@rmendler Ich stelle dir mal ein paar Fragen:
Du willst absolut niemanden aus Deutschland ausweisen, so wirkt das. Gut, das ist eine Meinung.
Kannst du mir auch folgende Fragen beantworten:
Wenn niemand mehr aus D. ausgewiesen werden soll, aber theoretisch die ganze Welt kommen darf
- wo sollen die Menschen alle leben? Denn gewöhnlich wollen sie ja nicht in einem kleinen Dorf weit ab vom Schuss auf dem Land leben, sondern in einer modernen Großstadt/Metropolregion. Weil sie sich da mehr Arbeitsmöglichkeiten versprechen, weil sie dort eine Community haben etc.
-wovon sollen die Menschen alle leben? Man hört zwar zumeist die möglicherweise durchaus ernst gemeinten Aussagen, dass die Betreffenden unbedingt arbeiten wollen würden.
Schön und gut. Allerdings, erinnern wir uns: Die Leute (auch die Deutschen) wollen nicht so sehr auf dem Land arbeiten, sondern in den modernen Großstädten, wo sie auch alle wohnen wollen.
Steigt die Zahl der Menschen an einem Ort, steigt auch die Konkurrenz. In einigen sehr spezialisierten Branchen und Berufen vielleicht nur langsam und nicht so sehr, in anderen Bereichen steigt die Konkurrenz massiv.
Die Arbeitgeber können problemlos sagen:,,Du ich bekomme buchstäblich mit einem Anruf tausend potenzielle neue Mitarbeiter, also sei mal schön ruhig und nimm deinen Wunsch auf Lohnerhöhung oder Arbeitsschutz wieder mit."
Gut, nehmen wir mal an, die Arbeitgeber sind mehrheitlich richtig nett und nutzen das Angebot der Arbeitskräfte nicht aus.
Auch dann aber haben sie nur eine begrenzte Anzahl Jobs zu vergeben.
Wenn ich nur 100 Jobs zu vergeben habe und 10.000 Interessenten vorhanden sind, dann bleibt eine beträchtliche Zahl außen vor.
Wir könnten auch täglich oder stündlich durchwechseln. Selbst dann bliebe eine beträchtliche Anzahl an Arbeitern außen vor.
Und wie sähe es wohl mit den Gehältern aus? Welcher Arbeitgeber, der bei klarem Verstand ist, würde jemandem, der nur 1 Stunde oder 1 Tag gearbeitet hat, ein Vollzeitgehalt bezahlen?
Lösung? Vielleicht ein BGE? Aber wer bezahlt das BGE, wer erwirtschaftet es? Und wenn es bedingungslos (BGE = BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen) sein soll, gilt es ja im Prinzip auch für alle Ausländer, da bei einer Anknüpfung an die Staatsbürgerschaft oder den Aufenthalt in Deutschland die Bedingungslosigkeit nicht mehr gegeben wäre.
Im Endeffekt wird es so aussehen, dass ein Teil der Menschen immer mehr arbeiten muss, ein anderer, größerer Teil gar nicht arbeiten KANN, weil an dem Ort keine passende Arbeit vorhanden ist.
Und wir wollen ja auch nicht die Freizügigkeit derart einschränken, dass der Staat die Wohnung zuweist und sagt:,,Du MUSST in Unterhaching wohnen, du kannst nicht in München wohnen. Pech gehabt."
Jetzt könnte man sagen: ,,Das ist doch hier nur ein Einzelfall. Da kann man doch mal ein Auge zudrücken und die Familie hier lassen.
Von gewissen Perspektiven aus ist alles ein Einzelfall.
Für den Betroffenen geht es logischerweise immer zuerst um ihn selbst.
Aber der Staat kann nicht immer nur Einzelschicksale im Blick haben, wenn er seine Gesetze und Vorgaben macht.
Weil sonst das Einzelschicksal zur Norm wird und Gesetze keinen Sinn mehr haben.
Was glaubst du, warum man sich damals bei den Genfer Konventionen für AsylKRITERIEN entschieden hat und nicht für:,,Asyl für alle"?