Männliche Eigenschaften - In dieser Gesellschaft out?

Ich habe ein Problem. Ich bin ein IT Mensch, aber eigentlich würde ich viel lieber wilde Pferde in Mexico zähmen. Ich denke das ist der normale männliche Wunsch Abenteuer zu erleben, auf Entdeckertour zu gehen - so haben wir es 200.000 Jahre lang gemacht. Der Mann fuhr aus den Büffel zu erlegen und nach Hause zu schleifen. Das ist tief in uns drin.
Und auch vor 50 Jahren war LKW Fahrer oder Kranführer noch eine vollständige männliche Identität. Gesellschaftlich anerkannt und völlig ausreichend um von Frauen begehrt und als Familienoberhaupt akzeptiert zu werden.

Heute sind aber die männlichen Vorzüge irgendwie "out" so habe ich oft das Gefühl. Heute kannst du nurnoch mit einem Studium an einem Schreibtisch Geld verdienen. Aber nicht mehr als Abenteurer und Entdecker. Als solcher bist du heute doch ein Herumtreiber und Taugenichts und in den traditionellen Männerberufen musst du froh sein wenn du deine 8,50 Mindestlohn bekommst.

Versteht ihr mich irgendwie? Geht es euch nicht manchmal auch so? Oder bin ich mit diesem Gefühl als Mann irgendwie in der falschen Zeit am falschen Ort zu sein allein?

Ich kümmere mich nicht um irgendwelche gesellschaftlichen Ideale. Deswegen ist es mir egal, ob ich als Mann am Schreibtisch sitze, oder Pferde in Texas zähme.

noxes schrieb:Ich kümmere mich nicht um irgendwelche gesellschaftlichen Ideale, deswegen ist es mir egal, ob ich als Mann am Schreibtisch sitze, oder Pferde in Texas zähme.

Willst du damit darauf hinaus, dass du auch Pferde in Mexico zähmen würdest wenn dir der Sinn danach stünde, auch wenn du dann nur 5 Pesos die Stunde machst und ein Loserimage hast?

Oder willst du damit darauf hinaus, dass du den Bürojob auch machen würdest, wenn mexikanischer Pferdezähmer ein angesehener Beruf wäre?

@jimmy82
Glaubst Du im Wilden Westen hat der Durchschnitts-Kuhjunge mehr verdient als heute?

jimmy82 schrieb:auch wenn du dann nur 5 Pesos die Stunde machst und ein Loserimage hast?

Du weißt aber schon, dass die Geldverhältnisse da drüben ganz anders sind als hier, ja?


Zumal ich nicht verstehen kann, wieso dir so viel an gesellschaftlichem Ansehen liegt. Mach das, worauf du Lust hast und kümmere dich nicht, oder mach was, was dir nicht passt, damit du "gesellschaftlich angesehen" bist.
Aber Hauptsache jammern.

@jimmy82
Ich mache das, wonach mir der Sinn steht. Natürlich musst du schon aufpassen, dass du deinen eigenen Lebensstandard aufrecht erhältst. Aber warum sollte ich mich in einen Beruf stecken lassen, mit dem ich nicht zufrieden bin ? Dann bin ich unglücklich. Man sollte nicht leben, nur um andere glücklich zu machen.

coronerswife schrieb:Zumal ich nicht verstehen kann, wieso dir so viel an gesellschaftlichem Ansehen liegt. Mach das, worauf du Lust hast und kümmere dich nicht, oder mach was, was dir nicht passt, damit du "gesellschaftlich angesehen" bist.
Aber Hauptsache jammern.

Also für mich ist das schon ein Problem, dass "ich mache einen Job der meiner Natur entspricht UND werde dafür gesellschaftlich akzeptiert, habe eine Familie und bin ein respektierter Teil der Gesellschaft" früher ging und heute nicht mehr.

Es werden gebildete Menschen geschätzt.. So wars schon immer.. Und gebildete Menschen machen nunmal keine Berufe, wo es darum geht Büffel zu erlegen und ihn mit nach Hause zu schleifen ^^
Wir leben im 21. jahrhundert und nicht in der Steinzeit.. Fortgeschrittene Länder haben andere Prioriäten als Pferde zu zähmen..

Und kA was das mit dem Schlüsselwort Feminismus zutun haben soll

@jimmy82
Na dann musste dich jetzt drüber aufregen, dass Frauen inzwischen arbeiten dürfen und nicht mehr nur an Heim, Herd, Einkommen des Mannes und Kind gebunden sind. Denen blieb ja nichts anderes über, als ihren Kerl als Familienoberhaupt zu akzeptieren damals.

Naja wer 8h am Tag in Mexico Pferde zähmt, wird ziemliche Probleme haben, nach erlittenem Sonnenstich wieder auf zu Beine zu kommen, wenn ihn der Hexenschuss erwischt.

