Totes Baby lag monatelang in Wohnung

http://www.bild.de/regional/frankfurt/baby/totes-baby-liegt-6-monate-in-der-wohnung-fulda-41365604.bild.html

Hier noch ein Bild-Artikel dazu.
Schon merkwürdig, dass keiner nach den Baby gefragt hat...........

@Barnaby
Vorallem da in dem Alter öfters Untersuchungen beim Kinderarzt anfallen. Und wenn man da die Frist nicht einhält, bekommt man Post vom Jugendamt.

@Kältezeit

Ja, das ist wahr! Ich denke die Post vom Amt lag im Briefkasten der Wohnung.
Da sieht man mal wieder wie gut das Jugendamt den Sachen nachgeht............gar nicht!

@Kältezeit
Genau das war es, was aufgefallen war, dass die Untersuchungstermine nicht eingehalten worden waren.

@Barnaby
Was meinst du denn, was das Jugendamt hätte machen müssen?

Barnaby schrieb:Ja, das ist wahr! Ich denke die Post vom Amt lag im Briefkasten der Wohnung.
Da sieht man mal wieder wie gut das Jugendamt den Sachen nachgeht............gar nicht!

Ja, die setzen dann aber eine Frist fest in der man sich melden soll... Wenn nicht, sollte dem eigentlich nachgegangen werden. Hier scheinbar nicht geschehen.

@emz

Wie @Kältezeit schreibt

Kältezeit schrieb:Ja, die setzen dann aber eine Frist fest in der man sich melden soll... Wenn nicht, sollte dem eigentlich nachgegangen werden. Hier scheinbar nicht geschehen.

Es gibt eine Aufforderung zur U-Untersuchung zu gehen. Diese muss innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erfolgen. Der Schein wir beim Kinderarzt abgestempelt und geht zück zum Amt.
In den ersten Jahren sind die U-Untersuchungen in sehr kurzen Abschnitten also hätte das Amt stutzig werden müssen, wenn da 3 Untersuchungen versäumt wurden................sonst macht der Schein keinen Sinn!

@Barnaby
Das ist schon richtig, nur was konkret soll das Jugendamt denn sonst machen? Die können nur anschreiben und versuchen die Familie zu besuchen und an der Familie dran bleiben. Aber wenn sie die nicht zu fassen bekommen?
Die können ja Fahndung beantragen ;

Sorry, muss heißen
Die können ja keine Fahndung beantragen.

@emz

Sie könnten Nachbarn befragen. Kinderärzte befragen ob das Kind wegen Krankheiten vorgestellt wurde.
Den Vermieter kontaktieren ob er weiß wo sich die Eltern aufhalten ggf. das Arbeitsamt befragen ob die Eltern zu Terminen erschienen sind oder Arbeitgeber kontaktieren...................

Mir tut das Jugendamt als solches aber auch irgendwie leid. Egal wie dies machen, die kriegen immer nur Schelte. Entweder sie sind ne "Kinderklaubehörde" oder sie handeln viel zu wenig. Habe so gut wie nie mitbekommen, dass das Jugendamt mal gelobt wird. Dabei denke ich, dass das wirklich kein einfacher Job ist.

Die Mitarbeiter können ja auch nicht riechen, bei wem es wirklich akut ist und ich befürchte, die haben teilweise auch schlichtweg zu viele Fälle auf dem Tisch. Es braucht mehr kompetente Mitarbeiter, die mehr Zeit haben, um sich intensiver um die Fälle zu kümmern.

@so.what

so.what schrieb:Die Mitarbeiter können ja auch nicht riechen, bei wem es wirklich akut ist und ich befürchte, die haben teilweise auch schlichtweg zu viele Fälle auf dem Tisch. Es braucht mehr kompetente Mitarbeiter, die mehr Zeit haben, um sich intensiver um die Fälle zu kümmern.

Das stimmt schon.
Es ist aber auch schade, dass die eigentlich sinnvollen Kontrollmechanismen (Schein zur U-Untersuchung) einfach ins leer laufen.
Wie immer wird erst was beschlossen und dann bemerkt, dass es so gar nicht wirklich funktionieren kann.
Gerade wenn so kleine Kinder (6 Monate) nicht mehr bei einem Kinderarzt vorgestellt werden sollte man doch stutzig werden.
Egal ob das nun die Krankenkasse, das Jugendamt, Nachbarn oder Freunde sind.........einer muss doch was bemerkt haben!

