Seitensprung: Wollt ihr es wissen?

Nachtrag und zum eigentlichen Thema:

Gnupf schrieb am 30.10.2015:Seitensprung: Wollt ihr es wissen?

Nein. Nie mehr wieder.

Es kann ja nur dann ein Betrug sein, wenn der andere es als Betrug auffasst.

Unsere Sexualmoral ist relativ neu und kirchlich. Nicht, dass ich alles kirchliche pauschal verteufeln möchte. Es hatte zu seiner Zeit seine berechtigten praktischen Gründe.
Zum einen ging es natürlich um Krankheitsverhütung und zum anderen sollte natürlich die Familie gestärkt werden, die als Einheit eine bessere Überlebenschance hat. Und natürlich ging es auch um Schwangerschaftsverhütung, damit ein Mann sich um eine Familie kümmern kann.
Deswegen ist auch die Kirche diejenige, die die Ehe als Institution absegnet.
Alles, was mit Monogamie zu tun hat (Kein Sex vor der Ehe, die Ehe an sich, den nächsten Begehren, Kondome benutzen usw) wird und wurde von der Kirche reglementiert.
Insofern ist eine Loslösung kein Rückschritt in die Steinzeit, sondern ein Fortschritt.
Wir haben uns auch schon von der kirchlichen (älteren) Sexualmoral weitgehend gesellschaftlich verabschiedet. Das Einzige, was bestand hat, ist die Monogamie.
Das, was wir momentan betreiben, die serielle Monogamie (was bei unseren Großeltern schon unmöglich gewesen wäre) ist der moderne Kompromiss zwischen einer antiquierten Sexualmoral und unserem Bedürfnis nach Individualität und Freiheit. Nur, weil wir das als normal und richtig betrachten, heißt das nicht, dass es für jeden Menschen normal und richtig sein muss.
Und nun mal ehrlich Leute: Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen. Es ist nur Sex. Ich verstehe nicht, wie man das so überdramatisieren kann.
Das bedeutet auf keine Fall, dass ich Betrug in irgendeiner Weise gut heiße oder selber betrügen wurde. Ich sehe nur Sex nicht als Betrug an.

@Wolters
Ich stimme dir nicht zu, es hat schon lange nix mehr nur mit der Kirche zu tun, dass man VERNÜNFTIGER geworden ist, als in der Steinzeit, nur manche sind ja anscheinend zurückgeblieben.
Und btw, Sex ist sehr wohl ein Betrug wenn deine Partnerin jetzt mit einem anderen Typen schläft, es sei denn sie wurde dazu gezwungen (was eine Sexualstraftat ist, die von diesem Typen begangen wurde), oder sie war im Rausch durch Drogen (sei es Alkohol, oder was anderes), was aber auch eine Straftat des anderen Menschen sein könnte je nach Umständen.

Dass das mit der Monogamie nicht funktioniert, mag verdeutlichen, dass Ehebruch noch nicht mal ein Scheidungsgrund ist.

@emz
Meinst du, dass Monogamie allgemein nicht funktioniert, oder eher so in Einzelfällen?

@Venom
Funktioniert eher in Einzelfällen.
Ist mein Eindruck, wenn ich mich im Bekanntenkreis so umschaue.

@emz
Hmm, das liegt aber an diesen Menschen selbst, und nicht an der Monogamie. Dass manche aber denken, dass die Liebe und Treue keine Rolle mehr spielen, sondern es immer nur um Spaß und Egoismus geht und man sich nen Scheiß um die Folgen von so einem Verhalten kümmert, vor allem weil es nunmal genug Menschen gibt die einen festen Partner haben wollen, mit dem sie ihr Leben zusammen verbringen und sich auch besonders fühlen, weil sie halt was Besonderes für den Partner sind und nicht nur eine Trophäe oder ein Gegenstand der das Ego des anderen füttert, ist eine Frechheit und deutet auf "Missbildungen" der Gesellschaft hin.

@Venom
Ob eine Ehe hält oder nicht, dafür meine ich, gibt es wichtigere Dinge, als ob da Seitensprünge stattfinden oder nicht.

@emz
Naja, ein einziger Seitensprung kann bereits fatal sein. Außerdem gibt es für mich keinen nachvollziehbaren Grund überhaupt sowas zu machen, außer die Person ist im Drogenrausch (was aber dann für mich eine Ausnutzung der anderen Person ist, wo man ja eh schon sagen wir mal besoffen ist und nicht wirklich bei sich selbst ist), oder die Person wird vom Partner misshandelt, aber dann sollte man ja auch Schluss machen, außer man ist nicht psychisch stabil.

