Studium mit 27

Guten Tag,

Ich habe mit 16 eine Ausbildung gemacht aber gemerkt das mir der Beruf nicht wirklich Spaß Nacht. War jetzt viele Jahre in verschiedenen berufen über Zeitarbeitsfirmen arbeiten und hab gemerkt dass das alles nicht so meins ist. Also hab ich jetzt meinen Rwalschulabschluss, mein Fachabitur und schließlich mein allgemeines Abitur gemacht und fang im Wintersemester mit meinem Studium an. Ich freu mich auch drauf endlich was zu machen was mir auch Spaß macht.

Ich wollte aber mal fragen ob sich das jetzt überhaupt lohnt, denn wenn ich fertig bin, bin ich na deutlich älter als die andren Absolventen. Ist ein Medien- und Kommunikationstechnik Studium. Hab ich da eigentlich gute Chancen mit 30+ noch einen Job zu finden? Ich Zweifel da irgendwie ein bißchen dran aber vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen gemacht und kann mir davon berichten? Meine Plan B wäre eine Ausbildung als chemielaborant gewesen aber da mit 27 anzufangen ist auch nicht optimal..

Selbst wenn du mit 35 Jahren erst dein Studium beendet hättest, musst du im Normalfall noch mindestens 32 Jahre arbeiten.
32 Jahre...das sind 5 Jahre mehr, als du jetzt schon auf der Welt bist. Das sollte die Frage schon beantworten.

Natürlich lohnt sich das, wenn es das ist, was du auch machen möchtest. Arbeit findest du auch unabhängig vom Alter, wenn du während des Studiums schon gute Kontakte knüpfst. Möglichkeiten gibt es da genug.

@davros2.0
kenne den Studiengang nicht. Informiere dich -wenn du es nich schon gemacht hat- wie die beruflichen Perspektiven damit sind und wie es in Zukunft damit ausschaut.
Hört sich jetzt erstmal nicht nach einem Laberfach wie Politikwissenschaften oder Soziologie an. Von daher ist das schon mal gut.

@davros2.0

Grundsätzlich ist das kein Problem ... wobei man natürlich in großen Teilen der Medien- und Kommunikationsbranche als Berufseinsteiger in den Mittdreisigern keinen allzu guten Stand hat.

@petersi

Naja, wenn man eben keinen Job findet lohnt sich das nicht und dann hätte man umsonst ein Studium gemacht.. mit 20 kann man sich noch alles aussuchen, aber mit der Zeit muss man eben wirklich gut nachdenken..

@Durchfall

Ist ein technischer Studiengang, gehört an der Uni hier zum Fachbereich Elektrotechnik und ich kann mich danach auch Ingenieur nennen.. Also Nein, kein Laberfach.. Wobei man mit Politikwissenschaften oder Soziologie denke ich egal mit welchem Alter noch irgendwas anfangen kann. Klar hab ich mich da erkundigt, genau wie über andere Studiengänge und überall hieß es: "Wird schon machbar sein". Berufliche Perspektiven sollen genügend da sein, aber ob das eben auch mit Mitte 30 so ist.. Ich weiss das nicht.

@slider

Naja, hat man in anderen Branchen, die mich interessieren würden auch nicht.. Aber irgendwas muss man ja tun.

@davros2.0

Oh, hab mich verlesen. Hatte M&K-Wissenschaft statt M&K-Technik gelesen. Dann ist das nicht so wild. Hatte jetzt irgendwelche Werbeagenturen im Kopf, wo man mehr oder weniger fließend vom innovativen Junior zum erfahrenen Kreativdirektor übergeht :-). In der Technik sieht das viel besser aus, da dürfte sich immer was finden.

@davros2.0
Nun, was in einigen Jahren ist, kann dir jetzt keiner sagen. Du kannst auch als fertig studierter Ingenieur arbeitslos werden.
Gut, bei manchen Fächern ist die Wahrscheinlichkeit weitaus höher, dass du keinen Job bekommst.

Ob du letzten Endes scheiterst oder nicht, kann dir vorher keiner sagen. Aber alleine aus Altersgründen (mit 27!) kein Studium mehr beginnen zu wollen, halte ich für absolut falsch.