Oder ist diese Gesellschaft wirklich schon so gleichgültig geworden?

@Barnaby
Wie kommst du darauf, dass das Jugendamt das alles nicht gemacht hat? Mir scheint, dass man hier durchaus dran war und die Familie betreut hat.

Aber was soll man tun, und darum geht es doch, wenn das nicht zum Erfolg führt?

so.what schrieb:Mir tut das Jugendamt als solches aber auch irgendwie leid. Egal wie dies machen, die kriegen immer nur Schelte. Entweder sie sind ne "Kinderklaubehörde" oder sie handeln viel zu wenig. Habe so gut wie nie mitbekommen, dass das Jugendamt mal gelobt wird. Dabei denke ich, dass das wirklich kein einfacher Job ist.

Das stimmt.

Barnaby schrieb:Es ist aber auch schade, dass die eigentlich sinnvollen Kontrollmechanismen (Schein zur U-Untersuchung) einfach ins leer laufen.

Dann wirst du aber die anderen Eltern hören, die sich durch zwingende Kontrollen gegängelt fühlen.

Barnaby schrieb:Gerade wenn so kleine Kinder (6 Monate) nicht mehr bei einem Kinderarzt vorgestellt werden sollte man doch stutzig werden.

Das wäre dann der Fall, wenn es ein Überwachung gäbe, die genau diesen Zweck erfüllen soll. Mit Sanktionen für das Nichterscheinen, mit Zwangsvorführung, mit allem drum und dran.

Barnaby schrieb:Egal ob das nun die Krankenkasse, das Jugendamt, Nachbarn oder Freunde sind.........einer muss doch was bemerkt haben!

Warum denn. Es sterben ständig Menschen, bei denen es Tage und Wochen dauert, bis sie vermisst werden.

Barnaby schrieb:Oder ist diese Gesellschaft wirklich schon so gleichgültig geworden?

Warum "geworden"? Menschen isolieren sich eben manchmal. Manchmal freiwillig und manchmal infolge der Lebensumstände.
Wie soll denn so eine Überwachung aus sehen? Da müsste ja zu jedem Menschen jeden Tag jemand kommen (oder anrufen) und das dann in einer Liste abhaken. Ich stelle mir gerade den Aufschrei in der Bevölkerung vor, wenn je so etwas umgesetzt werden sollte.

@kleinundgrün

Wie soll denn so eine Überwachung aus sehen? Da müsste ja zu jedem Menschen jeden Tag jemand kommen (oder anrufen) und das dann in einer Liste abhaken. Ich seltte mir gerade den Aufschrei in der Bevölkerung vor, wenn je so etwas umgesetzt werden sollte.

Nein es muss nicht jeden Tag jemand auftauchen der seine Liste abhakt!
Wenn das Kind wiederholt nicht zur U-Untersuchung vorgestellt wird sollte dem aber schon nachgegangen werden.
Wenn du der Meinung bist sie hätten alles in ihrer Macht stehende getan, dann ist das deine Meinung.
Ich sehe das etwas anders, wenn eine Babyleiche über Monate nicht entdeckt wird..............

@Barnaby
Nochmal, woher nimmst du die Gewissheit, das Jugendamt sei dem nicht nachgegangen? Mein Eindruck ist ein anderer.

Und dann nochmal die Frage, was soll das Jugendamt machen, wenn es die Familie nicht antrifft und sich diese ihm entzieht?

Welche Schritte sollen dann eingeleitet werden?

Barnaby schrieb:Nein es muss nicht jeden Tag jemand auftauchen der seine Liste abhakt!

Aber nur so könnte man weitestgehend sicher solche Fälle verhindern. Zwischen den Us liegen ja auch Monate und Jahre.

Barnaby schrieb:Wenn das Kind wiederholt nicht zur U-Untersuchung vorgestellt wird sollte dem aber schon nachgegangen werden.

