Seitensprung: Wollt ihr es wissen?

Das Problem ist ja im Allgemeinen, dass Seitensprünge eher selten einfach so vorkommen. Sehr oft, ist der Seitensprung ja nur eine Folge, die auf tiefer sitzende Probleme innerhalb der Beziehung zurückzuführen ist. Daher würde ich persönlich einen Seitensprung immer sehr ernst nehmen.

@slider
Ach was, tiefer sitzende Probleme. Mal ganz abgesehen davon, dass es in jeder Beziehung irgendwelche "Probleme" geben muss, weil zwei Menschen einfach nicht immer komplett einer Meinung sein können. Es ist einfach das Gefühl, wieder mal Schmetterlinge im Bauch zu spüren, das einem in einer langen Beziehung zwangsläufig abhanden gekommen ist, so läuft das halt mit den Hormonen.

@Doors
Und oftmals stellt man auch, wenn man eine Zeit lang mit dem neuen Sportwagen unterwegs war, fest, dass der alte Kombi mit all den Macken durchaus seine Vorteile hat und weiß ihn gleich viel mehr zu schätzen, nimmt man ihn wieder in Betrieb.

@emz

emz schrieb:Ach was, tiefer sitzende Probleme. Mal ganz abgesehen davon, dass es in jeder Beziehung irgendwelche "Probleme" geben muss, weil zwei Menschen einfach nicht immer komplett einer Meinung sein können. Es ist einfach das Gefühl, wieder mal Schmetterlinge im Bauch zu spüren, das einem in einer langen Beziehung zwangsläufig abhanden gekommen ist, so läuft das halt mit den Hormonen.

Keine Ahnung. Bei mir läuft das jedenfalls nicht so.
Ich bin auf jeden Fall jemand, der Sex und Gefühle trennen kann. Und es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde ich hätte in meinen Beziehungen nie Lust gehabt mal mit einer anderen Frau zu schlafen. Aber das basierte auf reiner sexueller Anziehung und ruft bei mir keinerlei "Schmetterlinge" hervor. Dieses Gefühl der "Verliebtheit" entsteht bei mir nur wenn ich tiefere Gefühle für eine Frau entwickle.

Ja... auf jeden Fall.

Eine Freundin hatte eine heiße Affäre. Mir hatte sie davon erzählt und eigentlich dachten wir, sonst hätte es keiner mitbekommen. Erst als alles längst vorbei war, erzählte ihr Mann, dass ihm die Geschichte durchaus nicht verborgen geblieben war. Er hatte es als angenehm empfunden, seine Frau so euphorisch und gut gelaunt zu erleben und ihr den Exkurs einfach nur gegönnt.
Ist vielleicht auch eine Frage des Selbstbewusstseins.

Ich denke, dass es aber einen Unterschied macht, ob man mal fremdgeht oder ob man gleich eine Affäre hat.
Ich persönlich könnte einen einmaligen Seitensprung wohl verzeihen, aber eine Affäre nicht.

@velia
also nach dem Motto...einmal ist keinmal. Coole Sache. Dann musst du aber wissen, es gibt so einige Frauen/Männer, jede Woche auf einer andere/en hüpfen wäre also legitim so lange es nicht die gleiche Person über einen längeren Zeitraum ist sprich...eine Affäre?...nice.

Falsch... ich sagte, dass ich einen einmaligen Ausrutscher (evtl) verzeihen könnte.

Einmalig mit einem, das schliesst andere nicht aus, das "eventuell" hast du auch gerade dazugedichtet. Musst dich schon klar verfassen, das 1&1 des Fremdgehens hat viele Hintertürchen.

Ich denke, dass der Großteil der hier mit liest meinen Post verstanden hat.. wenn man allerdings zwischen den Zeilen etwas sucht, findet man das auch.

Ja, ich würde es wissen wollen, keine Frage.

Wobei ich mir nicht sicher bin, wie ich es verarbeiten würde.

Ich kann, sobald ich in einer Beziehung bin, zumindest zu dessen Beginn schon enorm eifersüchtig sein. Innerlich zumindest, zugeben oder zeigen, würde ich das natürlich nie :troll:

Monogamie ist ein gesellschaftliches Konstrukt.

