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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

22 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Zitat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 09:40
Hallo,

ich habe da mal eine Frage an euch~
Vor einigen Tagen habe ich folgenden Satz entdeckt : "Es gibt ein Leben nach dem Theater."

Dieser Satz ging mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf. Was ist mit Theater gemeint? Die Menschen, die dir Tag ein, Tag aus eine verfälschte Rolle ihrer selbst vorspielen, wie in einem schlechten Theaterstück?
Wie würdet ihr das Zitat interpretieren? (der Autor ist unbekannt)

MfG
Paula


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 09:45
Klingt nach einem Ausspruch von jemandem, der sein Leben der Bühne und dem Theater verschrieben hat, und irgendwann festgestellt hat, dass man auch von dieser Droge lassen kann und es eine "andere Realität" da draussen gibt.

Wo hast du das Zitat denn gefunden?


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:01
@Paula.
Da ist wohl jemand, der am Theater gearbeitet hat, in Rente gegangen.
So würde ich es jetzt mal ganz ohne Kontext interpretieren.


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:03
Zitat von Paula.Paula. schrieb: "Es gibt ein Leben nach dem Theater."
Damit ist das Theater im eigentlichen Sinne gemeint. Wie @john-erik schon schrieb, geht es um Schauspieler. Man sagte früher auch, dass diese "verrückt" seien und sich ganz ihrem Job hingaben, der sie absolut vereinnahmt hat. Der Spruch soll aussagen, dass man auch als völlig hingebungsvoller und schauspielverrückter Mensch, ohne Theater auskommen kann.


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:03
das Zitat hat hatte eine Freundin in ihrem Profil stehen


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:04
vielen Dank für die tollen Antworten :)


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:20
Wenn es von ner Frau kommt, dann hat es sicherlich was mit Zickenterror und Intrigen zu tun, die jetzt vorbei sind. ;)


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 10:45
Das Leben ist eine Bühne, und alle Menschen sind nichts als Schauspieler. Sie gehen ab und treten wieder auf, und jeder spielt im Laufe seines Lebens viele Rollen...
(William Shakespeare)


Das Leben ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt.
(Oscar Wilde)

Und ansonsten fragst einfach mal nen Schauspieler. Man kann den Satz auch so interpretieren das es hinterher (nachdem man aufgehört hat als Schauspieler vor der Kamera bzw. auf der Bühne zu stehen) auch noch ein Leben gibt. Ein anderes, ein privates.

@Paula.


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 11:22
Hallo @Paula.

Ich musste bei Deinem EP spontan an diese Diskussion denken^^

Ist Leben nach dem Leben möglich?

Und dabei geht mir dann immer die Liedzeile von den Fantas durch den Kopf.
drum laß das gejammer sein denn so ist es
nunmal auf dieser Welt auch wenns dir nicht gefällt
spielst du deinen eigenen film und bist dein eigener held



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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 11:25
@cucharadita

Danke, ich lese mir die Diskussion auch mal durch :)


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 11:46
Kommt darauf an, woher du den Satz hast. Stand der beispielsweise im Feuilleton deiner Wahl - oder hast du ihn im Beziehungsstreit gesagt/ gehört?


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 11:48
@niurick

Wie schon oben erwähnt, habe ich dieses Zitat aus dem Profil einer Freundin (:


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 12:07
Andreas Gryphius - Ebenbild unseres Lebens

Auf das gewöhnliche Königs-Spiel

Der Mensch, das Spiel der Zeit, spielt, weil er allhie lebt
im Schauplatz dieser Welt; er sitzt, und doch nicht feste.
Der steigt, und jener fällt, der suchet die Paläste
und der ein schlechtes Dach; der herrscht, und jener webt.


Was gestern war, ist hin; was itzt das Glück erhebt,
wird morgen untergehn; die vorhin grüne Äste
sind nunmehr dürr und tot; wir Armen sind nur Gäste,
ob den' ein scharfes Schwert an zarter Seide schwebt.


Wir sind zwar gleich am Fleisch, doch nicht vom gleichem Stande:
Der trägt ein Purpurkleid, und jener gräbt im Sande,
bis nach entraubtem Schmuck der Tod uns gleiche macht.

Spielt denn dies ernste Spiel, weil es die Zeit noch leidet,
und lernt, dass wenn man vom Bankett des Lebens scheidet,
Kron, Weisheit, Stärk und Gut sei eine leere Pracht!


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 14:01
Zitat von Paula.Paula. schrieb:Wie schon oben erwähnt, habe ich dieses Zitat aus dem Profil einer Freundin
Was spräche denn dagegen, mit deiner Freundin zu kommunizieren und einfach sie selbst zu fragen, was sie damit meint oder darüber weiß?


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 15:51
@hallo-ho

es spricht gar nichts dagegen. ;) Sie konnte mir nur keine genaue Antwort geben. ^^


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 17:02
@Paula.

Hat es vielleicht etwas mit der Komödie "Besucher" zu tun?

Gibt es ein Leben nach dem Theater?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13530992.html


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 17:05
@Paula.

Du könntest sie natürlich auch einfach fragen?


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 17:20
@Paula.
Was hat sie denn, ungenau, gesagt?^^

Ist sie Schauspielerin? Bist du Schauspielerin? Ergibt das irgendeinen Sinn; im Kontext?