Das kann man so machen. Aber wie genau soll das aussehen? Welchen Eskalationsmodus würdest Du Dir vorstellen? Erst ein Anruf? Dann ein Besuch? Ggf. mit der Polizei?
Das ist natürlich machbar. Aber es wird auch "normale" Eltern treffen, die aufgrund blöder Zufälle dann die Polizei im Haus haben.
Man muss eben abwägen, was man an Überwachung haben möchte und welchen Preis man dafür bereit ist, zu bezahlen.

Edit: Und die Frage ist in diesem Fall, ob eine Überwachung den Tod des Kindes verhindert hätte. Oder ob "nur" die Leiche früher gefunden worden wäre.

Eckdusche schrieb:Doch wie soll man das verdrängen? Das eigene Kind ist in der Zeit verwest und hat sicher
strk gerochen.

Wenn man nicht zu Hause ist, dann riecht man auch nichts.
So besonders finde ich das jetzt gar nicht.
Aus den Augen aus dem Sinn, werden die sich wohl gedacht haben.

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Erst ein Anruf? Dann ein Besuch? Ggf. mit der Polizei?
Das ist natürlich machbar. Aber es wird auch "normale" Eltern treffen, die aufgrund blöder Zufälle dann die Polizei im Haus haben.

Bei einer versäumten U-Untersuchung ist das schon etwas übertrieben, aber bei mehreren schon denkbar!
Klar kann es auch unbescholtene Eltern treffen, die das Missverständnis sicher schnell ausräumen können.
Das wäre allerdings eine Grundsatzfrage, die hier wohl zu weit führt.
Grundsätzlich bin ich für solche Kontrollmechanismen............ in welchem Umfang sei dahin gestellt.


@emz

Gewissheit kann man nicht haben! Mir macht es jedenfalls den Eindruck, denn wenn Anwohner erst nach 6 Monaten und Verwesungsgeruch was melden, hätten ein Mitarbeiter des Jugendamtes auch etwas riechen können wäre er vor Ort gewesen.

Zu den weiteren Schritten könnte ich mir wie oben beschrieben eine Alarmkette vorstellen.
Zumindest versuchen die Eltern über Arbeitgeber oder Arbeitsamt ausfindig zu machen, wenn keiner reagiert.

@Barnaby

Barnaby schrieb:Zumindest versuchen die Eltern über Arbeitgeber oder Arbeitsamt ausfindig zu machen, wenn keiner reagiert.

Nochmal, du kannst es an nichts festmachen, dass das nicht versucht wurde. Da die Eltern Defizite hatte, könnte ich mir auch vorstellen, dass sie nicht berufstätig waren.

Wenn alle diese Versuche einer Kontaktaufnahme fehlschlagen, welche Schritte soll das Jugendamt dann einleiten? Das ist die eigentliche Frage, auf die du anscheinend auch keine Antwort hast. Da ist eben nichts zu machen.

@Eckdusche
@Fenris
zumal Verdrängungsmechanismen hervorragend funktionieren. Geistig gesunde Menschen verdrängen erfolgreich katastrophale finanzielle Situationen, gesundheitliche Risiken und sogar Schwangerschaften.

Barnaby schrieb:aber bei mehreren schon denkbar!

Zwischen mehreren Us liegen aber - wie gesagt - Monate oder gar Jahre.

Barnaby schrieb:die das Missverständnis sicher schnell ausräumen können

Sicher. Gleichwohl wird dann die "Gängelung des Staates" thematisiert werden. Wie weit soll sich denn der Staat in die Erziehung der Kinder einmischen? Du hast recht, dass das eine Grundsatzfrage ist.
Doch ohne diese Grundsatzfrage zu klären, kommt man in dieser frage nicht weiter.

Barnaby schrieb:Grundsätzlich bin ich für solche Kontrollmechanismen

Die es grundsätzlich ja auch gibt. Die nur in diesem Fall nicht ausreichend waren.

Barnaby schrieb: in welchem Umfang sei dahin gestellt.

Nur ist genau diese Frage der Knackpunkt. Wie intensiv soll sich das Jugendamt denn einbringen? Welche konkreten Anlässe sollen den Ausgangspunkt einer Nachforschung begründen können? Welche Maßnahmen soll das Jugendamt in welcher Situation durchführen? Wie sieht die konkrete Mitwirkungs- und Auskunftspflicht der Eltern aus?