Wieviel ist man seinen Eltern schuldig?

Ich habe da echt massive Probleme mit meinen Eltern.
Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer 13jährigen Tochter.
Meine Eltern sind 60 und 61 Jahre alt.
Zur Zeit sind mein Mann und ich arbeitsuchend, und das ist der Freibrief für meine Eltern uns ständig einzuspannen in deren Dauerbaustelle Haus.
Ausser dem sind meine Eltern selbständig, und ich führe schon seit langem deren Firma weiter, da mein Vater es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann.

Wir sind nicht bei meinen Eltern angestellt, und verdienen auch nichts damit, es dient einzig und allein dazu, das meine Eltern sich über Wasser halten können und ihr Haus abbezahlen können.

Für meine Eltern ist das alles selbstverständlich, das wir für sie reparieren, aufräumen, einkaufen fahren, ihre Arbeit erledigen und das alles wann sie es gerne hätte .

Ich komme zu nix mehr, und wehe ich schlafe am Wochenende mal bis 9 Uhr, da ist die Hölle los.
Ich bin ja laut Aussage meines Vaters so eine faule und unzuverlässige Kuh.

Ich kann das alles echt nicht mehr ertragen, seit Jahren schon keine Zeit mehr für irgendwas, immer nur für meine Eltern unterwegs, kein Urlaub, keine Freizeitbeschäftigung und sich dafür noch ständig Vorwürfe anhören.

Die haben absolut kein Verständnis dafür, das wir auch ein eigenes Leben haben, und das schlimmste ist, meine jüngere Schwester braucht nie was zu tun.

@flyflower

Es gibt immer einen der tut und einen der lässt. Ihr solltet eure Schwäche in den Griff bekommen denn dafür ist niemand anderes verantwortlich.

flyflower schrieb:
Für meine Eltern ist das alles selbstverständlich, das wir für sie reparieren, aufräumen, einkaufen fahren, ihre Arbeit erledigen und das alles wann sie es gerne hätte .

Und für dich war es selbstverständlich dass sie dir das Laufen beibrachten, das Sprechen, dir zu essen gaben, immer für dich da waren, selbst nachts, wenn es dir schlecht ging?

Klar hast du ein eigenes Leben, aber tut mir leid wenn ich das so sage, dein Text hört sich schon leicht undankbar an....

Ich will dich damit nicht angreifen und es tut mir leid wenn das so rüberkommt. Aber es ist nun mal meine Meinung. Ich jedenfalls würde alles für meine Eltern machen, egal ob ich Zeit habe oder nicht.

@pokpok
Hat recht. Legt zusammen mit euren Eltern feste Regeln fest, wie ihr ihnen helfen könnt, ohne das es Überhand nimmt.

Das man seinen Eltern hilft ist verständlich aber nicht, so wie du es beschreibst, den ganzen Tag.

Redet ihr überhaupt sachlich und deutlich miteinander?

Ich hab das Gefühl das beide Seiten ihren Jammerstatus geniessen.

flyflower schrieb:Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer 13jährigen Tochter.

flyflower schrieb:und wehe ich schlafe am Wochenende mal bis 9 Uhr, da ist die Hölle los.
Ich bin ja laut Aussage meines Vaters so eine faule und unzuverlässige Kuh.

Das ist doch absurd.

@flyflower
Hmm, Abschieben ins Altersheim in ein paar Jahren...dann hat man seine Ruhe.

Was für eine Firma führst du denn in ihrem Namen weiter?


@Gaap

Gaap schrieb:Und für dich war es selbstverständlich dass sie dir das Laufen beibrachten, das Sprechen, dir zu essen gaben, immer für dich da waren, selbst nachts, wenn es dir schlecht ging?

Klar hast du ein eigenes Leben, aber tut mir leid wenn ich das so sage, dein Text hört sich schon leicht undankbar an....

Ich will dich damit nicht angreifen und es tut mir leid wenn das so rüberkommt. Aber es ist nun mal meine Meinung. Ich jedenfalls würde alles für meine Eltern machen, egal ob ich Zeit habe oder nicht.

Ja genau, soll man da dann den Rest des Lebens dankbar für sein und knien?
Ich verbringen doch nicht mein Leben damit, dem der mich zum Leben gebracht hat alles zu opfern.

Ich denke, man ist seinen Eltern eigentlich nichts schuldig, es war schließlich ihre Entscheidung, mich zu zeugen. Soll jetzt nicht so hart klingen.
Bin ebenfalls 36, habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin dankbar für die Erziehung und die Möglichkeiten, die sie mir geboten haben.
Aber wenn ich keine Zeit hab oder überhaupt keine Lust, dann bleibe ich auch mal weg.
Klar helfe ich mal, wenn Not am Mann ist oder mein alter Herr es nicht mehr schafft, kein Thema.
Aber auch ich hab mein Leben und meine Frau.

flyflower schrieb:Ich bin ja laut Aussage meines Vaters so eine faule und unzuverlässige Kuh

Dann setz ihm doch mal die Pistole auf die Brust und sag ihm, dass du ja auch weg bleiben könntest, wenn du in seinen Augen so faul bist.
Sag, dass er dich bezahlen soll, müsste er ja auch, wenn er wen einstellt. Schließlich hast du auch eine Familie zu ernähren.
Sag, dass du die Zeit brauchst, um Arbeit zu finden, irgendwo vorstellig zu werden, Bewerbungen schreiben. Oder er soll seine Beziehungen dafür spielen lassen, sollte ja möglich sein, wenn er selbst Unternehmer ist. Dann kannst du nebenbei noch was für ihn machen oder zumindest, dass er Beziehungen spielen lässt und deinem Mann zu Arbeit verhilft.
Vitamin B scheint ja vorhanden zu sein.

flyflower schrieb:Für meine Eltern ist das alles selbstverständlich, das wir für sie reparieren, aufräumen, einkaufen fahren, ihre Arbeit erledigen und das alles wann sie es gerne hätte .

