@Dr.Thrax Und wie bekannt sein dürfte, wird der Fußball des FC Bayern seit der letzten Saison von Guardiola geprägt. Folglich reden wir hier über Tiki-Taka. Und ich bin durchaus der Meinung dass man auch ohne Guardiola auf einem ähnlichen Niveau hätte mitspielen können. Allerdings kann ich mir schon vorstellen dass diese Fußballphilosophie, die Pep Guardiola nach Deutschland importiert hat, und die auch bei der WM 2010 sowie bei der EM 2012 Spaniens Siegesformel war, die entscheidenden 5 oder 10% Qualität dazu addieren konnte, die vorher immer gefehlt hatten.Naja, Tiki Taka schön und gut, ist aber auch nicht die Allerweltsformel, wenn das Umschaltspiel einfach nicht gut funktioniert, wie bei den Deutschen die gesamte WM über. Dann wird es nämlich als fruchtloses Rumgepasse abgewatscht, wie damals beim 0:4 gegen Real, da musste sich Pep einiges gefallen lassen.
Ganz gut sah man es eig. am Spiel GER-FRA, dort hatte das Ballbesitzspiel gut funktioniert, man kombinierte viel, manche Spielzüge tatsächlich mit direkter Weitergabe und zog das bis vors gegnerische Tor durch. Dann aber fehlte der letzte Zug, auch weil die Franzosen sehr kompakt standen. Wie gings also aus? Ein altbackener Standard entschied das Spiel, Freistoß als Flanke, den Kopf hingehalten und nochmal verlängert, Tor, Le Bleu ist raus.
Sah man auch gut im Spiel ARG. Standen tief und extrem kompakt, sozusagen zwei 4er-Ketten als Abwehr, keine Räume. Deutschland nahm immer wieder den Angriff raus, konnte nicht in Ruhe kombinieren und musste den Spielaufbau mit Rückpässen aus der Abwehr neu starten. Gewonnen wurde es letztlich durch zwei starke Individualleistungen.
Mal dazu der Gegenentwurf: BRA. Waren bereits nach dem ersten Rückstand völlig aufgelöst, machten die Räume auf und die Deutschen konnten sich schwindelig spielen, da kam am ehesten dem Tiki Taka nahe. Wurde allerdings durch den Gegner ermöglicht. Ist jedenfalls insgesamt meine Sicht der Dinge.