Den Hass nicht loswerden können

Hallo User,

es gibt immer mal wieder Menschen, die man begonnen hat zu hassen. Sei es die Exfreundin oder ein Ehemaliger bester Freund.

Im Leben bekommt man immer mal wieder einen vor Latz, von engen Vertrauten.

In meinem Falle ist es, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als diesen ehemals geliebten Menschen zu verzeihen. Aber bei einigen kommt diese Wut immer wieder hoch. Man denkt im guten zurück und will vergeben. das Funktioniert für einen gewissen Moment sogar. Aber ein paar Tage später redet man wieder voller Verachtung von ihnen.

Warum können wir so schlecht verzeihen obwohl man es sich so sehr wünscht?

Ich kann sogar sehr gut verzeihen.
Ich habe Niemanden den ich kenne, dem ich nicht die Tür aufmachen würde und mir wurde schon so einiges angetan. Ich wurde abgezogt, verprügelt, ausgeraubt und verarscht, von vorn bis hinten.
Ich finde es wohl einfach wichtiger den Menschen in meinem Umfeld als Vorbild etwas vorzuleben anstatt nachtragend zu sein. :D
Oder ich bin zu naiv, aber immerhin kann ich damit gut leben. :)

@keyshan
Ich kenne genau was Du schreibst.
Niemanden bringt der Hass etwas außer ein schlechtes Gefühl.
Rege mich nur auf und das belastet mich also Regel ich mich schnellstmöglich runter.
Ja es ist schwer und es ist besonders schwer je tiefer man verletzt wurde vorallem bei Personen denen man sehr vertraute.
Mit der Zeit wird es immer besser. ;)

@keyshan

Ich glaub, für Vergebung ist die innere Einstellung entscheidend und die Frage, ob man die Verletzung verarbeitet hat/verarbeiten kann.

Auf jeden Fall macht ehrliche Vergebung einen auch selbst frei. Es ist ein viel schöneres Gefühl, als Hass und Rachsucht :)

Vergebung muss, je nachdem, nicht von jetzt auf gleich geschehen. Sie kann auch ein Prozess sein.
Es kann damit beginnen, dass man sich wirklich gezielt sagt:,,Ich möchte XY gerne vergeben" und man gleichzeitig akzeptiert, was diese Person einem tat und damit abschließt.

Vergebung ist eine der Dinge, die ich am wahren Christentum sehr elementar und schön finde :)

@keyshan
Ich denke das liegt daran, daß man selber zu gekränkt ist, um verzeihen zu können.
Aber irgendwann kommt der Punkt, wo einem das Geschehene egal sein kann.

Ich wurde von einer Ex mehrmals verarscht, und habe sie dann auch irgendwie gehasst. Mittlerweile sind viele Jahre vergangen. Ich war bei ihrer Hochzeit, und sie wird auch bei meiner sein. Denn inzwischen ist die Wut verflogen, es interessiert mich nicht mehr, was damals war.

@Kc
Ich bin der Meinung, daß man keiner Religion angehören muß, um ordnungsgemäß vergeben zu können. Als Leitfaden können religiöse Praktiken oder Dogmen jedoch dienen.

Und hier noch ein Zitat von Oskar Wilde (Möglicherweise auch ein Leitfaden ;):

,,Vergib stets deinen Feinden. Nichts ärgert sie so sehr."

@Kc
@Asparta
Nun, dieses schlechte Gefühl grenzt an ein schlechtes Gewissen.

Mir wird immer richtig übel, wenn ich merke, dass ich selbst nach Jahren diese Wut in mir habe und sie einfach nicht dauerhaft los werde.

Es ist eine innere Zerrissenheit.....

Vielleicht solltet ihr mal über eine Gruppentherapie mit euren Angehörigen nachdenken? :D

Ich brauche auch manchmal lange um vergeben zu können. Bei einem Ex-Kumpel bin ich heute noch etwas sauer, wenn ich daran zurückdenke wie er sich aufgeführt hat und was für Sachen er gemacht hat. Aber es ist keine große Wut mehr, es ist mit der Zeit weniger geworden. Denke es ist ein Prozess und irgendwann werde ich garnicht mehr auf ihn wütend sein.

Liegt es daran, dass diese Menschen einem fehlen?

@Grymnir

Grymnir schrieb:,,Vergib stets deinen Feinden. Nichts ärgert sie so sehr."

Aber hat das dann nicht ein wenig was von ,,süßer Rache"? :D
Wieder mal scherzhaft von Herrn Wilde.


Man muss sicherlich nicht einer bestimmten Religion angehören, um zu vergeben.
Unter Umständen hilft es jedoch, weil man sich an der Religion orientiert. Und wenn in dieser Vergebung eine wichtige Rolle spielt, ist es einfacher.

Religionen haben für viele Menschen einfach eine höhere Autorität, selbst, wenn sie es ungern zugeben.
Nebenbei bemerkt sind der moderne Humanismus, Menschenrechte usw. stark beeinflusst vom Christentum, wenn man mal genau hinschaut.


@keyshan

Wie gesagt:

Du musst vielleicht bewusst anfangen. Sag dir, dass du XY gerne vergeben möchtest. Sag dir, du vergibst XY. Sei davon überzeugt, tue das bewusst, tue es immer wieder. Wenn du es ehrlich meinst, wird das auch wahr.

keyshan schrieb:Liegt es daran, dass diese Menschen einem fehlen?

