meine bessere Hälfte hat auch PS, das hat er mir vor 4,5 Jahren relativ direkt gesagt, als wir uns kennengelernt haben und wohl unbewusst schon klar war, dass wir mehr von einander wollen könnten.
Er war zu der Zeit schon lange medikamentös eingestellt und die tägliche Dosis wurde bereits verringert, weil das mittlerweile alles ein klein wenig abgeflacht ist.
Schon zu dieser Zeit war mir völlig schleierhaft, wie dieser herzensgute Mensch jemals solchen Wahnvorstellungen erliegen konnte (hat geglaubt, einzig ER wäre an 9/11 schuld uvm.). Ich kenne ihn so in keinster Weise und ich möchte sagen, dass dieser Mensch auch sonst keinerlei Boshaftigkeit oder ähnliches in sich trägt. Auch zu seiner akuten Zeit hat er keine Aggressionen gezeigt, nur ganz selten sich selbst gegenüber). Er muss zu der Zeit auch nur wenig und wenn dann nur sehr leise geredet haben mit anderen Menschen - mir kaut er von morgens bis Abends quasi das Ohr ab
;)Mit den Jahren ist es finde ich noch sehr viel besser geworden, da er Anfangs noch extrem sensibel war und auch mit seinem Job nicht zurecht kam. Da wir zunächst eine Fernbeziehung führten, waren die Sonntage mit sozusagen depressiven Schüben belegt, weil er Montags nicht mehr bei mir sein konnte und zur Arbeit musste.
Ich denke unsere Beziehung und die Tatsache, dass wir die Fernbeziehung in ein gemeinsames Miteinander (sind zusammengezogen) verwandelt haben, er zudem noch einen Jobwechsel in seinen Traumjob geschafft hat, haben dazu beigetragen, dass er kaum noch traurig ist. In der Zeit wo wir uns kennen, sind beide Elternteile nach langen Krankheiten verstorben. Normalerweise hätte das einen Menschen mit diesem Krankheitsbild immens zurückwerfen können. Auch hier denke ich, dass ihm sein stabiles Umfeld (Ich, Familie, Job) dabei geholfen hat, kaum eine Art Rückfall zu bewirken.
Dennoch muss man sagen, dass er sehr sensibel ist und manchmal denkt, die Leute könnten ihn nicht leiden (dabei gibt es keinen Grund!
:) ). Das kultiviert er aber nicht, und ich kenne auch andere Leute, die so von sich reden, wenn´s mal wieder "nicht so läuft, wie es soll".
Sein Wunsch wäre, die Tabletten, aufgrund der längerfristigen Nebenwirkungen, ganz aufgeben zu können. Ich würde mir das auch durchaus zutrauen, das zu "Überwachen", dennoch muss ich sagen, dass mir der biochemische Fehlprozess bekannt ist und ich nicht einschätzen kann, ob es klappt und ob der Frust dann nicht doch schlimm hochkommt. Er könnte dann evtl. wieder große Selbstzweifel bekommen, da es DAS einfach nicht regeln KANN. Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass mal eine Tablette vergessen wird, manchmal ist er dann am folgenden Tag ein wenig deppressiv. Ich weiss nicht, ob es ihm gut tut, mit der Medi einnahme zu experimentieren, auch wenn man es eigentlich - aufgrund des harmonischen Umfelds - mal probieren sollte.
@Kjarthan: hat deine Ex-Freundin keine Familie, die sich (mittlerweile) berufen fühlt, etwas zu unternehmen. Gegen diese Sache kann man durchaus sehr gut was unternehmen (zumindest es versuchen). Oder ist das Hopfen & Malz verloren? Mein Freund ist damals relativ sofort in die Klinik gekommen, das muss keine schöne Zeit gewesen sein, da gab es teilweise harte Medikamente und die Konfrontation mit anderen Kranken waren evtl. auch nicht optimal (das hat ihn trotz seiner eigenen Lage sehr erschrocken). Trotzdem war es der richtige Weg, ich weiss nicht, was aus ihm geworden wäre, hätte sich keiner um ihn gekümmert. Ich frage mich, wie deine Ex leben und sein könnte, wenn das nicht wäre...