Pfandflaschen sammeln verboten!
04.02.2015 um 21:32@jacon
@Crusi
Immerhin habt ihr erkannt, dass Obdachlose eventuell psychische Probleme haben.
Nun schreibt ihr, man könne sich doch Hilfe holen, in Deutschland muss niemand auf der Straße leben und warum legen die so wenig Wert auf ihre Würde?
Offensichtlich habt ihr also doch nicht verstanden, dass viele Obdachlosen psychische Probleme haben. Die bestehen nämlich oft darin, dass man eben nicht schafft, Hilfe anzunehmen, oder dass man das Gefühl für Würde verliert.
Am Kottbusser Tor in Berlin lebte eine ganze Weile ein Obdachloser unter der Hochbahn ... mitten auf einer Verkehrsinsel, sichtbar für mehrere Tausend Menschen am Tag. Bis sein Matratzen- und Deckenlager, versteckt hinter Plastikplanen, abgeräumt wurde.
Lebt man an so einem Ort freiwillig? Sucht man sich das aus? Warum geht man nicht in eine der überfüllten Obdachlosen-Unterkünfte, in denen man einer von Dutzenden (muffelnden, schnarchenden) Schäfern ist, die sich ein Bettenlager teilen und die alle mindestens genau so neben der Spur laufen wie man selbst?
Weil man z.B. keine Menschen ertragen kann, aber ohne die Nähe von Menschen nicht leben kann, denn man lebt von Pfandflaschen, Suppenküchen, Wärmestuben, Straßenzeitungs-Verkauf.
Alles das gibt es nur in der Stadt.
Bei Straßenfesten sieht man dann Rentner, Obdachlose, Hartz4-ler, Alkis ... mit Einkaufswagen, Mülltüten und Bollerwagen, wie sie massenweise die Flaschen einsammeln.
Und regelmäßig sehe ich sie auch im wohlsituierten Wilmersdorf, am Kudamm, wie sie die Papierkörbe kontrollieren.
Stört das? Nein. Es ist ein erster Schritt für viele, genauso wie die Obdachlosenzeitungen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dazu müssen sie nicht duschen und rasieren, niemandem Guten Tag sagen und zu niemandem freundlich sein, sondern können auch etwas tun, wenn sie sonst zu nichts in der Lage sind. Denn auch der gang zum Psychologen, zum Amt, das Bitten und Beantragen, die Zahlen und Belege, sind für solche Menschen schon zu viel.
Psychische Probleme ... eben, genau.
Seid froh, dass es solche Möglichkeiten bei uns in der Überflussgesellschaft gibt, wo Menschen aus Faulheit Müll im Wert von 20 bis 50 Cent wegwerfen, und die Leute nicht unter Brücken verhungern.
@Crusi
Immerhin habt ihr erkannt, dass Obdachlose eventuell psychische Probleme haben.
Nun schreibt ihr, man könne sich doch Hilfe holen, in Deutschland muss niemand auf der Straße leben und warum legen die so wenig Wert auf ihre Würde?
Offensichtlich habt ihr also doch nicht verstanden, dass viele Obdachlosen psychische Probleme haben. Die bestehen nämlich oft darin, dass man eben nicht schafft, Hilfe anzunehmen, oder dass man das Gefühl für Würde verliert.
Am Kottbusser Tor in Berlin lebte eine ganze Weile ein Obdachloser unter der Hochbahn ... mitten auf einer Verkehrsinsel, sichtbar für mehrere Tausend Menschen am Tag. Bis sein Matratzen- und Deckenlager, versteckt hinter Plastikplanen, abgeräumt wurde.
Lebt man an so einem Ort freiwillig? Sucht man sich das aus? Warum geht man nicht in eine der überfüllten Obdachlosen-Unterkünfte, in denen man einer von Dutzenden (muffelnden, schnarchenden) Schäfern ist, die sich ein Bettenlager teilen und die alle mindestens genau so neben der Spur laufen wie man selbst?
Weil man z.B. keine Menschen ertragen kann, aber ohne die Nähe von Menschen nicht leben kann, denn man lebt von Pfandflaschen, Suppenküchen, Wärmestuben, Straßenzeitungs-Verkauf.
Alles das gibt es nur in der Stadt.
Bei Straßenfesten sieht man dann Rentner, Obdachlose, Hartz4-ler, Alkis ... mit Einkaufswagen, Mülltüten und Bollerwagen, wie sie massenweise die Flaschen einsammeln.
Und regelmäßig sehe ich sie auch im wohlsituierten Wilmersdorf, am Kudamm, wie sie die Papierkörbe kontrollieren.
Stört das? Nein. Es ist ein erster Schritt für viele, genauso wie die Obdachlosenzeitungen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dazu müssen sie nicht duschen und rasieren, niemandem Guten Tag sagen und zu niemandem freundlich sein, sondern können auch etwas tun, wenn sie sonst zu nichts in der Lage sind. Denn auch der gang zum Psychologen, zum Amt, das Bitten und Beantragen, die Zahlen und Belege, sind für solche Menschen schon zu viel.
Psychische Probleme ... eben, genau.
Seid froh, dass es solche Möglichkeiten bei uns in der Überflussgesellschaft gibt, wo Menschen aus Faulheit Müll im Wert von 20 bis 50 Cent wegwerfen, und die Leute nicht unter Brücken verhungern.