Crusi
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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra
04.04.2014 um 12:02Gestern las ich folgenden Artikel auf Spiegel.de: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mindestlohn-fuer-praktikanten-gefaehrdet-betriebspraktika-a-962404.html
Bisher ist gesetzlich noch nichts festgeschrieben. Die Gültigkeit des Lohns kann also noch für weitere Personengruppen ausgeweitet oder sogar eingegrenzt werden.
In diesem Spiegel-Artikel steht, dass Schüler, Pflichtpraktika (und somit auch Schülerpraktika) vom Mindestlohn ausgenommen werden sollen.
Weiterhin las ich in den Leserkommentaren, dass sehr viele Unternehmer zukünftig ihre angebotenen Praktikumsplätze einstampfen wollen, weil sie es nicht einsehen, Praktikanten auch noch für eine erbrachte Arbeitsleistung zu bezahlen. Argumentiert wird dabei mit fehlendem Mehrwert den die Praktikanten erbringen und die anfallenden Kosten für einen beaufsichtigenden Meister. Arbeitserfahrung sei schon Entlohnung genug, so meinen führende Firmenleiter.
Was meinen Die Allmyaner dazu?
Ich kann nachvollziehen, dass besonders kleine Unternehmen keinen Mindestlohn zahlen können. Auch in der Medien- und Kreativbranche wird das wahrscheinlich nicht möglich sein. Vielleicht sollte der Staat diese Fälle in der Gesetzgebung berücksichtigen?
wenn man Glück hat, dann lernt man innerhalb eines 1-6 monatigen Praktikums wirklich viel dazu und bekommt danach sogar eine (befristete) Festanstellung! Natürlich erzeugt ein Praktikant Aufwand und Kosten in einem Unternehmen - wenn man denn nicht nur Kaffee kochen und Dokumente abheften darf. Es gibt aber wie bereits erwähnt einige schwarze Schafe unter den Unternehmen, die Studenten und ausstudierte Akademiker unter dem Deckmantel des freiwiligen Praktikums ausbeuten! Es wird mit einer möglichen Festanstellung nach den langen Praktika gelockt, aber nach dieser Zeit wird meist das nächste Opfer ausgenutzt und die Anstellung bleibt ein Fantasiegebilde.
Und viele Unternehmer scheinen die Praktika mit der Probezeit zu verwechseln. Erst innerhalb dieser 6 Monate sollte man sich doch bewähren müssen, oder habe ich da was falsch verstanden? Dient ein Praktikum nicht zum Kennenlernen von Berufsbranchen und sammeln von ersten, zwanglosen Arbeitserfahrungen?
Was mir eigentlich am Wichtigsten bei dieser Thematik ist, im Folgenden:
Der Staat will, dass viele Menschen einen akademischen Abschluss machen, er will "Fachkräfte". Dafür stellt er BaföG zur Verfügung.
Wie aber sollen die jungen Menschen, die eben KEINEN BaföG-Anspruch haben (sei es, wegen Überschreitung der Regelstudienzeit, einem zu hohen Einkommen der Eltern oder Sonstigem) die von der Studienordnung der Unis vorgegebenen Pflichtpraktika überhaupt finanzieren, wenn alles unter 6 Wochen entweder UNBEZAHLT sind oder nur weniger als 200€ im Monat abwerfen?
Nur mal so zum Verständnis: In der Regel steht einem nicht-baföG-berechtigten Studenten KEINERLEI Unterstützung seitens des Staates zu! Nichteinmal Wohngeld oder Sozialhilfe, von HartzIV ganz zu schweigen...
Wenn man nicht reich ist, oder sich horrend hoch verschuldet mittels Studienkredit (bin selbst betroffen), sieht es schlecht aus mit der Finanzierung des Lebensunterhalts. Miete und Essen wollen auch bezahlt werden, liebe Unternehmeschaft!
Und man kann als Student oder Auszubildender schlecht noch in dieser Zeit einem Nebenjob nachgehen, wenn man während der Praktika eine 40 Stunden-Woche ableisten soll! Viele Studenten müssen ja nebenbei sogar noch die ein oder andere Hausarbeit schreiben.
Da bleibt doch nur das Fazit: Nur die Oberschicht oder 1,0er Abiturienten dürfen zukünftig studieren und dazu noch unbezahlte Praktika ableisten.
Warum denken die Unternehmer nicht an sowas?
Es muss ja kein Mindestlohn für ein Praktikum sein. Aber wenn es einen Monat dauern sollte, dann wäre es schön, wenn man am Monatsende 400-450€ Netto für die Miete erhält.
