Chaosqueen79
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Helfen versus einfacher leben?
08.03.2014 um 22:25Folgendes ist mir heute nachmittag passiert und hat mich zum Nachdenken gebracht:
Am späten Samstag Nachmittag betrete ich einen Bahnsteig im Müchner Westen. Da kommt eine ältere Dame auf mich zu und fragt mich, ob ich ein Handy dabeihabe. Als ich dies mit Ja beantworte, bittet sie mich, einen Notruf abzusetzen, weil dort hinten ein Mann leblos auf einer Bank sitze. Ich begebe mich in diese Richtung und setze noch im Laufen den Notruf ab. Die ältere Dame verschwindet. Als ich den Mann erreiche, ist der nicht ansprechbar. Diverse Flaschen um ihn herum legen nahe, dass er stark betrunken ist. Er sitzt zusammengesunken mit dem Kopf auf den Knien, so dass ich zunächst nicht sehen kann, ob er atmet. Der Mann in der Notrufzentrale fragt mich, ob ich mich traue, den Mann in die stablie Seitenlage zu bringen. Da ich in diesem Moment allein auf dem Bahnsteig bin, verneine ich dies, weil ich 1. nicht weiß, wie der Mann reagiert, wenn ich ihn berühre und weil ich 2. nur 1,50 groß und nicht besonders kräftig bin. Ca. 2 Minuten später taucht ein junger Mann am Bahnsteig auf. Ich spreche ihn an und frage ihn, ob er mir helfen kann, den Mann umzulagern. Der verweigert die Hilfe, steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und geht weg. Ein älteres Pärchen hat sich auch eingefunden, tuschelt und bleibt in einigen Metern Entfernung stehen. So warte ich, bis der Notarzt eintrifft. Der rüttelt den Mann wach, spricht kurz mit ihm, worauf deutlich wird, dass der unter Alkohol und Drogenersatzmedikamenten steht. Ich frage den Notarzt ob er mich noch benötigt oder Daten von mir braucht und steige anschließend in die nächste S-Bahn.
Folgendes gibt mir zu denken:
1. Ich war nicht durchgehend alleine auf dem Bahnsteig, aber scheinbar die einzige, die es für nötig hielt, den Notarzt zu rufen, obwohl heute fast jeder ein Handy bei sich hat.
2. Keiner der Menschen, die sich mit mir auf dem Bahnsteig befunden haben, haben Hilfe angeboten oder von sich aus irgendwas gemacht. Bin ich übereifrig? Ist man in einer Großstadt so abgestumpft, dass einem ein Betrunkener auf einem Bahnsteig völlig wurscht ist?
3. Ich war auch nicht begeistert von dem Vorfall, wollte einfach nur in Ruhe einkaufen fahren, aber trotzdem hielt ich es für nötig was zu tun - ist dieses "Pfichtbewusstsein" einfach out?
Am späten Samstag Nachmittag betrete ich einen Bahnsteig im Müchner Westen. Da kommt eine ältere Dame auf mich zu und fragt mich, ob ich ein Handy dabeihabe. Als ich dies mit Ja beantworte, bittet sie mich, einen Notruf abzusetzen, weil dort hinten ein Mann leblos auf einer Bank sitze. Ich begebe mich in diese Richtung und setze noch im Laufen den Notruf ab. Die ältere Dame verschwindet. Als ich den Mann erreiche, ist der nicht ansprechbar. Diverse Flaschen um ihn herum legen nahe, dass er stark betrunken ist. Er sitzt zusammengesunken mit dem Kopf auf den Knien, so dass ich zunächst nicht sehen kann, ob er atmet. Der Mann in der Notrufzentrale fragt mich, ob ich mich traue, den Mann in die stablie Seitenlage zu bringen. Da ich in diesem Moment allein auf dem Bahnsteig bin, verneine ich dies, weil ich 1. nicht weiß, wie der Mann reagiert, wenn ich ihn berühre und weil ich 2. nur 1,50 groß und nicht besonders kräftig bin. Ca. 2 Minuten später taucht ein junger Mann am Bahnsteig auf. Ich spreche ihn an und frage ihn, ob er mir helfen kann, den Mann umzulagern. Der verweigert die Hilfe, steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und geht weg. Ein älteres Pärchen hat sich auch eingefunden, tuschelt und bleibt in einigen Metern Entfernung stehen. So warte ich, bis der Notarzt eintrifft. Der rüttelt den Mann wach, spricht kurz mit ihm, worauf deutlich wird, dass der unter Alkohol und Drogenersatzmedikamenten steht. Ich frage den Notarzt ob er mich noch benötigt oder Daten von mir braucht und steige anschließend in die nächste S-Bahn.
Folgendes gibt mir zu denken:
1. Ich war nicht durchgehend alleine auf dem Bahnsteig, aber scheinbar die einzige, die es für nötig hielt, den Notarzt zu rufen, obwohl heute fast jeder ein Handy bei sich hat.
2. Keiner der Menschen, die sich mit mir auf dem Bahnsteig befunden haben, haben Hilfe angeboten oder von sich aus irgendwas gemacht. Bin ich übereifrig? Ist man in einer Großstadt so abgestumpft, dass einem ein Betrunkener auf einem Bahnsteig völlig wurscht ist?
3. Ich war auch nicht begeistert von dem Vorfall, wollte einfach nur in Ruhe einkaufen fahren, aber trotzdem hielt ich es für nötig was zu tun - ist dieses "Pfichtbewusstsein" einfach out?