Wohl eher daran, daß man mit ihnen nicht abschießen konnte. Hätte man ein klärendes Gespräch führen können, wäre es villeicht anders. So steht man als der Dumme da, der sich fragt,was er nur falsch gemacht hat.

@Kc

Ja, ich finde das Zitat auch äußerst schelmisch. In Gewisser Weise hat er recht.

Ich habe einen ,,Kumpel", den ich am liebsten nie wieder sehen würde. Jedes Wort an ihn ist verschwendet, und ich weiß auch, daß er sich nie zum Positiven ändern wird. Daher versuche ich gar nicht, mit ihm auf einen grünen Zweig zu kommen...

Es gibt übrigens auch das interessante Konzept eines Theologen, leider habe ich seinen Namen vergessen, der meinte, dass wahre Vergebung nicht unbedingt demjenigen, dem man vergibt, gegenüber ausgesprochen werden müsse.

Sondern es ein inneres Ding sei, welches das eigene Verhalten und Verhältnis zu der anderen Person ändert und schon allein damit positives bewirkt. Ohne die eventuell peinliche Situation, jemandem direkt zu sagen:,,Ich vergebe dir", eine Situation, die möglicherweise viele nicht haben möchten und sich deshalb weiter um Vergebung herumdrücken.

Auch ein gutes Konzept, wie ich finde.

@keyshan

keyshan schrieb:Liegt es daran, dass diese Menschen einem fehlen?

Also mein Ex-Kumpel fehlt mir überhaupt nicht, ich möchte mit ihm nichts mehr zutun haben. In dem Prozess, indem ich mich befinde, geht es nur darum meinen inneren Frieden zu machen. Einfach nicht mehr sauer sein und keinen Hass mehr verspüren.

@Kc
Ja genau darum geht es ja. Ihm/IHR vergeben, für mich still und heimlich. denn den Kontakt zu denen habe ich lange nicht mehr.

Aber das komische ist, vergebe ich jemandem, taucht ein neuer Grund auf, oder eine andere person verletzt einen, und man hasst dann diese.

Es ist eine Art Mysanthropen Komplex :D

@keyshan


Wie wärs wenn du dir vergibst?

all diese beziehungen mit den personen müssen sein, hasse sie nicht Liebe diese momente diese machen dich zudem wer du nun bist.

liebe grüsse dir

@keyshan

Wie gesagt, es ist ein Prozess ;)

Je nachdem, wie tief die Verletzung ist, ist das einfach so, dass du zumindest noch eine Weile schlecht denkst.
Aber das verringert sich mit der Zeit immer mehr.

Versuch es doch so, wie ich es beschrieben habe und guck, was dabei rumkommt :D

Vergebung muss man lernen und verinnerlichen, damit sie wahrhaftig ist. Anfangs muss es auch einfach absichtlich geschehen.
Auf jeden Fall ist es richtig, Vergebung ist eine gute Sache.

Ich hatte auch genug Gründe, negativ über jemanden zu denken und Vergebung war gar nicht so einfach, aber das hat dann funktioniert und es ist positiv.

@Kc
Es hat was von loslassen. Ich schätze mal, dass man eine Veranlagung zur Kämpernatur insich hat, wenn man schwer verzeihen kann.

Jedenfalls ist das bei mir so.
Man will nicht rache nehmen, aber ist sehr wütend.

Auch nach Jahren noch.

Die andere Sache ist, man will jemanden nicht Verachten den man liebte. Meine Ex zum Beispiel. die hängt mit zwilichtige Gestalten rum und lässt sich nicht überzeugen, dass "Serx'N'Drugs" nicht ganz so toll sind.

Ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihr wir waren Freunde. Aber als ich ihr die Meinung sagte, nett aber bestimmt, ging sie total in Abwehhaltung.

Seit dem sehe ich sie als schlechten menschen. Obwohl ich sie eigentlich gerne mag. O.o

@keyshan

Hass ist ebenso wie Angst niemals ein guter Ratgeber für angemessenes Verhalten.

Wenn ich Jemanden wirklich hasse, denn Hass ist für mich ein großes Wort, dann werde ich Demjenigen niemals verzeihen können!

Es gab schon Leute, die mich sehr schwer enttäuscht haben, diese mich sehr verletzt haben. Aber gehasst, habe ich sie nie.
Nachdem die Trauer schwächer wurde, waren sie mir irgendwann einfach zu egal um sie hassen zu können.

Ich hasse nur einen Menschen und diesem werde ich seine "Tat" niemals verzeihen!

@keyshan
Zuerst würde ich dafür sorgen, daß es mir selber möglichst gut geht in meinem Leben.
Möglichst sogar besser als die Leute, die Du hasst.
Dann würde ich versuchen, sie etwas zu verstehen,
und über "mildernde Umstände" nachdenken.
Dann würde ich denken, daß ich nicht mit ihnen tauschen möchte.
"Sex´n´Drugs" bringt es ja auf Dauer nicht so wirklich.
Dann würde ich mich wieder auf mein eigenes Leben konzentrieren.
Dann würde ich denken, "Würde ich wollen, daß sie deswegen in die Hölle kommen? Für immer??"
Normalerweise sollte die Antwort darauf irgendwann, "Naja, nicht wirklich" lauten.
Aber das braucht Zeit.
Hab Geduld mit Dir.
Viele Grüße,
sandra