konstanz schrieb:aber für den Urgroßvater brauchst Du männliche DNA, da Frauen kein y-Chromosom haben.
Das ist tatsächlich ein Missverständnis
Um die Verwandtschaft mit jemanden festzustellen braucht es nicht unbedingt die Prüfung der Geschlechs-DNA. Die anderen Gene reichen. Jeder Mensch hat von seinen acht Urgroßeltern jeweils ca. 12,5% Gene mitbekommen. Andere Kinder dieses Ehepaares ebenfalls, wenn auch nicht unbedingt die gleichen.
Es bleiben einige Prozent übereinstimmende Gene. Wobei durch den Gentest allein nicht gesagt wird von wem sie kommen. Dazu müssen beide Seiten etwas Familienforschung machen.
Das funktioniert ziemlich sicher bis zu den Ur-Urgroßeltern zurück. Bei mir (ich bin schon ziemlich alt) sind das Menschen die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren sind.
Bei noch früheren Generationen werden die DNA-Abschnitte zu klein für eine sichere Aussage, die Fehler (Übereinstimmung, aber keine Verwandtschaft) häufen sich. Manchmal hat man aber auch da Glück, ich habe einige Treffer bis zurück zu gemeinsamen Vorfahren die im 17. Jahrhundert gelebt haben.
Wenn man einen unbekannten Vorfahren sucht dessen Position in der Ahnentafel bekannt ist (hier der Großvater der Mutter) so ist es besser die Gene der Mutter testen zu lassen. Ganz einfach weil sie von diesem Vorfahren etwa die dopelte Anzahl Treffer-Gene hat als ihre Kinder. Es ist ja nicht unbedingt ein Kind des unbekannten Vorfahren bei dem die Verwandtschaft angezeigt wird. Es kann auch ein Geschwister von ihm sein oder noch eine Generation weiter. Und dann ist es schon wichtig genetisch möglicht nah "an ihn dran" zu sein.