Sterbehilfe für Vergewaltiger

@thanks

Weißte, jedes einzelne Leben, welches auf diese Art und Weise genommen wird, sei es durch Hinrichtungen, Kriege, Morde, oder wie in diesem Fall Sterbehilfe..... ich verstehe es nicht. Man könnte meinen der Großteil der Menschheit hat noch immer nicht begriffen wie kostbar das Leben eigentlich ist. Wir haben nur dieses eine, und doch bekriegen wir uns, anstatt uns einander die Hand zu reichen, als Brüder. Wir bauen Mauern um uns voneinander abzugrenzen, führen Heilige Kriege weil unser Nachbar die falsche Religion hat, wir morden, vergewaltigen die Umwelt und und und......

Und am Ende? Was bleibt denn? Hass. Und warum?

Aber ich schweife wieder mal ab. Sorry.

Alarmi schrieb:Wieso muss er ueberhaupt warten bis er rauskommt!? Wieso wird ihm nicht direkt geholfen!? Ausserdem, wenn der Mann sich selbst als so grosses Risiko einschaetzt, wie kommst Du dann auf die Idee, das es gut waere, ihn in eine Tagesklinik zu schicken?

Weil ich vielleicht ausloten will, was außer Freitod sonst noch möglich wäre?

Hast du einen besseren Vorschlag, wenn sie ihm nun mal nicht den Therapieplatz während der Haft anbieten?

Das sind nunmal die Fakten:

-- Er bekommt während der Haft keinen Therapieplatz
-- Er kommt bald frei
-- Er wählt den Freitod

...und DA gibt es eben noch andere Fenster, die er benutzen könnte... nur das wollte ich aussagen.

Edit:
Außerdem... es könnte durchaus sein, dass er sich in einer schweren Depression befindet... und DANN wäre sein Wunsch eh völlig obsolet, weil er nicht mehr Herr seiner Entscheidungen wäre.

@Gaap

Ich verstehe was du sagen willst und ich empfinde genauso.
Aber der eigene Geist kann entscheiden ob wir Teil dieser Welt bleiben wollen oder lieber uns davon entfernen. Und das ist das einzige worüber ich nie urteilen würde.
Jeder der denTod wählt, für sich selbst, hat seine Beweggründe, die wir anderen nicht verstehen müssen.
Privatsphäre fängt da an wo Neugier enden sollte

@moric
Ich denke mal, dass er das Risiko einfach nicht eingehen will. Was m.E. nur fuer ihn spricht!

Alarmi schrieb:Ich denke mal, dass er das Risiko einfach nicht eingehen will. Was m.E. nur fuer ihn spricht!

Für mich klingt das eher nach einer Selbstaufgabe, oder Trotzreaktion oder sonstwas... und wenn er sich in einer schweren depressiven Phase befindet und ihm da nicht geholfen wird, dann kann man wohl nicht mehr viel machen...

Jemand, der unbedingt sterben will oder sich völlig aufgegeben hat, den kann man nicht aufhalten... und dann wird er sich auch in "Freiheit" etwas antun.

Edit:
Aber... vielleicht ist das Ganze auch nur Taktik, um politischen Druck auszuüben... immerhin erhitzen wir hier in Deutschland schon unsere Gemüter.

Die werden in Belgien noch ganz anders darüber reden...

Über die Provokation kann man manchmal ganz schön viel bewegen...

@thanks

Das stimmt. Aber es ist dennoch traurig dass in unserer doch so tollen fortschrittlichen Welt es immer noch so viele Menschen gibt, die den Freitod wählen statt sich helfen zu lassen.

Natürlich hast du Recht mit deiner Aussage über Privatsphäre, jedoch, wenn ich in meinem Bekanntenkreis etwas in der Art mitbekommen sollte ( was ich nicht hoffe ) würde ich alles in meiner Macht stehende tun um zu helfen.

moric schrieb:Für mich klingt das eher nach einer Selbstaufgabe, oder Trotzreaktion oder sonstwas

Ich schliesse nicht aus, dass mit dieser Aktion auch etwas internationale Aufmerksamkeit auf die Haftbedingungen in Belgien gelenkt werden soll!

@Alarmi

Und dafür muss einer sterben?! Ist ja krank.

Aber... vielleicht ist das Ganze auch nur Taktik, um politischen Druck auszuüben... immerhin erhitzen wir hier in Deutschland schon unsere Gemüter.

Die werden in Belgien noch ganz anders darüber reden...

Über die Provokation kann man manchmal ganz schön viel bewegen...

@Gaap
Ich denke nur an tibetanische Moenche, die sich anzuenden!

@Alarmi
@moric

Oh ja, politischer Druck kann so einiges bewirken. Und dann? Kommt ne neue Regierung und die Scheiße geht von vorne los. Damit ist dann auch niemandem geholfen, und schon garnicht denen, die sich damit quasi umsonst das Leben nahmen.

