Ein Volk voller "Experten"

Durchfall schrieb am 17.11.2017:Ich bin in extrem vielen Gebieten Experte. Zumindest sehr weit über dem Durchschnitt was das Wissen betrifft. Das kommt von meiner Hochbegabung und Wissbegierde und das alles im Zeitalter des Internets, wenn Information easy zugänglich ist.

Das wirkt manchmal bedrohlich auf andere, weil ich halt überall mitreden kann.

Ich bemerke bei vielen halt auch immer das Dunning Kruger Syndrom. Viele glauben sie sind Experten, obwohl sie eig erst Anfänger sind.

Das war einer der amüsantesten Beiträge auf Allmy seit sehr langer Zeit. Talent auf dem Gebiet der Komik kann man Dir jedenfalls zugestehen. Danke dafür.

Zeitmaschine78 schrieb am 17.11.2017:Als in Japan der Wald fast völlig abgeholzt war, besannen sich die Herrschenden und beschützten die restlichen Wälder und das Volk bekam diszipliniert weniger Kinder und der Wald wurde wieder erneuert.

Das war hierzulande ja nicht anders. Zunächst leider mit schnell wachsenden aber dafür empfindlichen Nadelhölzern, aber im Grunde war man hierzulande schnell mit der Aufforstung bei der Hand.

Zeitmaschine78 schrieb am 17.11.2017:Bei uns müßte unsere Regierung durchgreifen, um die Industrie und Landwirtschaft und uns Bürger und in den Schulen auf den Umweltschutz umzustellen

Auch das passiert. Indem Anreize für ökologisches Handeln geschaffen werden. Das kann sicher noch ausgebaut werden, aber es ist ja nicht so, dass da nichts passieren würde.

Was nützt ein Volk voller Experten, wenn dann ein Herr Schmidt auf eigene Faust entgegen seiner Ministerin und fast das ganbze deutsche Volk für Glyphasat bei der EU stimmt.

An der Hysterie wegen des Glyphosat sieht man ja was für "Experten" das alle sind.

@paranomal

hm als Hysterie wird es gern abgetan ja..ändert aber nichts daran dass es nunmal ein Gift ist.

Ich hoffe unsere nächste Bundesregierung macht das schleunigst wieder rückgängig...und überhaupt, was diese CSU da in der Bundesregierung überhaupt immer noch mitgemischt.
Das muss auch nicht mehr sein...
Aber ok Bayern eben....wir tragen ja sooo viel zum Länderfinanzausgleich zu bei...usw. Daher weht halt der Wind.

knopper schrieb:und überhaupt, was diese CSU da in der Bundesregierung überhaupt immer noch mitgemischt.

so ist das nun mal, beim gift und auch in der politik:

experte hin oder her, da will jeder mitmischen.

@knopper

Die Dosis macht das Gift.

Atrox schrieb:Die Dosis macht das Gift.

:note:

hui, das klingt klug, muss ich mir merken :)

hm, paracelsus sagte das auch schon:

Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.

knopper schrieb:hm als Hysterie wird es gern abgetan ja..ändert aber nichts daran dass es nunmal ein Gift ist.

Die ganze industrielle Landwirtschaft ist reinstes Gift für alles und jeden. Die Kritik der "Experten" ist jedoch naiv und beschränkt aufs offensichtlichste. Schuld ist da immer nur die Lobby, das Establishment, die Medien, Merkel.

paranomal schrieb:Die Kritik der "Experten" ist jedoch naiv und beschränkt aufs offensichtlichste.

und wie kann ich das erkennen, wer nun ein echter experte und wer nur ein nicht so echter "experte" ist?

@Dogmatix
An dem Umfang und der Nachprüfbarkeit der Richtigkeit der Argumentation. Ich habe auch gar nicht beansprucht hier Experte zu sein. Nur zu erkennen, dass die wenigsten welche sind.

@Dogmatix

In der Regel indem man selbst die Primärliteratur wälzt. Wenn das nicht geht, was absolut nachvollziehbar ist, basiert es auf Vertrauen und fachlichem Stellenwert einer Person/eines Mediums.

paranomal schrieb:Nur zu erkennen, dass die wenigsten welche sind.

