@Firdaus Es gibt unter Religiösen, wie unter Naturalisten ein breites Spektrum.
Richtig, die Gegenüberstellung beinhaltet mein Kritikpunkt auch schon..
Es ist vergleichsweise schwer dieses Gefühl der (zwischenzeitlichen) Ichlosigkeit in Worte zu fassen, weil es so ist wie freihändig Fahhrad zu fahren. Man merkt es, wenn es soweit ist.
Jeder kennt das Gefühl einer Ichvergessenheit. Wenn man einen spannenden Film sieht,. gebannt einer Unterhaltung folgt, Sport macht, ist das Ich in gewisser Weise auch weg.
Zwar könnte man jederzeit innhalten und es würde einem sofort gewahr, dass ich es bin, der gerade diesen Film schaut, oder einen Aufschlag beim Volleyball macht.
So ungefähr, dachte ich vorher, ist das auch mit dem Verlöschen des Ich. Aber es war anders. Ich bin einerseits ganz "in meinen Körper gerutscht", d.h. heißt ich habe nicht versucht etwas an oder in meinem Körper zu beobachten, sondern ich war mein Körper, bzw. was ich intensiv gespürt habe, ich war der Atem. Noch genauer: "Ich war Atem" und am genauesten: "Da war Atmen." Da war nicht die Beobachtung, dass ich ja atme. Das gehört zum Zen zwar als essentieller Bestandteil dazu, aber das war es nicht. Ich war das ein und aus der Atemluft, ich war die Bewegung des Brustkorbes, den ich intensiv gepürt habe, so klar udn bewusst wie noch nie, aber ich war nicht monadisch in mir versunken, sondern ich war (Zen ist mit geöffneten Augen) gleichzeitig der Teppichboden vor mir.
Eigentlich war ich das alles im gleichen Moment mit der Einschränkung, dass da Gefühl, dass ich das war, die das alles erlebt vollkommen weg war. Da waren all diese klaren Wahrnehmungen, aber ich als Wahrnehmende, das Ich als subjektiv empfundenes Zentrum, dem man zuschrieben würde, das jetzt alles zu erleben - wie beim Film schauen oder Volleyball spielen - war vollständig weg.
Ich kann es leider nicht besser beschreiben, aber wenn man so etwas mal erlebt hat, weiß man sofort, was in den Schriften, die diese Zustände beschreiben damit gemeint ist.
Dieses bezeugen können, zieht sich wie ein roter Faden durch mystische/religiöse/spirituelle Erfahrungen von damals bis heute.
Vor allem hat diese Erfahrung noch viele andere Aspekte. Einer ist, dass die Frage, ob das nicht alles auch ein Hirnphänomen sein könnte, vollkommen belanglos wird. Man kann ihr durchaus zustimmen, aber diese gegenüberstellende Frage, die Kritikern immer sehr wichtig ist: War es das
oder das, ergibt keinen Sinn mehr.
Nicht weil man halluziniert oder die Frage nicht versteht oder genervt ist, es erscheint einfach als die falsche Gegenüberstellung.
Das verschiebt die Akzentsetzung, von einer bloßen Gläubigkeit an die Objektivierbarkeit, hin zur Bedeutsamkeit der subjektiven Erfahrung.
Wie diese subjektiven Erfahrunghen objektiv zu erklären sind, ist durchaus interessant, aber den Zusammenhang zu wissen, macht so wenig satt, wie die detaillierte Beschreibung des Geschmacks von Tabouleh ... man muss es essen.
Firdaus schrieb:hast du eine präsenz gespürt?
Eigentlich nicht, jedenfalls keine, die ich an eine Form der Entität heften könnte oder die mit dem Gefühl einer personalen oder göttlichen Instanz belegen würde.