Taschenkontrolle im Supermarkt - wie kann man sich wehren

@-sickboy-

-sickboy- schrieb:Verdacht auf Diebstahl (begründet durch Zeugen)

und hinterher stellt sich raus, liegt kein diebstahl vor und dann trotzdem hausverbot, sagte ja super werbung für das unternehmen

@dasewige
Wat? :D Jetzt wirds abstrus.. Selbst wenn es sich im Nachhinein rausstellt, kann man so ein Hausverbot auch zurück nehmen. Mit dem freundlichen Hinweis: Hätten'se mal ihren Jutebeutel aufjemacht :D

Ich weiß zwar, dass das Recht auf meiner Seite ist und ich auf die Polizei bestehen kann, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen.
Vielleicht haben sie Anweisung von oben. Wer weiß schon, was intern vorgefallen ist, dass das Personal angehalten wurde, stichprobenartig die Taschen der Kunden zu kontrollieren.
Es ist in unser aller Interesse, Ladendiebstahl einzudämmen, denn die Kosten werden umgelgt, was bedeutet, dass wir Kunden dafür bezahlen, was Diebe klauen.

@jimmy82

Man hier wird ja einiges an Unwahrheiten reingeschrieben. Zunächst einmal hat ein Marktleiter ein recht darauf dich alleine bei Diebstahlverdacht festzuhalten und deine Tasche zu kontrollieren.
Das wir auch expilizit dann getann, wenn das Unternehmen in seinen AGB`s die Mitnahme von Taschen in den Verkaufsbereich untersagt und die AGB´s gelten beim betreten des Geschäftes als akzeptiert. Dann musst du dich daran halten eine Zuwiederhandlung gibt dem Vetreter des Hausrechtes nunmal die Möglichkeit des Hausrecht gelten zu machen und ohne weiteres ein Hausverbot auszusprechen.
Aber wenn das Unternehmen keine Schliessfächer für seine Kunden anbietet, oder deine Privateigentum nicht anders sichern kann/will. Dann bewegen die sich auch ganz dünnen Eis.

@stoni606
Jein. Festhalten ja, wenn der Dieb bei der Tat gesehen wurde. Verdacht reicht hier nicht. Tasche kontrollieren darf er nicht, ist nunmal so. BGB vor AGB. Und welches Unternehmen hat die AGB aushängen, was es ja müsste, damit diese überhaupt wirksam sind?

@allmotlEY

allmotlEY schrieb:Es ist in unser aller Interesse, Ladendiebstahl einzudämmen, denn die Kosten werden umgelgt, was bedeutet, dass wir Kunden dafür bezahlen, was Diebe klauen.

Nicht zu vergessen die Kulanz die man in vielen Fällen vorfindet.

Eigentlich macht man sich ja strafbar wenn man im Supermarkt einmal eine einzelne Traube isst oder ein Getränk konsumiert und dann die Leere Flasche an der Kasse zahlt.
Das ist streng gesehen schon Diebstahl. ;)

@Snowman_one
Hmm Okay, ja das ist nachvollziehbar, das die sich austauschen. Die meisten Sicherheitsmenschen werden ja eher extern zugezogen?

Snowman_one schrieb:Egal ob geklaut wurde war es mir aber nie.
An einer Meiner Arbeitsstellen wurden auch die Mitarbeiter immer wieder Kontrolliert. Allerdings übernahm dies wieder der Sicherheitsdienst.

Das würde mich persönlich eher tangieren, das mir als Mitarbeiter nicht vertraut wird, als die Tatsache das nunmal einfach munter weiter geklaut wird vom Kunden.
Bei irgendwelchen industriellen Rüstungsbetrieben ist das ja noch halbwegs nachvollziehbar, aber in Supermärkten?

Macht so ein Hausverbot überhaupt Sinn? Der Dieb wird ja hin und wieder was zum Essen brauchen, was er auch kaufen möchte.
Ist der entstandene Schaden durch den einzelnen Gelegenheits-Dieb wirklich größer als seine Ausgaben in der gleichen Filiale?


Spricht ja für dich, dass du da so ehrlich und vertrauenswürdig bist, keine Frage.

@Snowman_one

Das ist Mundraub glaube ich.

Das Personal hat einen Ermessensspielraum, wie ich bereits erwähnte, und wenn man denen wegen einem Blick in die Tasche eine Szene macht, braucht man sich nicht wundern, wenn die Weintraube ebenfalls eine Szene nach sich zieht.

@-sickboy-
Zum Festhalten des Diebes guck mal in die Strafprozessordnung, Paragraf 127. Und in die dazugehörigen Erläuterungen des Gesetzestextes.

@-sickboy-

-sickboy- schrieb:Festhalten ja, wenn der Dieb bei der Tat gesehen wurde. Verdacht reicht hier nicht. Tasche kontrollieren darf er nicht, ist nunmal so. BGB vor AGB.

endlich, genau so ist die richtige vorgehnsweise.

@Ilvareth

Das Jedermann-Festnahmerecht nach § 127 Abs. 1 Strafprozessordnung („Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen.“) gestattet es jedermann (auch Minderjährigen), eine Person festzunehmen.[1] Dieses Festnahmerecht ist an folgende Voraussetzungen geknüpft:

Zunächst muss der Täter bei einer frischen Tat betroffen sein.