Die Bundesregierung feiert den Mindestlohn - doch für längere, freiwillige Betriebspraktika könnte er das Aus bedeuten. Denn auch Praktikanten, die länger als sechs Wochen im Unternehmen sind, müssen künftig im Regelfall 8,50 Euro pro Stunde erhalten.Darin geht es um den neuen gesetzlichen Mindestlohn, der ab voraussichtlich 2017 auch für Studenten und Auszubildende und insbesondere allgemein für freiwillige Praktika die länger als 6 Wochen andauern, gelten soll.
Bisher ist gesetzlich noch nichts festgeschrieben. Die Gültigkeit des Lohns kann also noch für weitere Personengruppen ausgeweitet oder sogar eingegrenzt werden.
In diesem Spiegel-Artikel steht, dass Schüler, Pflichtpraktika (und somit auch Schülerpraktika) vom Mindestlohn ausgenommen werden sollen.
Weiterhin las ich in den Leserkommentaren, dass sehr viele Unternehmer zukünftig ihre angebotenen Praktikumsplätze einstampfen wollen, weil sie es nicht einsehen, Praktikanten auch noch für eine erbrachte Arbeitsleistung zu bezahlen. Argumentiert wird dabei mit fehlendem Mehrwert den die Praktikanten erbringen und die anfallenden Kosten für einen beaufsichtigenden Meister. Arbeitserfahrung sei schon Entlohnung genug, so meinen führende Firmenleiter.
Was meinen Die Allmyaner dazu?
Ich kann nachvollziehen, dass besonders kleine Unternehmen keinen Mindestlohn zahlen können. Auch in der Medien- und Kreativbranche wird das wahrscheinlich nicht möglich sein. Vielleicht sollte der Staat diese Fälle in der Gesetzgebung berücksichtigen?
wenn man Glück hat, dann lernt man innerhalb eines 1-6 monatigen Praktikums wirklich viel dazu und bekommt danach sogar eine (befristete) Festanstellung! Natürlich erzeugt ein Praktikant Aufwand und Kosten in einem Unternehmen - wenn man denn nicht nur Kaffee kochen und Dokumente abheften darf. Es gibt aber wie bereits erwähnt einige schwarze Schafe unter den Unternehmen, die Studenten und ausstudierte Akademiker unter dem Deckmantel des freiwiligen Praktikums ausbeuten! Es wird mit einer möglichen Festanstellung nach den langen Praktika gelockt, aber nach dieser Zeit wird meist das nächste Opfer ausgenutzt und die Anstellung bleibt ein Fantasiegebilde.
Und viele Unternehmer scheinen die Praktika mit der Probezeit zu verwechseln. Erst innerhalb dieser 6 Monate sollte man sich doch bewähren müssen, oder habe ich da was falsch verstanden? Dient ein Praktikum nicht zum Kennenlernen von Berufsbranchen und sammeln von ersten, zwanglosen Arbeitserfahrungen?
Was mir eigentlich am Wichtigsten bei dieser Thematik ist, im Folgenden:
Der Staat will, dass viele Menschen einen akademischen Abschluss machen, er will "Fachkräfte". Dafür stellt er BaföG zur Verfügung.
Wie aber sollen die jungen Menschen, die eben KEINEN BaföG-Anspruch haben (sei es, wegen Überschreitung der Regelstudienzeit, einem zu hohen Einkommen der Eltern oder Sonstigem) die von der Studienordnung der Unis vorgegebenen Pflichtpraktika überhaupt finanzieren, wenn alles unter 6 Wochen entweder UNBEZAHLT sind oder nur weniger als 200€ im Monat abwerfen?
Nur mal so zum Verständnis: In der Regel steht einem nicht-baföG-berechtigten Studenten KEINERLEI Unterstützung seitens des Staates zu! Nichteinmal Wohngeld oder Sozialhilfe, von HartzIV ganz zu schweigen...
Wenn man nicht reich ist, oder sich horrend hoch verschuldet mittels Studienkredit (bin selbst betroffen), sieht es schlecht aus mit der Finanzierung des Lebensunterhalts. Miete und Essen wollen auch bezahlt werden, liebe Unternehmeschaft!
Und man kann als Student oder Auszubildender schlecht noch in dieser Zeit einem Nebenjob nachgehen, wenn man während der Praktika eine 40 Stunden-Woche ableisten soll! Viele Studenten müssen ja nebenbei sogar noch die ein oder andere Hausarbeit schreiben.
Da bleibt doch nur das Fazit: Nur die Oberschicht oder 1,0er Abiturienten dürfen zukünftig studieren und dazu noch unbezahlte Praktika ableisten.
Warum denken die Unternehmer nicht an sowas?
Es muss ja kein Mindestlohn für ein Praktikum sein. Aber wenn es einen Monat dauern sollte, dann wäre es schön, wenn man am Monatsende 400-450€ Netto für die Miete erhält.