@Gaap
Moeglicherweise bekommt er ja jetzt, wo die Oeffentlichkeit in die Richtung schaut, seine Therapie in den Niederlanden!

Gaap schrieb:Und dafür muss einer sterben?! Ist ja krank.

Augenblick mal... er hat doch keine Todesstrafe ausgesprochen bekommen... er bekommt die Medikamente gestellt, aber den Freitod muss er selber wählen... da wird ihm nicht "geholfen".

Also... um internationale Aufmerksamkeit zu bekommen, wie schon @Alarmi sehr gut erwähnte, reicht doch das Aussprechen, die Provokation, des Wunsches an sich aus.

Er kann auch einfach die Meds erhalten und dann das Zeug in die Ecke pfeffern, weil er den Freitod eigentlich überhaupt nicht vorhat... sondern eben nur die Aufmerksamkeit erlangen will... eben um auf Zustände aufmerksam zu machen.

Eigentlich eine sehr raffinierte Taktik, wenn es denn eine ist...

Alarmi schrieb:Moeglicherweise bekommt er ja jetzt, wo die Oeffentlichkeit in die Richtung schaut, seine Therapie in den Niederlanden!

Wenn genügend politischer Druck dadurch entsteht, bin ich fast überzeugt davon.

@Alarmi

Und dann? Warten danach die Tabletten auf ihn? Ist ja schließlich genehmigt worden, also muss es ganz bürokratisch auch umgesetzt werden?

Aber nein, das wäre ja dann eine Hinrichtung, geht auch nicht.

@moric

Hoffentlich hast du Recht. Ich würde es ihm wünschen.

Gaap schrieb:Hoffentlich hast du Recht. Ich würde es ihm wünschen.

Wenn er es total auf die Spitze treiben will, dann nimmt er eine Dosis ein, die ihn eben nicht tötet... aber hier bewege ich mich jetzt auf der äußersten Linie der "Makaber-Zone"... da will ich nicht weiter drüber nachdenken... macht einen krank sowas.

Gaap schrieb:Und dann? Warten danach die Tabletten auf ihn? Ist ja schließlich genehmigt worden, also muss es ganz bürokratisch auch umgesetzt werden?

Das ist ja Quatsch. Er muss die Medikamente ja nicht nehmen und kann es sich immer wieder anders ueberlegen.

@Alarmi


Und dann? Warten danach die Tabletten auf ihn? Ist ja schließlich genehmigt worden, also muss es ganz bürokratisch auch umgesetzt werden?

Aber nein, das wäre ja dann eine Hinrichtung, geht auch nicht.


;)

@moric

moric schrieb:Das sind nunmal die Fakten:

-- Er bekommt während der Haft keinen Therapieplatz
-- Er kommt bald frei
-- Er wählt den Freitod

Nicht ganz: Er könnte rein theoretisch mittlerweile auf bewährung frei kommen, das muss aber ersteinmal beantragt werden und dementsprechend auch bewilligt. Er kommt nicht definitiv frei, kanns aber mittlerweile beantragen. Diesen weg wird er nicht gehen und dafür hat er seine gründe ungeachtet der möglichkeiten, die er draussen hätte. Spontan denke ich mir, dass er diese möglichkeit auch in betracht gezogen hat und auch darüber nachgedacht haben dürfte, sonst würde er die freiheit nicht so endgültig ablehnen.

Man darf eben nicht vergessen, dass er seit 30 jahren in dieser situation sizt und seit einigen jahren versucht einen therapieplatz zu bekommen. Zeit genug hatte er sich mit all seinen möglichkeiten genauestens auseinanderzusetzen.

gastric schrieb:Man darf eben nicht vergessen, dass er seit 30 jahren in dieser situation sizt und seit einigen jahren versucht einen therapieplatz zu bekommen. Zeit genug hatte er sich mit all seinen möglichkeiten genauestens auseinanderzusetzen.

Und genau wegen der vielen Zeit und Möglichkeiten, habe ich irgendwie den Verdacht, dass diese ganze Geschichte mit dem Freitod eine bewußte Provokation ist, mit dem er sich in den Fokus der Öffentlichkeit bringen will... was ja auch funktioniert hat.

Hat was von einem "Hungerstreik", nur in sehr verschärfter Form... wenn er dadurch, durch die Provokation, das Ziel auf einen Therapieplatz durchsezten kann, ist die Sache ja auch in Ordnung.

Jedenfalls ist es, wenn ich so darüber nachdenke, für ihn sehr schwer, frei zu kommen auf Bewährung, wenn er vorher angibt, er stelle eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar... wer soll denn dann dem Gesuch statt geben?

Ist doch dann überhaupt nicht möglich so etwas...