Quelle Wikipedia

Nichts anderes habe ich behauptet.

@Ilvareth

ist der s.g. jedermann §

Hier mal ein link zur Verbraucherzentrale.

http://www.vz-nrw.de/Taschenkontrollen-im-Supermarkt-Verbotene-Blicke (Archiv-Version vom 15.08.2014)

Ich habe noch nie gesehen oder pers. erlebt, dass jemand in einem Geschäft in Handtaschen geschaut hat. Aber selbst wenn verstehe ich nicht, wo es damit ein Problem geben sollte. Entweder nimmt man keine Tasche mit oder man macht die Tasche kurz auf und lässt die betreffende Person ihre Neugierde befriedigen und gut ist.
Ist doch keinen T wert, oder?

@-sickboy-
Also ich habe Jahrelang in einem, sagen wir mal Discountfachgeschäft gearbeitet. Und teilweise echt heftige Sachen erlebt, Diebstahl von 10 Trainingsanzügen a 150,- Eur, das macht einen wirtschaftlichen Schaden von 1500,- Eur und das nicht nur einmal sondern zwei drei mal die Woche. Ein enorm wirtschaftlicher Schaden für die betroffene Abteilung. Die Jungs sind immer mit fetten austaffierten Sporttaschen in den Laden gehuscht und wir konnten das Resultat wenig später in den Umkleidekabinen vorfinden: abgetrennte Sicheheitsetiketten unnd massenhaft Eierkartons und anderes Füllmaterial, war das einzige was die zurück gelassen haben.
Da wurde bei entsprechenden Person sofort der Sicherheitsdienst informiert, wenn der nicht schon längst da war und aber Hallo die taschen kontrolliert, auch wenn es Seitens der Person hies: nich sprechen deutsch, weiss nich unsw. =)

@stoni606
Sicher, das kenne ich nur zu gut. Alles was hier geschrieben steht ist eh nur graue Theorie. Wenns Knall auf Fall geht, nehme ich dir auch die Sachen ab. Die Personalien sind mir eigentlich auch egal, meist kommen die nicht mehr wieder. Hauptsache kein Inventurverlust. Arbeite im Discount in einer Großstadt, da rennt man dem Dieb auch schonmal über den Parkplatz hinterher. :)

@Flaky

Flaky schrieb:Die meisten Sicherheitsmenschen werden ja eher extern zugezogen?

Ja so ist es. Und viele haben es geliebt Diebe auf frischer Tat zu ertappen. Man weiss ja mit der Zeit auch welches Diebesgut beliebt ist. Man weiss auch welche Ecken im Laden schwer zu überwachen sind usw.
Es ist so etwas wie ein Wettrüsten. :D

Flaky schrieb:Das würde mich persönlich eher tangieren, das mir als Mitarbeiter nicht vertraut wird, als die Tatsache das nunmal einfach munter weiter geklaut wird vom Kunden.

Ich befürchte dass eben ein Teil des Diebesguts wohl auch durch das Personal entwendet wurde. Viele Regeln entstehen im Zuge eines krassen Falls und es werden Gegenmassnahmen getroffen wie z.B. Kontrollen der Mitarbeiter.

Flaky schrieb:Macht so ein Hausverbot überhaupt Sinn? Der Dieb wird ja hin und wieder was zum Essen brauchen, was er auch kaufen möchte.

Es gibt welche die haben überall Ladenverbot und sind wie gesagt bekannt weil es ein krasser Fall ist. Das ist aber eher selten.

In der Regel betrifft das Verbot aber eher einzelne Filialen die ein Kunde nicht mehr betreten darf.
Im Supermarkt habe ich das aber ehrlich gesagt auch noch nie erlebt, eher an den Orten wo halt wertvollere Sachen verkauft und geklaut werden, wie Elektronik.

Flaky schrieb:Ist der entstandene Schaden durch den einzelnen Gelegenheits-Dieb wirklich größer als seine Ausgaben in der gleichen Filiale?

Es macht sich halt bemerkbar und wirkt sich auf den Gewinn aus. @stoni606 hat das ja schon geschrieben sehe ich gerade. :)

@allmotlEY

allmotlEY schrieb:Das ist Mundraub glaube ich.

Da kommst du 30 Jahre zu spät, denn in etwa so lange gibt es das nicht mehr.

@Herbstblume
Ich weiß nicht, ob ein Supermarkt dulden muss, dass jemand erst isst und dann (vielleicht) bezahlt.
Aber man weiß, was gemeint ist.

@allmotlEY

Rein rechtlich ist es Diebstahl, denn der Eigentumsübertrag durch Erwerb der Sache findet erst an der Kasse mit der Bezahlung statt. Bis zur Bezahlung ist die Ware Eigentum des Geschäftes und somit hättest du fremdes Eigentum verzehrt, was den Straftatbestand eines Diebstahls erfüllen würde.
In der Regel wird es aber so gehandhabt (Kulanz), dass man darauf vertraut dass du die Ware selbstverständlich noch bezahlen wirst.

Dann nennt man es halt nicht mehr Mundraub, aber der Straftatbestand bleibt der gleiche.