@blablabla123 So etwas ist scheußlich, keine Frage. Niemand sollte so etwas erleben, ob
blablabla123 schrieb:eine erhebliche Belästigung deutscher Mädchen
oder anderer.
Es treffen Kulturen auf einander, und man muss die Spielregen deutlich machen. Es muss Konsequenzen geben, aber eben auch eine Anleitung, wenn man in das fremde Land kommt. Touristen befassen sich auch nicht immer mit dem Kleingedruckten im Fremdenführer, und werden mit kurzen Hosen aus dem Restaurant oder der Kirche verwiesen. Das hat genauso mit Respekt vor Kultur zu tun, wie der Umgang mit Frauen.
Und wir können nicht unsere Regeln als selbstverständlichen Maßstab für den Rest der Welt betrachten, wenn er hier schon nicht allgemeingültig ist.
Auch hier im Forum wirde schon die Meinung vertreten, dass Mädels, die sich enge Hosen oder kurze Röcke anziehen, eine Anmache oder sogar Vergewaltigung provozieren.
Wir löschen das, aber das bedeutet nicht, dass die Haltung hier nicht vorkommen würde.
Unsere Gesellschaft ist nicht ganz so weit wie die Gesetze. Sonst bräuchten wir die Gesetze nicht.
;)@insideman Es kommt eine neue Gefährdung hinzu, weil es gerade eine sehr spannungsreiche Zeit ist, in der sehr verschiedene Vorstellungen auf einander prallen. Frauen geraten da leicht ins Hintertreffen.
Unsere Omas haben auch solche Zeiten erlebt, und es waren beileibe nicht nur die Russen, die vergewaltigten. Meine Großtante bekam es mit einem Amerikaner zu tun, andere mit den Flüchtlingen. Das nicht als Entschuldigung oder Ablenkung, sondern als Erklärung oder Illustration. Kannst auch die Frauen in anderen Konfliktregionen nehmen.
In allen konfliktreichen Zeiten hatten Frauen unter den Spannungen am meisten zu leiden, denn Konflikte entladen sich entlang der Machtpositionen, und da kommen zu den sonstigen Gegenpositionen eben meist auch noch die unterschiedlichen Ansichten hinsichtlich der Rolle von Frauen hinzu. Und Sex war schon immer auch ein Mittel der Machtausübung ("Ich kann Dir Deine Frau wegnehmen!"). Belästigung ist eine abgeschwächte Form von Sexueller Nötigung ("Ich kann deine Frau anmachen/angrabschen!").
Die Lösung ist also einerseits, die kuturellen Spielregeln zu vermitteln, andererseits alles zu tun, um die gesellschaftlichen Spannungen abzubauen.
Nur sehe ich da etwas schwarz, denn selbst wenn alle Flüchtlinge erfolgreich integriert würden, gäbe es innerhalb unserer Gesellschaft wachsende Differenzen. Eine Frauenquote in Führungspositionen wird nicht das Los von Mindestlohn-Arbeiterinnen ändern, und auch nicht die Tatsache, dass immer mehr Ärmere in Städten wie Berlin auf immer mehr Reiche und Touristen treffen. Der Görlitzer Park wird trotzdem Drogenumschlagplatz bleiben, auch wenn das Reservoir von Asylsuchenden und Illegalen ausgetrocknet würde. Dann sind es eben Leute aus dem Ostblock, oder aus der umliegenden Provinz, oder Jugendliche. Die Bosse werden jemanden finden, den sie rekrutieren können.