Heide_witzka schrieb:Wenden wir uns der Naturheilkunde zu.
So pauschal kann man wenig dazu sagen, der Begriff ist zu schwammig.
Die "Naturheilkunde hat meiner Meinung nach ein Problem mit der Wirkstoffdosis.
Du, als Kennerin der Naturheilkunde, kannst bestimmt mehr dazu sagen.
Wie stellt die Naturheilkunde eine konstante Wirkstoffdosis sicher?
Wie wurde die wirksame Dosis ermittelt?
Erläutere doch bitte was für dich alles unter Naturheilkunde fällt.
Du tönst wie ein Oberlehrer.
Finde euren herablassenden Stil anstrengend.
Wenn ein
@antitheist so ein Schmarren zu Facharzt Psychosomatik rauslässt, schweigen die Herren. Aber wehe einer erwähnt irgendwas in pro zu "Alternativmedizin", der wird mit den immergleichen Litaneien runtergeputzt.
Die Formalitäten sind auch irreführend, denn jeder Facharzt kann über eine relativ kurze "Weiterbildung" den Zusatz "Psychosomatische Medizin" erhalten. Die 5 Jahre sind leider nicht auf Psychotherapie bezogen. Es gab die sprichwörtlichen "Wochenendkurse", die zum Zusatz führten. Und solche "Facharzt-Websites" sind keine gute Quelle. Habe auf solchen Websites auch schon Angebote für Teufelsaustreibung gelesen....
@Heide_witzka Falls es dich interessiert. Wurde zwar schon ganz zu Anfang erwähnt.
Phytotherapie ist definiert als Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten bis hin zu Befindlichkeitsstörungen durch Arzneipflanzen, Pflanzenteile oder pflanzliche Bestandteile und deren Zubereitung. Die Phytotherapie ist nicht Alternative, sondern Teil der heutigen naturwissenschaftlich orientierten Medizin. Sie schliesst therapeutische Lücken und bietet ergänzende oder adjuvante Möglichkeiten bei der Behandlung und Vorbeugung akuter und chronischer Krankheiten. Beispielsweise bei Reizblase, Verdauungsbeschwerden, Allergien und Intoleranzen, Stärkung des Immunsystems, Erkältungskrankheiten, Hormonstörungen wie PMS usw.
Eine Abgrenzung besteht zur homöopathischen und anthroposophischen Therapierichtung. Der anthroposophischen Medizin liegt ein eigener erkenntnistheoretischer Ansatz zugrunde, der auf der Lehre Rudolf Steiners basiert. Die Homöopathie ist ein eigenständiges Therapieverfahren. Pflanzliche Arzneimittel geniessen heutzutage ein hohes Ansehen, mehr als 60% der Bevölkerung greifen zu Phytotherapeutika/Naturheilmitteln.
In der Pflanze findet sowohl ein Primär- als auch ein Sekundärstoffwechsel statt. Im Primärstoffwechsel entstehen Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett, die der Pflanze als Energielieferanten, Strukturbausteine oder Speicherstoffe dienen. Produkte des sekundären Stoffwechsels sind die heute in aller Munde sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, z. B. Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine, Alkaloide, Glykoside, Bitterstoffe usw. (und auch das uns allen bekannte Salicin, der Wirkstoff des Aspirins). Diese dienen der Pflanze beispielsweise als Abwehrstoffe gegen Schädlinge und Krankheiten, Wachstumsregulatoren und Farbstoffe. Sie werden als biogene Arzneistoffe in Form isolierter Reinsubstanzen oder als Pflanzen- bzw. Drogenextrakte in Medizin und Pharmazie eingesetzt.
Auch die Pflanze synthetisiert eine Vielzahl von verschiedenen Stoffen, muss Substanz aufbauen, aber auch Stoffwechselprodukte ausscheiden und entgiften. Sie besitzt zwar keine derart speziellen «Organe» wie Menschen und Tiere, gleichwohl laufen viele chemisch-physikalischen Prozesse sehr ähnlich denen von Mensch und Tier ab. Daraus erklärt sich, dass viele Pflanzeninhaltsstoffe eine erstaunliche Affinität und Ähnlichkeit zu den in unserem Körper gebildeten Substanzen haben. Hierin liegt der Schlüssel zum Verständnis der grossen pharmakologischen Wirksamkeit vieler Pflanzendrogen.
