@Miss_Hippie schrieb
... Gerade Kindern sollte man beibringen, wie wichtig sowas ist.
Als Erwachsener sollte man mit gutem Beispiel voran gehen.
Hallo
@Miss_Hippie,
@alldeine Auffassung hört man immer wieder.
Könntest du mal schildern, warum es deiner Meinung nach wichtig ist, Kinder dazu anzuhalten, einen Helm zu tragen und warum ein Erwachsener als Helmträger ein gutes Beispiel abgibt?
Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich würde es gerne mal Punkt für Punkt erörtern.
Tragen wir nicht alle Verantwortung, da wir eigentlich alle als Vorbilder fungieren, insbesondere für Kinder. Jetzt stellt sich doch die Frage, woran glauben wir, wie ergreifen wir das Leben, wie gehen wir mit unserer Freiheit um, was wollen wir vermitteln? Ich glaube (vermutlich wie du), daß es der heutigen Gesellschaft an guten Vorbildern mangelt, insbesondere wenn man die politische Landschaft betrachtet.
Die Fahrradhelmgeschichte ist für mich ein gesellschaftliches Phänomen, womit sich eine ganze Menge Studien und Betrachtungen verknüpfen lassen, nicht nur in der Hinsicht, dass man z.B. statistische Nachweise erbringen könnte, z.B. ob die Helme zu weniger Kopferletzungen im Strassenverkehr geführt haben, was anscheinend nicht der Fall ist, laut einer Studie, die ich mal gelesen habe, sondern über mentale Konditionierungen.
Ich meine, sicherlich ist es so, daß es Un/Fälle geben mag, wo der Fahrradhelm vor einer größeren Beule oder Verletzung hat bewahren können, aber das wäre auch der Fall, wenn man einen Helm beim shoppen oder z.B. im Haushalt tragen würde. Man könnte auch Sicherheitsschuhe tragen oder andere Arten von Schutzkleidung.
Ich meine, wieviele Kinder schürfen sich die Hände, Arme oder Knie auf, wenn sie beim Spielen stürzen, etc. ...
Der Mensch wird doch ohnehin schon stark konditioniert, normiert, reguliert und verwaltet. Zu welchem Zwecke eigentlich? Wer verdient eigentlich an der ganzen Nummer?
Außerdem muß man sich doch allen Ernstes fragen, ob der typische Fahrradhelm, wie er gewöhnlich getragen wird, überhaupt einen adäquaten Schutz bietet. Der typische Fahrradhelm hat keine runde geschlossene Form (wie z.B. die Helme beim Pferdesport), sondern sie haben diese eigenartigen Struktur aus Streben und Aussparungen und bedecken bei den meisten Radfahrern gerade mal die obere Kopfpartie. Da braucht man nur auf einen schmalen oder spitzen Gegenstand treffen, der genau durch besagte Öffnungen hindurchgeht oder der sich an den Verstrebungen verhakt und wohlmöglich dadurch erst einen Unfall auslöst ...
Ich würde es meinen Kindern freistellen. Es kann doch gut sein, daß sich ein Kind geschützter, das andere aber beschnitten und eingeengt fühlt. Wobei ich mir gut vorstellen kann, daß der gesellschaftliche Druck von außen (je nach Region/Kiez) schon so groß geworden ist, dass andere Eltern/Kind/Gemeinschaften die Freiheiten anderer nicht mehr akzeptieren und man sich dem Lebensmodell der Mehrheit zu unterwerfen hätte, um den Frieden zu wahren.
Grüße
iao