Wenn deine Zukunftsängste zu groß sind, bleibt immer noch ein Fernstudium. Falls in Deutschland nichts für dich dabei ist, gibt es noch die hervorragende Open University, die deine Fachrichtung ganz bestimmt anbietet.

@davros2.0
Schau dass du dir neben dem Studium noch möglichst viele andere Skills aneignest.
IT Kenntnisse lohnen sich immer.
Schau ob die vllt. eine interessante Stelle als Werkstudent bekommst oder deine Abschlussarbeiten bei Unternehmen machen kannst.
Die meisten Jobs bekommt man einfach über gute Kontakte.

@davros2.0
Eine sehr enge Freundin von mir hat zuerst Anthropologie studiert. Dann Chinesisch. Dann Sozialpaedagogik. Dann hat sie eine Ausbildung zur Landschaftsgaertnerin gemacht. Jetzt ist sie 36, hat mittlerweile ein Psychologiestudium gemacht und macht gerade die Therapeutenausbildung. Sie wird nicht wirklich zu arbeiten anfangen bevor sie 40 ist. Aber es ist das richtige fuer sie und sie liebt es.

Also mach, was fuer Dich das Richtige ist!

Ich habe auch erst mit 26 mein Studium angefangen und bin bald fertig. Dann habe ich zwar noch die Therapeutenweiterbildung vor mir 😉, aber ich übe meinen Traumberuf bald aus. Das lohnt sich !

@Alarmi
Wie hat sie sich das alles finanziert? Bafög? Nebenher arbeiten? In einer Ausbildung verdient man ja auch nicht so pralle und ob man da noch jobben kann?

@satansschuh
@Alarmi

Mal ganz abgesehen davon, dass das natürlich spätestens beim Rentenbescheid eine sehr unangenehme Quittung sein wird. Von daher kann ich einen solchen Lebenslauf jetzt nicht wirklich unterstützen.

Wenn du es finanzieren kannst nur zu. Ist doch besser als immer nur in Zeitarbeitsfirmen zu arbeiten.

Klar ist es mit über 30 schwieriger als Neueinsteiger einen Job zu finden, aber ich schätze in technischen Berufen geht das noch. Und du hast ja vorher auch schon mal gearbeitet, wie es scheint. Das kommt sicher auch besser an, als wenn du bisher nur in der Schule oder arbeitslos zu Hause gesessen wärst. Da hast du ja auch einige Erfahrungen sammeln können.

Mein Schwager hat jetzt vor kurzem mit 30 auch noch seinen Techniker gemacht und die haben sich danach um ihn gerissen. Er konnte sich seinen Arbeitsplatz dann aussuchen.

@Nereide

Das wär natürlich echt schön wenn das auch so wär, aber ich erwarte erstmal das der Weg nicht leicht werden wird. Aber was ist denn schon leicht im Leben, dass sich lohnt.

Finanzieren kann ichs momentan noch durch Bafög, und ich hoffe das ich neben dem Studium auch Zeit für nen kleinen Job hab. Kenne genug Leute die dafür keine Zeit mehr haben weil ihr Studium so aufwendig ist.. Meins ist wohl auch keins der einfacheren Studiengänge..

@Alarmi

Wow.. Naja, solang es klappt. Aber ich will auch nicht mein Lebenlang rumstudiern. Ich will ja schon Geld verdienen :D Jeder sollte schon machen können was ihm Spass macht, aber man muss ich auch fragen ob sich das für die Zukunft auch lohnt.

@Durchfall

Auch bei Skills muss ich gucken ob ich überhaupt genug Zeit neben dem Hauptstudium hab. Mein Ziel ists auf jedenfall. Beherrsch ja schon die Grundlagen von C++ und Java.. da wollte ich eventuell noch Kurse belegen.

ich meine, das sieht ganz gut aus.
Du hast Berufsserfahrung und weist, auf was du dich einlässt - anders als diejenigen, die nach dem Abi in der Situation sind: " ich soll ja studieren, aber bloß was?" und die dann irgendeinen Studiengang anfangen, den sie für das kleinste Übel halten.

Wenn du mit 27 Jahren nach einigen Jahren Berufstätigkeit noch ein Studium in einem anspruchsvollen Fach anfängst, hast du auf jeden Fall viel bessere Chancen auf einen Job als jemand, der nach dem Abi nur einige Jahre "rumgehangen" hat.