In der Phytotherapie wird immer die Pflanze als Ganzes verwendet, es werden keine einzelnen Wirkstoffe herausgelöst wie in der Pharmaindustrie. Auch wenn wir die Pflanzen isoliert betrachten und nach Inhaltsstoffen verordnen, sei doch in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen, dass es die Gesamtheit der Wirkstoffe einer Pflanze ist, die in optimaler Weise zusammenwirken und meist dem isolierten Einzelwirkstoff weit überlegen sind! Ein Beispiel ist das Capsaicin, einer der Wirkstoffe aus dem Cayennepfeffer, das entzündungshemmend auf die Magenschleimhaut wirkt. Es wurde extrahiert und siehe da, der isolierte Wirkstoff hatte keine Wirkung mehr. Es wirkt nur, wenn der Cayennepfeffer als Ganzes gegessen wird.
http://www.goodhealth.ch/phytotherapieDas Thema Studien wurde auch schon erwähnt.
Das Thema Dosierung stimmt. Inhaltsstoffe varieren und deshalb ist es wichtig, das Forschung betrieben wird und gewisse Präparate kontrolliert.
„Doch gibt es bei all diesen Studien ein Problem: Es wurden verschiedene Johanniskraut-Präparate verglichen und auch noch in unterschiedlicher Dosierung. “Die Studien liefern nicht genug Daten, um unterschiedliche Extrakte miteinander vergleichen zu können oder eine optimale Dosierung mit ausreichender Sicherheit zu ermitteln”, resümiert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) daher.“
Das ist ein wichtiger Punkt: Die verschiedenen Johanniskraut-Extrakte unterscheiden sich in ihren Inhaltsstoffen. Ein positives Studienresultat gilt daher streng genommen nur für das untersuchte Präparat. Die einzelnen Johanniskraut-Präparate unterschieden sich höchstwahrscheinlich nicht nur bezüglich Wirksamkeit, sondern auch bezüglich allfälliger Interaktionen (Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten).
Belege für eine Wirksamkeit gibt es zudem nur für Johanniskraut-Extrakte, nicht aber für Johanniskrauttee und Johanniskrauttinktur. Vor allem bei der Johanniskrauttinktur ist meines Erachtens sehr fraglich, ob die Konzentration der Inhaltsstoffe ausreicht für eine Wirksamkeit. Bei 3 – 4 Tassen Johanniskrauttee pro Tag kann ich mir das eher vorstellen.
Beim Johanniskrauttee fehlen Studien, weil keine Firma Geld für die Forschung investiert, wenn sie das untersuchte Produkt nicht patientieren kann. Das gilt auch für Pflanzentinkturen nach den Vorschriften des Arzneibuchs.
Und Frischpflanzentinkturen nach den Vorschriften des homöopathischen Arzneibuchs (HAB) werden in der Regel bei den Arzneimittelbehörden als Homöopathika angemeldet. Da Homöopathika generell von Wirksamkeitsnachweis befreit sind, entfällt für die Hersteller die Motivation zur Bereitstellung von Forschungsgeldern. So bleiben als Träger der Johanniskraut-Forschung nur die Hersteller von Johanniskraut-Extrakten, die verpflichtet sind, die Wirksamkeit ihrer Präparate in Studien nachzuweisen.
http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/archive/tag/klaus-linde (Archiv-Version vom 28.05.2013)Bsp. ist Aloe vera. Gehört nicht zu EbM.
Jeder kann paar Pflanzen zuhause haben, wirkt äusserlich bei leichtem Sonnenbrand, leichte Verbrennungen, leichte Schürfwunden.
Ist t.w. wissenschaftlich bewiesen, aber mangelhaft.
Wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt, aber plausibel ist die Wirksamkeit der Gele bei entzündlichen Hauterkrankungen, Wunden, Verbrennungen, Sonnenbrand, Erfrierungen, Akne und Insektenstichen. Die enthaltenen Mehrfachzucker (Polysaccharide), Glykoproteine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Salicylsäure scheinen die Wundheilung zu beschleunigen. Daher bietet der Handel entsprechende Produkte an wie etwa Aloe vera-Spray. Weitere wissenschaftliche Studien sind jedoch notwendig, um die Wirksamkeit der Pflanze in den genannten Anwendungsgebieten zu bestätigen.
http://www.netdoktor.de/heilpflanzen/aloe-vera/