Für deine Eltern vielleicht, aber für dich nicht. Da kann man mit 36 schon mal seinen Standpunkt vertreten.

flyflower schrieb:Ich kann das alles echt nicht mehr ertragen, seit Jahren schon keine Zeit mehr für irgendwas, immer nur für meine Eltern unterwegs, kein Urlaub, keine Freizeitbeschäftigung und sich dafür noch ständig Vorwürfe anhören.

Wie gesagt, du bist alt genug. Frag ihn mal, ob er in dem Alter mit Kind und Kegel bereit war, für umme zu arbeiten. Und da lagen die Jobs noch auf der Straße, heute sieht das ja etwas anders aus.

Ich finde es schon wichtig, den Eltern zu helfen, wobei auch immer.
Allerdings sollte man dabei das eigene Leben nicht vergessen oder vernachlässigen.

Warum lässt du dich denn von deinen Eltern so tyrannisieren, wenn du eine erwachsene Frau bist?

@Flaky

Man sollte dankbar sein dass man es als Kind so gut hatte, ja. Selbstverständlich ist das nun auch nicht so wirklich.

Gaap schrieb:Und für dich war es selbstverständlich dass sie dir das Laufen beibrachten, das Sprechen, dir zu essen gaben, immer für dich da waren, selbst nachts, wenn es dir schlecht ging?

Klar hast du ein eigenes Leben, aber tut mir leid wenn ich das so sage, dein Text hört sich schon leicht undankbar an....

Ich will dich damit nicht angreifen und es tut mir leid wenn das so rüberkommt. Aber es ist nun mal meine Meinung. Ich jedenfalls würde alles für meine Eltern machen, egal ob ich Zeit habe oder nicht.

Sie hat ein eigenes Kind um das sie sich kümmern muss. Ihre "Schuld" dürfte beglichen sein.

FrauLehrerin schrieb:Warum lässt du dich denn von deinen Eltern so tyrannisieren, wenn du eine erwachsene Frau bist?

Und sich vorschreiben wann man aufzustehen hat? Mit 36 kann sie solange schlafen wie es IHR passt.

„Kommunikation" ist das Stichwort. Setzt euch doch mal auseinander & klärt alles was euch irgendwo belastet, setzt Regeln fest.

Mit 36 Jahren sollte man im Stande sein sich zu äußern und klipp & klar festzulegen was in Ordnung ist & was nicht. Selbst wenn deine Eltern "sturr" sind, du hast Mitspracherechte.

Ich persönlich sehe es als selbstverständlich an, zumal es seine Eltern sind, sie würden dir vermutlich genauso helfen, wenn sie noch könnten. Jedoch haben auch Eltern keinen Freifahrtsschein & sollten dankbar sein, dass überhaupt geholfen wird.

Deine Schwester also ... & du bist das schwarze Schaf ?

Gruß ;)

PS: Quid pro quo

@Gaap

Gaap schrieb:Man sollte dankbar sein dass man es als Kind so gut hatte, ja. Selbstverständlich ist das nun auch nicht so wirklich.

Und wenn man es als Kind nicht so gut hatte, ich weiß z.Bsp. Nichts über die Kindheit des TE.

Die nehmen doch anscheinend auch absolut keine Rücksicht und setzen einfach nur ihren Willen durch. Wieso sollte man die nicht einfach links liegen lassen?

@Flaky

Weil es trotzdem immer noch ihre Eltern sind? Deshalb vielleicht?

@Gaap
Für seine Familie kann man schließlich Nichts :) Wenn andere Menschen einen so behandeln würden...würdest du auf die Beziehung nicht auch einfach Nichts mehr geben?
Nur weil sie zufällig mit dir verwandt sind, soll man kuschen und sein Leben nach deren ihrem Kalkül richten?
Und das mit 36 Jahren, nicht mit 16.

@Gaap

Deshalb opfert man sich nicht für die Eltern auf. Normalerweise sollten die Eltern von sich aus die Reissleine ziehen. Abgrenzung ist wichtig, und wenn das bislang noch nicht erlernt wurde, dann aber schnell!

Wenns allerdings ums Erbe geht Haus/Firma ist da ein Druckmittel, aber ob man sich für sowas versklavt liegt an jedem Selbst. Und am Ende kriegt die junge Schwester das Haus eh zu gleichen Teilen, oder darf sich auszahlen lassen..

@Flaky

Nein, man soll nicht kuschen, trotzdem sollte man, sollten die Eltern Hilfe benötigen, für sie da sein. Egal wann.

Aber ich glaube so kommen wir nicht weiter, da wir beide komplett verschiedene Einstellung zur Familie haben. ;)

@DeadPoet

Bei uns ist das normal.

@Gaap

Diese unregulierte "Ich mache alles" Mentalität führt definitv zu Problemen. Das ruft alleine schon deshalb Konflikte auf den Plan weil sie selbst eine 13 Tochter hat, also voll.in der Pubertät. Für SIE sollte sie tatsächlich das meiste tun. Sie hat nun eine eigene Familie, und das ist ihre Aufgabe. Klar soll man die Eltern unterstützen, aber nicht ohne Grenzen. Das ist falsch, der Mensch kann sich nicht vierteilen.

Ich würde erstmal mit den Eltern klären, dass deine Schwester auch mal etwas macht.
Als faule Kuh würde ich mich auch nicht bezeichnen lassen. Sprich mit ihnen und mache ihnen
klar, dass du gerne hilfst aber nicht so wie es bisher war. Denk auch an dich und deine Familie.