behind_eyes schrieb:Das halte ich für eine Sackgasse in der Argumentierung.
Ich habe den Eindruck, dass wir aneinander vorbei reden.
Es geht um Jugendschutz in Deutschland. Damit um die Möglichkeiten, wie in Deutschland wirksame Maßnahmen getroffen werden können (oder schon sind), die eine Inhaltskontrolle ermöglichen (sofern man das möchte).
Der Anschlussinhaber ist - nach dem, was wir hier ausgetauscht haben - doch keine solche? Natürlich hat irgendwer die Daten und kann die Zuordnung vornehmen. Aber eben nicht der deutsche Jugendschutz. Für den deutschen Jugendschutz ist der Umstand, dass man einen Anschluss in Deutschland mit seiner Identität verknüpfen muss, doch weitgehend irrelevant.
Mir ist nicht so recht verständlich, wo konkret Du das anders siehst.
behind_eyes schrieb:Was mich erneut zu meinem KI-on the edge Ansatz bringt, der kommt ganz ohne Anschlussidentität aus, man muss sich "nur" lokal authentifizieren.
Das ist auch kein abwegiger Ansatz. Er greift aber sehr tief in die Grundrechte ein, weil es eine sehr einschneidende und sehr weitgehende Maßnahme ist. Das kann man nur dann so machen, wenn es keine anderen Möglichkeiten gäbe, die ausreichend gut funktionieren und wenn das zu lösende Problem so groß ist, dass es so große Maßnahmen unbedingt erfordert.
behind_eyes schrieb:Jep, genau.
Ich halte es für sehr problematisch, wenn Kinder faktisch unbeschränkten Zugang zu sehr schwierigen Inhalten haben.
Dabei geht es nicht um ein paar nackte Körper oder darum, mal anderen beim einvernehmlichen Sex zuzusehen. Es geht darum, dass genügend pornografische Inhalte Vergewaltigungen und andere, nicht einvernehmliche Szenarien darstellen. Und zwar in faktisch unbegrenzter Menge. Klar, was so legal zu konsumieren ist, stellt es nur dar - nur fällt es gerade Kindern schwer, das gut genug zu abstrahieren.
Es ist also ein Problem in meinen Augen. Das weit davon entfernt ist, wenn man früher mal irgend ein Pornoheftchen in die Finger bekommen hat. Die Filme von heute transportieren völlig andere, deutlich verstörende Inhalte. Bezogen auf die Reife von Kindern.
Aber das Internet nur noch "identifiziert" zu betreten ist auch schwierig. Das wäre so, als könnte man den öffentlichen Raum nur noch identifiziert betreten. So wie in China. Das ist einfach ein großer Eingriff.
Gibt es mildere Mittel? In meinen Augen schon. Letztlich könnte man Inhalte beschränken, die in Deutschland ohne weitere Maßnahmen abrufbar sind. Mit "Hardware" machen wir es letztlich nicht anders, man kann auch nicht von überall her nach Belieben alles importieren. Warum nicht? Weil manche Dinge nach deutschen Gesetzen nicht legal sind.
Das Internet hat sich anders entwickelt als der Handel in der Welt. Insofern wäre auch deine solche Beschränkung ein starker Eingriff. Da muss man als Gesellschaft abwägen, was wichtiger ist.