Meine Tochter wird in diesem Jahr nach zwei Berufsausbildungen - mit 28 - auch noch ein Studium, das auf ihre bisherige Ausbildung aufbaut, anfangen. Wenn Sie gleich nach dem Abi hätte anfangen wollen zu studieren, hätte ich versucht es ihr auszureden.

@Nereide

Nereide schrieb:Mein Schwager hat jetzt vor kurzem mit 30 auch noch seinen Techniker gemacht und die haben sich danach um ihn gerissen. Er konnte sich seinen Arbeitsplatz dann aussuchen.

Das kannst du so nicht vergleichen. Ein Techniker ist ja eine fachliche Weiterqualifizierung, die auf einer vorherigen Berufsausbildung und -erfahrung aufbaut. Natürlich sind solche Leute gefragt.
Aber bei @davros2.0 solls ja, wenn ich das richtig interpretiere fachlich in eine andere Richtung gehen.

@roadcaptain

Berufserfahrung ja, in ziemlich vielen unterschiedlichen Bereichen sogar.. Allerdings eben alles über Zeitarbeit und das meiste war Handwerk.. Das hat mit dem, was ich jetzt tun will dann nicht soviel zu tun. Was da am nächsten kommt wäre noch Elektriker. Von daher weiss ich nicht ob das ne Auswirkungen haben wird wenn ich später mal 'nen Job haben will..

Ja gut, mehr Chancen als jemand der nach seine Abi nur "rumgehangen" hat eventuell, aber wohl nicht gegen jemanden der noch jung ist und gleich nach seinem Studium einen Platz sucht. Aber es hört sich schonmal nicht so schlecht an.

@slider

Jop, komplett anders :D

Studiere Robotik, vllt Informatik oder Biotechnologie und die Zukunft gehört dir.
Robotik ist Scheiße schwer und fast niemand studiert es, umso besser für deine zukünftige Stellung. Die Welt wird digitalisiert, automatisiert. Die oben genannten Fachrichtungen und ähnliches werden enorm wichtig sein. Aber wenn es dir nicht zusagt, dann egal.

@davros2.0
ich stand als ich 49 war, vor der Alternative mich selbstständig zu machen oder nach einem neuen Job zu suchen.
Mir wurde dann ein Job angeboten mit der Begründung, dass die jungen Leute ja alle, wenn sie eingearbeitet sind, sich was neues suchen. Bei mir könne man ja damit rechnen, dass ich länger bliebe. Ich habe den Job zwar nicht angenommen, weil ich mich nicht fest binden wollte, als Freiberufler aber mehr als 10 Jahre für die Firma gearbeitet.

@davros2.0

Zuerst mal ist der Titel falsch. Mit 27 studieren viele noch... Die meisten eben im Doktorat oder im zweiten, dritten Master, aber grundsätzlich ist Studieren mit 27 nicht in Frage zu stellen.

Auf dich bezogen finde ich es gar nicht von Nachteil, dass du lange in Zeitarbeitsfirmen gearbeitet hast. Wenn du es im Lebenslauf so hinbiegen kannst, als wäre das Studium aufbauend auf deiner Zeit vor dem Studium und auf deiner Ausbildung, dann ist das sehr gut. Wenn du in deinen Bewerbungen die Ausbildung so darstellen kannst, dass sie als Vorteil für den Job dasteht, für den du dich bewirbst, dann bringt dir das sogar Vorteile.

Wenn du bis zum Master machst, bist du mit 32 im Idealfall, wenn du dir Mühe gibst, fertig. Das ist doch noch ein frisches Alter. Ich weiß jetzt nicht, ob du der Typ dafür bist, aber wenn du zuerst nichts findest, kannst du ja immer noch an der Uni bleiben und dort lehren. Die wollen eh keine fixen Verträge dort vergeben, von dem her könntest ja in dem Moment, wo du was gefunden hast, zum Job wechseln.

Fazit: Mach's auf alle Fälle und such dir nachher einen Job, den du mit der Ausbildung verknüpfen kannst. Du kannst deine Ausbildung als praktische Erfahrung interpretieren!