Burkiniverbot im Neutraublinger Hallenbad
08.06.2016 um 00:02
Wäre doch eigentlich ne gute Gelegenheit, Badebekleidung generell abzuschaffen. :D Keine Bekleidung erlaubt.
Und wer nich naggisch baden mag, der geht halt zu Hause in die Badewanne.
Dann müsste man sich gar nicht mehr streiten, wie die Badebekleidung geartet sein sollte. :Y:
Davon mal abgesehen gilt in meinen Augen für den Burkini dasselbe, was ich auch schon über die Burka im entsprechenden Thread schrieb:
Zitat:
Das muss für liberale Menschen ein ziemlicher Spagat sein, einerseits die Gleichberechtigung bzw. Frauenrechte zu verteidigen und gleichzeitig dafür einzutreten, dass ein Kleidungsstück, welches die rangniedrige Stellung und den Gehorsam der Frau symbolisiert, in europäischen Ländern getragen werden darf.
Gegner der AfD werfen dieser Partei vor, im Programm stünde, dass Frauen zurück an den Herd sollen. Das sei ein Skandal, aber die Burka wird von denselben Leuten, die da aufschreien, unterstützend diskutiert???
Denn aus welchem Grund soll sich die Frau vor den Blicken fremder Männer schützen?
Zum einen wird sie für schuldig erklärt, wenn einem Mann durch den Anblick einer unverschleierten Frau wolllüstige Gedanken kommen - das liegt nicht etwa in seiner Verantwortung, sich zu beherrschen, sondern in ihrer, ihm keine solche Anregung zu verursachen - und zum anderen wird sie als ehrlos betrachtet, wenn sie sich nicht verschleiert. Ihre Ehre hängt also von einem Kleidungsstück ab, nicht von ihrer Persönlichkeit, vielleicht von ihrer Leistung um ihre Familie, oder von ihrer Klugheit, Verhalten... Auch nicht von Bildung oder irgendetwas anderem, sondern einzig davon, sich vor den Blicken von Männern zu verbergen und keinerlei Kontakte zu pflegen.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man ein Kleidungsstück, dass für die Erniedrigung der Frau steht, im gleichberechtigten Europa verteidigen kann.
Und dann wird auch noch vorgeschlagen, europäische Frauen mögen einmal als Zeichen der Solidarität einen Tag lang Kopftuch tragen - als Zeichen der Solidarität mit einer die Frauen unterdrückenden Ideologie.
Echte Solidarität mit den Frauen aus diesen Kulturkreisen würde sich darin äußern, dass man jegliche Erniedrigung, Unterdrückung und Ungleichbehandlung (ungleich zu Männern) strikt verbietet und sie so in den vollen Genuss der hier erlangten Gleichberechtigung kommen ließe.
Dann wird gesagt, es sei die mündige und freiwillige Entscheidung der muslimischen Frauen, sich so zu kleiden.
Ein bisschen zynisch find ich das ja schon. "Mündig" und "freiwillig" sind nämlich in diesem Zusammenhang ziemlich dehnbare Begriffe. Wenn Deine Familie Dich anderenfalls nämlich verstößt - und das brauchen die nicht extra zu sagen und anzudrohen, das weißt Du als Angehörige dieser Kultur nämlich selbst - dann trägst Du die Burka oder was auch immer "freiwillig", um größeren Schaden von Dir anzuwenden. Wenn alle Dir zu verstehen geben, dass Du ohne dieses Kleidungsstück eine Hure bist und keine Ehre hast, und hiervon vieles für Dich abhängt, nämlich z.B. ob Du einen Ehemann findest, ob Du gut behandelt wirst usw., dann trägst Du die Burka "freiwillig".
Selbstverständlich kann jeder Mensch, egal, aus welchem Umfeld, von seiner Gesellschaft (z.B. Familie) verstoßen werden. Ein strenges Elternhaus verstößt sein Kind vielleicht, wenn es sich der Antifa anschließt. :D
Aber in diesem Fall hätte das Kind unseren Staat nicht als eine Instanz vor sich, die die Eltern darin auch noch bestärkt, indem es den Verstoß legitimiert - wie das mehr oder weniger der Fall ist, wenn der Staat gesetzlich die Burka zulässt.
Die Gleichberechtigung steht bei uns im Gesetz. Da muss ich nicht fragen, und da diese Menschen freiwillig und gezielt nach Deutschland bzw. Europa gekommen sind, kann ich einfach voraussetzen, dass sie unsere Kultur in so wesentlichen Aspekten bereit sind zu übernehmen. Andererseits wären sie ja in ein Land gegangen, in dem ihre Ursprungskultur herrscht. :)
Da die Gleichberechtigung klar in unseren Gesetzen verankert ist, halte ich es wirklich für die beste Lösung dieses Problem, sämtliche Symbolik und Praxis der Ungleichheit zu verbieten. Im Grunde muss man die gar nicht explizit verbieten - sie verbietet sich selbst durch die Gleichberechtigung.
Und eine Möglichkeit, dies mit der Religionsfreiheit und dem Recht auf freie Ausübung der Religion auszuhebeln, seh ich auch nicht, weil sonst Satanisten auch Tier- und Menschenopfer erlaubt sein müssten. :D
Jeder Mensch hat natürlich ein Recht, frei zu entscheiden, sich einem anderen unterzuordnen.
Aber das muss wirklich die eigene freie Entscheidung sein und darf nicht unter kulturellem oder familiärem Druck zustande kommen, denn sobald andere Menschen diesen Druck ausüben, der zu dieser Entscheidung führt, verwehren sie dem Individuum widerrechtlich dessen Rechte, die unsere Gesetze ihm aber gewähren.
Ich bin nicht gewillt, die Unterdrückung zuzulassen. Das Denken dieser Menschen kann man nicht verbieten. Aber wenn man die Symbole dieses Denkens verbietet, kommen sie nicht mehr hierher.
Wer keine Gleichberechtigung leben will, kann das in einem anderen Land, in dem das zur Kultur gehört, doch gern tun.
Aber in einem Land, das sich kulturell dahin entwickelt hat, dass hier Gleichberechtigung herrscht, können Symbole, die etwas anderes ausdrücken, keinen Platz haben.
Ich trete nicht für eine Aufweichung oder Relativierung der gesetzlichen Zusicherung der Gleichberechtigung ein, und deshalb bin ich auch für Einwanderer nicht bereit, da Kompromisse zu machen, die uns vielleicht eines Tages auf die Füße fallen.
Es gibt auf der Erde für jede Ideologie, jede Religion und jede Kultur Refugien. Wer die Ungleichberechtigung von Mann und Frau leben will, muss nicht gerade hierher kommen, wo sie überwunden wurde.
Ich finde das nicht so schwer zu verstehen, dass Symbole, die das Gegenteil von gesetzlich zugesicherten Rechten darstellen, als Proklamation des Verstoßes gegen das Gesetz zu betrachten sind.
Indem das Gesetz solche Symbole nicht verbietet, stellt es die Gleichberechtigung infrage. Es relativiert sie, stellt sie zur Diskussion.
"Gleichberechtigung ist gesetzlich zugesichert, außer, Dein kultureller Kontext ist anders? Dann hast Du eben Pech, und das Gesetz unterstützt Deine Gleichberechtigung doch nicht."
Das finde ich nicht erstrebenswert.
Zitat Ende.