte Entscheidung, da es leider immer noch sehr viel Hass gegen uns gibt. Trotzdem habe ich nicht bereut, mich geoutet zu haben. Choose happiness. :)