Oder ist das aufs Leben bezogen? Dann stimmt wohl deine These mit dem (Affen)theater im Zoo- ähm, auf dem Planeten.
Oder du interpretierst es göttlich: Du bist im Determinusmus/Fatalismus gefangen und hast keine Einflussnahme, beziehungsweise deine Rolle steht schon fest und du musst sie nur spielen, bis dein Schöpfer dich ruft.

Oder du interpretierst es weltlich: Du funktionierst im System. Deine Rolle ist unveränderlich, unausweichlich. Damit du funktionierst, musst du dich ständig anpassen, damit du nicht ausgeschlossen und/oder zurück bleibst. Ein wahres Schauspiel, ohne weitere Bedeutung.

Oder du interpretierst es wie der gute Gryphius, der so ziemlich alle Aspekte schön vereint.

"Ebenbild unseres Lebens"
- Gleichnis unserer Leben

"Auf das gewöhnliche Königs-Spiel"
- Schach, Metapher/Allegorie zur Rollenverteilung in der Welt. Bauern werden geopfert, Läufer laufen aus dem Weg und Damen sind imba^^.

"Der Mensch, das Spiel der Zeit, spielt, weil er allhie lebt
im Schauplatz dieser Welt; er sitzt, und doch nicht feste.
Der steigt, und jener fällt, der suchet die Paläste
und der ein schlechtes Dach; der herrscht, und jener webt."
- Wir leben auf einer Bühne(Schauplatz) und machen nichts Richtiges, nichts Ganzes (Spiel) und verlieren dabei Möglichkeiten(Zeit). Trotzdem glauben wir uns unserer Sache sicher, obwohl wir vergänglich sind; wie alles andere auch.
- Wie in einem Drama, gibt es Wende- und Drehpunkte. Wir streben nach Wohlstand, Aufstieg, Erfolg und Macht, doch die einfache Wahrheit sieht anders aus. Bei Game of Thrones gewinnen nur die Wenigsten ;)
Nutze daher den Tag und sei glücklich mit dem, was du hast - Carpe Diem!

"Was gestern war, ist hin; was itzt das Glück erhebt,
wird morgen untergehn; die vorhin grüne Äste
sind nunmehr dürr und tot; wir Armen sind nur Gäste,
ob den' ein scharfes Schwert an zarter Seide schwebt."
- Wir sind nur Gäste auf der Welt. Gedenke daher deiner Vergänglichkeit (memento mori). Wozu dann gewinnen? Eifere nicht nach Reichtum(=Eitelkeit).

"Wir sind zwar gleich am Fleisch, doch nicht vom gleichem Stande:
Der trägt ein Purpurkleid, und jener gräbt im Sande,
bis nach entraubtem Schmuck der Tod uns gleiche macht."
- Finalstruktur: Alles und Jeder muss von der Bühne treten, irgendwann, egal wie individuell wir sind. Und darin einen wir uns dann wieder. Ob reich, ob arm, dieses (Trauer)Schauspiel nimmt uns mit und wird uns umbringen. (memento mori)

"Spielt denn dies ernste Spiel, weil es die Zeit noch leidet,
und lernt, dass wenn man vom Bankett des Lebens scheidet,
Kron, Weisheit, Stärk und Gut sei eine leere Pracht!"
- Letzte Synthese in der zweiten Finalstruktur. Das Spiel wurde ernst. Schach wird auf der Welt gespielt, mit Menschen. Daher sei dir sicher, dass all dein Reichtum dir nichts bringen wird. Es sind Eitelkeiten auf einer Reise zur nächsten Ebene. -> Sei deshalb froh und glücklich, mit dem was du hast.

Reimschema, Gedichtform und den ganzen Spaß schenken wir uns an der Stelle.

Das Leben ist also tatsächlich ein Theater. Damit wird deine ursprüngliche These zu: Es gibt ein Leben nach dem Leben.
Wir spielen eine Rolle in einem Stück. Anstatt Regisseur zu werden, rattern wir unseren Text runter. Für das angebliche Gemeinwohl. Eine Lüge, die wir immer und immer wiederholt haben, die dadurch zur Wahrheit ward. Wir opfern uns und unsere Nächsten und wissen nicht einmal wofür.

Also gibt es zwei Konsequenzen:
Biedermeiertum, Rückzug aus dem (Welt-)Geschehen. Die Hoffnung, keine Rolle mehr spielen zu müssen.
Oder.
Aufklärung, Gedränge und Stürme der Veränderung. Die Hoffnung, die Rollenverteilung zu durchbrechen.

Doch bis eine der beiden Konsequenzen ultimativ und absolut umgesetzt wurde, sind wir tatsächlich nur Statisten und Gäste.

------
Ooooder, das Zitat stammt einfach von einem Schauspieler, der echt unfassbar urlaubsreif war...


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 17:22
@Serpens

wie schon oben erwähnt, habe ich dies schon getan, aber sie fand nur, dass der Spruch schön klingt.
aber der Autor muss sich doch etwas dabei gedacht haben...deswegen wollte ich mir mal die Meinung anderer Leute anhören (;


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Es gibt ein Leben nach dem Theater.

05.06.2015 um 17:25
@Ratatoskr

Nein, sie ist keine Schauspielerin und ich auch nicht.

und danke für die verschiedenen interpretier Möglichkeiten (:


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