:note:

Atrox schrieb:In der Regel indem man selbst die Primärliteratur wälzt.

wie ist das mit der primärliteratur, gibt es die zu jedem themenbereich oder politischen frage?

@Dogmatix

Gäbe es zu allem Primärliteratur, gäbe keinen Grund für neue Publikationen ;)

In der Regel stärkt Primärliteratur die Expertise in einem Bereich aber ungemein und schult darin eigene Hypothesen zu formulieren und -noch viel wichtiger- diese zu prüfen.

Atrox schrieb:In der Regel stärkt Primärliteratur die Expertise in einem Bereich aber ungemein und schult darin eigene Hypothesen zu formulieren und -noch viel wichtiger- diese zu prüfen.

:note:

auf welche themenbereiche hier würdest du das beziehen wollen?

hm, ich überleg grad, also krimi wäre da schon mal raus, ufologie, hm auch schwer ... hm ... vlt bleibt da gar nicht mehr viel :ask:

@Dogmatix

Es gibt schon Fachliteratur im Bereich Forensik und moderner Luftfahrt ;)

Zeitmaschine78 schrieb:Was nützt ein Volk voller Experten, wenn dann ein Herr Schmidt auf eigene Faust entgegen seiner Ministerin und fast das ganbze deutsche Volk für Glyphasat bei der EU stimmt.

Hier sind folgende dinge zu sagen.
Zuerst einmal kann man vom einzelnen nicht auf das Allgemeine schließen.
So funktioniert Logik nicht, desweiteren besagt die Expertise als solches ja nicht, dass dieser Experte auch das Durchsetzungsrecht inne hat.

Aus dieser Logik, dass der Experte in diesem einzelnen Fall seine Sicht nicht durchsetzen konnte, erschließt sich auch nicht, dass Experten überflüssig wären.

@Atrox

ach so, ja, das schon, so als eine grundlage, ja. aber in vielen fällen kommt man ja an die "primärliteratur" ja gar nicht ran, so meinte ich das :)

und mit den experten in der politik scheint das ja auch keine so einfache sache zu sein.

Welche Qualifikation müssen eigentlich die Experten in der Politik haben ?

@Zeitmaschine78
Wenn ich mir Trump oder Seehofer ansehe anscheinend gar keine.

Ein interessantes Thema. Allerdings sehe ich das nicht ganz so schwarzweiss wie der TE. Von etwas wenig Ahnung zu haben und trotzdem eine persönliche Meinung dazu zu haben, finde ich völlig legitim. So lange man sich selbst darüber im Klaren ist, dass diese Meinung eher ein Bauchgefühl als fundiertes Wissen ist, wird man sich auch nicht als Experte auf dem Gebiet aufspielen.

Schwieriger wird das natürlich bei Menschen, die im Medienfokus stehen und zu Themen Auskunft geben müssen, von denen eigentlich nichts verstehen. Politiker, die zum Thema IT-Sicherheit befragt werden, kommen mir da jetzt als Beispiel in den Sinn. Die Politiker müssen sich in dieser Hinsicht auf ihre Experten blind verlassen können. Da Politiker meistens nur ein Jura-Studium absolviert haben, ist die Wahl geeigneter Experten dann nicht selten Glückssache. Das kann man mit einem Nichtschwimmer vergleichen, der sich eine halbe Stunde mit dem Weltmeister über 100 m im Freistil unterhalten hat und dann Schwimmunterricht geben sollte. Das kann eigentlich gar nicht funktionieren.

Ein anderer Punkt, den ich jetzt aber mal noch in den Thread einbringen möchte, zielt in eine ganz andere Richtung, aber den finde ich eigentlich fast wichtiger: Expertengläubigkeit.
Bei vielen Zeitgenossen kann man beobachten, dass diese keine eigene Meinung vertreten und sich möglichst gar nicht mit den Details vertraut machen wollen, weil das meist Arbeit bedeutet. In der Folge wird nach einem Experten gesucht, der einem sympathisch ist (Er hat eine geschmackvolle Krawatte) und dessen Standpunkt unkritisch übernommen. Das finde ich eigentlich noch viel schlimmer, als sich auf das "Bauchgefühl" verlassen.

emodul