Ich hab mir früher auch immer einen Kopp gemacht und fand es unverzeihlich wäre er fremd gegangen und wäre bitter enttäuscht gewesen usw usf.

Mittlerweile kann ich das gar nicht mehr nachvollziehen. Ich kann Sex und Liebe trennen (konnte ich schon immer) und gestehe meinem Partner zu, dass er auch Spaß mit anderen hat.

Er geht ja auch mit anderen Menschen ins Kino oder führt tiefe Gespräche mit anderen Menschen. Wieso sollte er keinen Sex mit ihnen haben?

Der einzige Grund, warum man sich davor fürchten sollte, ist die Angst verlassen zu werden. Aber ich denke, dass die Gefahr des Verlassen werdens eher größer wird, je mehr man den anderen einschränkt.

Seitdem mir das bewusst ist, habe ich keinen Stress mehr mit so einem Quatsch, das sind ja nur stressige Ängste und Gedanken, kann man sich eigentlich sparen.

Schon. Ja.

Allerdings ist danach das Vertrauen hin und ich glaube ich könnte es verzeihen, aber mit meiner Partnerin nicht mehr weiter zusammen leben.

@Gwyddion
Würdest du das auch sagen, wenn du fünf Kinder hättest und Hypotheken für ein Haus abzutragen?

@emz

emz schrieb:Würdest du das auch sagen, wenn du fünf Kinder hättest und Hypotheken für ein Haus abzutragen?

Dass ist mit Sicherheit eine sehr schwierige Situation und man würde sich da schon genau überlegen müssen, wie es weiter geht.

Aber wenn ich jetzt schon das Beispiel von Dir nehme, dann stelle ich mir schon die Frage, ob der Part der fremdgeht sich in dem Moment auch Gedanken um seine 5 Kinder und die Hypothek macht?!
Und was alles auf dem Spiel steht, dass man das Risiko eingeht seine Familie zu verlieren.
Wohl eher nicht!

@-Anna-
Und ich bezweifel, dass sich nur wegen eines Seitensprungs tatsächlich jemand von der Familie trennt.

Wenn man noch jung ist, mag man noch vermuten, man würde so handeln. Aber ich möchte wetten, von denen, für die eine Trennung feststand, lebt keiner in einer langjährigen Ehe und hat Haus und Kinder.

@emz

Da hast Du mit Sicherheit recht, wenn man in einer langjährigen Ehe/Beziehung lebt, Kinder und anderes mit im Spiel ist, dann überlegt man sich schon, ob sich eine Trennung nur wegen eines Seitensprungs rentiert.

Ich wollte lediglich ausdrücken, dass es für mich etwas schwierig nachzuvollziehen ist, wenn jemand seine Triebe (und ein Seitensprung ist nix anderes als genau das) über das Glück seiner Familie/Partnerschaft stellt.
Und die Verantwortung die damit einher geht in dem Augenblick des Fremdgehens komplett ausblendet.

Aber eventuell ist meine Denkweise zu altmodisch oder einfach nicht zeitgemäß - sei es so wie es ist.

@-Anna-
Glaube ich gar nicht, dass es altmodisch ist. Mir fällt auf, dass man in der 70er und 80er Jahren weitaus großzügiger dachte.

Würde es meine Partnerin verletzen, wenn ich sie betrüge?
Würde es mich verletzen, wenn sie mich betrügt?

Das wären meine grundsätzlichen Fragen, obwohl @Wolters völlig recht hat:

Wolters schrieb:Monogamie ist ein gesellschaftliches Konstrukt.

... und gegen die Regeln der Natur.

S_C schrieb:Würde es meine Partnerin verletzen, wenn ich sie betrüge?
Würde es mich verletzen, wenn sie mich betrügt?

Ganz ehrlich, ich persönlich kenne keinen Menschen der nicht verletzt wäre, wenn er/sie betrogen werden würde. Glaub kaum, dass man seinem Partner euphorisch um den Hals fallen würde, wenn der Satz: "Ich hatte einen Seitensprung" fallen würde.