Venom schrieb:Dass manche aber denken, dass die Liebe und Treue keine Rolle mehr spielen, sondern es immer nur um Spaß und Egoismus geht und man sich nen Scheiß um die Folgen von so einem Verhalten kümmert, vor allem weil es nunmal genug Menschen gibt die einen festen Partner haben wollen, mit dem sie ihr Leben zusammen verbringen und sich auch besonders fühlen, weil sie halt was Besonderes für den Partner sind und nicht nur eine Trophäe oder ein Gegenstand der das Ego des anderen füttert, ist eine Frechheit und deutet auf "Missbildungen" der Gesellschaft hin.

Jeder kann heutzutage - zumindest bei uns - sein Leben so führen, wie er möchte.
Das hat nichts mit einer Missbildung der Gesellschaft zu tun, sondern mit der heutigen Freiheit.
Die Monogamie ist nicht DIE Lebensweise, die auf alle Zeit Glück und Zufriedenheit bringt.
Menschen verändern sich, leben sich manchmal auseinander und trennen sich wieder, das ist der Lauf der Dinge.

@Draiiipunkt0
Monogamie bringt kein Glück und Zufriedenheit? Das mag bei einigen Menschen so sein, aber ganz sicher nicht bei allen. Außerdem ja, man kann sein Leben führen wie man will, allerdings sicher nicht auf Kosten von anderen Menschen, und genau das tun eben die Fremdgeher.

Venom schrieb:Monogamie bringt kein Glück und Zufriedenheit?

Das wollte ich damit nicht sagen, sondern dass nicht nur Monogamie Glück und Zufriedenheit bringen KANN.

Venom schrieb:man kann sein Leben führen wie man will, allerdings sicher nicht auf Kosten von anderen Menschen, und genau das tun eben die Fremdgeher.

Wieso sollte man das nicht können?
Machen doch unzählige Fremdgeher,wie du selbst erkannt hast.

Es ist eine moralische frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.

Gnupf schrieb am 30.10.2015:Seitensprung: Wollt ihr es wissen?

Ich war mal der Meinung, „nein ich möchte es nicht wissen“. (denke aus Eigenschutz)

Heute sehe ich das etwas anders, ja ich möchte es wissen (denn man muss sich seinen schlimmen „Dämonen“ auf beiden Seiten stellen), aber leider wird es dann nie mehr so wie „früher“ sein.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Das wollte ich damit nicht sagen, sondern dass nicht nur Monogamie Glück und Zufriedenheit bringen KANN.

Das stimmt natürlich, da spielen halt mehrere Faktoren eine Rolle.

Draiiipunkt0 schrieb:Wieso sollte man das nicht können?
Machen doch unzählige Fremdgeher,wie du selbst erkannt hast.

Es ist eine moralische frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.

Gut, habs falsch formuliert, natürlich kann man das machen, allerdings muss man dann auch mit Konsequenzen und hoffentlich auch harten Sanktionen rechnen, und zwar so lange, bis es zu einer Veränderung des Täters kommt.
Für mich sind solche Menschen Unzuchtviecher, und wenn es nach mir ginge, würde ich sowas strafrechtlich verfolgen.

@Venom

Venom schrieb:allerdings muss man dann auch mit Konsequenzen und hoffentlich auch harten Sanktionen rechnen, und zwar so lange, bis es zu einer Veränderung des Täters kommt.
Für mich sind solche Menschen Unzuchtviecher, und wenn es nach mir ginge, würde ich sowas strafrechtlich verfolgen.

Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich drei Dinge:

- wie alt ist der Schreiber?
- seit wievielen Jahren ist er fest leiert?
- oder trollt er?

Heute Abend kommt eine Doku von ZDF über "Die Deutschen und der Sex".

Wenn man dem glauben kann, dann stimmt hier was mit der Umfrage nicht.

Die ersten Ergebnisse sind hier zu sehen: http://www.bild.de/unterhaltung/tv/zdf/die-ehrlichste-sex-studie-deutschlands-43250444.bild.html

Aber 71% der Frauen und 74% der Männer sind schon mal fremdgegangen.
Aber hier im Forum waren 58% bisher treu.

:D

Naja...wollte mich nur mal mitteilen.

___

hatte das schon in einem anderen Thread gepostet - aber passt ja thematisch zusammen.

@emz
Wieso sollte ich trollen? Und was hat das mit dem Alter zu tun?

@Holzhoden
Das ist "Bild", glaube nicht, dass man sich auf ihre Umfragen verlassen kann :D

Venom schrieb:allerdings muss man dann auch mit Konsequenzen und hoffentlich auch harten Sanktionen rechnen, und zwar so lange, bis es zu einer Veränderung des Täters kommt.
Für mich sind solche Menschen Unzuchtviecher, und wenn es nach mir ginge, würde ich sowas strafrechtlich verfolgen.

Strafrechtlich?
Weswegen?

@Venom

Weil es einen Unterschied macht, ob diese Thesen von einem pubertierenden 16-Jährigen vorgetragen werden, der sich seine Idealwelt noch zurechtträumt, oder von einem frustrierten 60-Jährigen, dem plötzlich klar wird, was ihn seine Moralvorstellungen alles im Leben haben verpassen lassen.