Hindert einen doch keinen dran, das als Hobby zu machen. Ich seh jetzt den Beruf nicht unbedingt als obersten Ausdruck von Männlichkeit oder Weiblichkeit an, eher das allgemeine Auftreten. Zum Beispiel nicht bei jedem Zipperlein rumzuheulen oder einfach mal anzupacken. Sich halt mal nicht die Beine zu rasieren.

Wenn ich so radikalfeminisierte Unfälle in dünnen knallgrünen Röhrenjeans mit auftuppierten Haaren und Schal bei 15°C auf der Straße sehe, dann fällt mir auf, dass es sich dabei meist um Pubertierende handelt, denen die Schadstoffbelastung in der Luft ne massive biochemische Krise ausgelöst haben muss, die dann zu diesem Verhalten führte.

Aber allgemein kann ich nicht sagen, dass jetzt ein außerordentlicher gesellschaftlicher Zwang zu femininen Eigenschaften vorherrschen würde. Jeder macht Dummheiten in seiner Jugend, ich zum Beispiel hab mal nen Viertel Jahr Hip Hop gehört, das kann ich mir bis heute nicht verzeihen.

Aber wenn dir der Beruf so wichtig ist, dann werd doch...hmmm....Bauleiter. Kannst dich zum Dipl.Ing. oder Homo Bachelor of Faggotry Science oder wie das heute heißt hochstudieren und wühlst trotzdem im Dreck und kannst Authoriziäääh ausstrahlen. Und verdienst Kohle.

jimmy82 schrieb:Also für mich ist das schon ein Problem, dass "ich mache einen Job der meiner Natur entspricht UND werde dafür gesellschaftlich akzeptiert, habe eine Familie und bin ein respektierter Teil der Gesellschaft" früher ging und heute nicht mehr.

Wie kommst Du darauf? An was machst Du das fest? Soweit ich weiss ist der Beruf Pferdewirt durchaus gesellschaftlich akzeptiert und in der Damenwelt hoechst beliebt!

@jimmy82

jimmy82 schrieb:Also für mich ist das schon ein Problem, dass "ich mache einen Job der meiner Natur entspricht UND werde dafür gesellschaftlich akzeptiert, habe eine Familie und bin ein respektierter Teil der Gesellschaft" früher ging und heute nicht mehr.

Dafür wurdest du früher für andere Berufe ausgelacht, oder verachtet.

Alarmi schrieb:Wie kommst Du darauf? An was machst Du das fest? Soweit ich weiss ist der Beruf Pferdewirt durchaus gesellschaftlich akzeptiert und in der Damenwelt hoechst beliebt!

Pferdewirt Einkommen: 1300-1800 Euro brutto.

Da wird das mit dem Familienoberhaupt schwer...

@jimmy82
Ach so, Du willst einen Beruf haben, der Dir Spass macht UND bei dem Du nen Arsch voll Geld verdienst. Na sorry, man kann sich halt das Einkommen nicht aussuchen bei den Berufen. Aber das war frueher auch nicht anders! Du weisst schon, wie die Leute gelebt haben bzw. heute in Suedamerika leben? Wenn Du heute denselben Lebensstandard akzeptierst wie die, dann kommst Du mit den 1300 - 1800 Euro brutto locker hin!

Hm damals konnte man mit dem Gehalt eines Kranführers aber eine 5 köpfige Familie versorgen ohne dass man irgendwie im Dorf als Assi galt. Heute ist ein Kranführer mit 3 Kindern auf Hartz IV Bezuschussung angewiesen und gilt sowohl wegen des Berufs als auch wegen der 3 Kindern als gesellschaftlich niederrangig. Da haben sich schon deutliche Veränderungen vollzogen.

Ja, so der Beruf selbst hat nicht viel mit der Männlichkeit zu tun. Es geht um die innerliche Einstellung.

Aber, wo ich mich gerade selbst hinterfrage und mich auch ein wenig für schämen muss: so ein richtiger Kerl, ein richtiges Mannsbild, würde auch nicht in einem Forum wie Allmystery rumlungern

@jimmy82
Das mag sein, hat aber mit den maennlichen Eigenschaften m.E. wenig zu tun!

@Alano
Sei nicht so hart, er übt ja schon :D

Was bedeutet denn überhaupt "Männlichkeit" für euch? Also welche Eigenschaften fehlen Frauen die "ganze" Männer haben oder haben sollten?

Alarmi schrieb:Das mag sein, hat aber mit den maennlichen Eigenschaften m.E. wenig zu tun!

Ich denke schon, dass Männer eher technisch/praktisch begabt sind. Das stille Dasitzen und lesen von Büchern wie es Akademiker betreiben ist in meinen Augen eher weiblich. Ich denke mit der Entwicklung weg vom Handwerker/Arbeiter hin zum Akademiker hat sich eine vor allem für Frauen günstige Entwicklung vollzogen. Oder seht ihr das nicht so?