Ich bin 1981 geboren, hab zwei Geschwister, eine hat studiert und einer hat Fachabi. Ich hab auch Fachabi und ne Ausbildung.
Ich hab immer das gemacht oder machen müssen, was auch mein Bruder gemacht hat. Nicht weil ich es musste sondern weil es so war. Ich kam nicht im Traum auf die Idee zu sagen "ich breche die Schule ab" oder "kein Bock auf Schule". Schule war Montag bis Freitag. 08:00 bis 12:50 und wenn ich nicht wirklich krank war, war ich da. Meine Eltern haben mir nie gedroht, mich nie genötigt. Aber sie haben es geschafft, mir den Eindruck zu vermitteln, dass sich das so gehört und es so gemacht wird und so normal ist und keiner es anders macht.
In der Schule war gab ich mein bestes. Nicht dass ich gelernt hätte bis zum Umfallen aber ich bin unauffällig mit der Masse mitgeschwommen, eher vorne im Schwarm als hinten. Als ich "aufgewacht" bin hatte ich Fachabitur. Dann haben meine Eltern einen Fortbildungskurs rausgesucht. Ein Jahr. Ich ging hin und freute mich drauf, weil das Angebot echt toll klang. Und es war ein schönes Jahr. Dann haben mich meine Eltern zum Einstellungskurs in die Beamtenlaufbahn angemeldet. Ich ging hin und hab das gemacht, dann die Ausbildung. Auch die hab ich gemacht und zack zack ratz fatz war ich Beamter. Und dann wuch ich auf. Erst später mit 28 sowas hab ich mir mal Gedanken gemacht und mir wurde bewusst, hey das wollte ich gar nicht, das macht mir keinen Spaß, ich hätte was anderes machen können, mich für anderes interessiert. Doch ich fuhr immer der Karawane hinterher bis in die Tiefgarage.
Jetzt bin ich...nicht unzufrieden. Aber auch nicht zufrieden. Ich habe mich abgefunden. Und richte mein Leben passend aus.
Früher als ich klein wahr hab ich ferngesehen. Da gabs nur erstes und zweites Programm. RTLplus, später MTV und Sat1. Das wars. Aber das Programm war hochwertiger als heute. Die Kindersendungen waren keine Animes wo man epileptische Anfälle bekommt, die Sendungen haben noch was vermittelt. Ehrlichkeit, Freundschaft, Vertrauen, Hilfsbereitschaft.
Ich trank keinen Alkohol bis ich hmmm 18 war, nicht weil ich durfte, sondern weil ich nicht wollte, ich rauchte nicht bis 27 weil ich wollte aber mir wichtig war, welchen Eindruck meine Eltern von mir haben. Meine Eltern hab ich geschätzt, respektiert und verehrt. Respektiert hab ich auch meine Lehrer. Na gut nicht alle.
Ich hab nie geklaut, weil ich wusste, dass es falsch ist. Nie geschlagen, weil ich wusste dass das weh tut und verboten ist.
Und meine Eltern taten das übrige. Aus mir wurde ein humorvoller, freundlicher, hilfsbereiter, ehrlicher Mensch. Der ich heute bin.
Kinder heute werden schon klein vor den Fernseher gesetzt um sie loszuwerden, dort ziehen sie sich Schunt-TV erster Güte rein. Schon morgens Frauentausch und was weiß ich nicht alles. Man hat es schwer als Kind eines arbeitslosen Vaters der WoW zockt, weil MediaMarkt jetzt auch für HartzIV kleine Raten anbietet. "Mutter" später liebevoll Fotze, Opfer oder Schlampe genannt surft auf Facebook mit ihrem Laptop aus denselben Gründen. Die Jugendlichen gucken Berlin Tag und Nacht, zocken Counterstrike und WoW. Ballern virtuell anderen die Rübe weg. Am besten die Originalfassung wo man Blut und Knochen sieht, dann am Wochenende wird wieder die Rübe weggeschossen mit Vodka-Bull von der Tanke bis man im Erbrochenem liegt oder es wird was eingeworfen oder Tüten durchgezogen. Bezahlt von geklautem Geld aus dem Geldbeutel der Fotze, die sich Mutter nennt, weil sie gerade nicht hinguckt oder das Pech hatte nicht so stark wie ihr 1,85 großer Sohn zu sein, mit der Erziehung mehr als überfordert ist und kein Bock auf ein blaues Auge hat. Und am nächsten Tag denkt man, boah geile Nacht.
Und man hängt auch mit solchen Leuten rum. Dann geht "keiner" zur Schule, weil alle nicht gehen. Wenn man geht bewirft man das "Opfer" an der Tafel mit Kreide oder getrocknetem Nasenschleim. Aber meistens geht man nicht hin. Und wenn man hingeht, hört man nicht zu. Und wenns dann scheiß Noten gibt dann is der Lehrer Schuld, die Schule oder das ganze verfickte System Alter. Man bleibt zuhause, Mutter kriegt Post von der Schulbehörde. Besuch von der Polizei. Irgendwann bricht man die Schule ab, sobald wie möglich. Hat beim örtlichen Polizeirevier seine eigene Kaffeetasse und weil man ja irgendwas machen muß schreibt man eine "Bewehrpung" und wundert sich dass die Unterlagen "zu unserer Entlastung zurückgeschickt werden." Dann HartzIV wie Mama und Papa. Wobei Mama is ohnehin Hausfrau und Papa ja "arbeitssuchend". Und dann irgendwann wird man schlauer. Wenn man Glück hat, doch dann ist der Zug weg....ganz weit weg.
Der Arbeitsmarkt ist heutzutage überflutet. Vieeeeeele Leute wollen eine Stelle. Da kann sich der Arbeitnehmer auch aussuchen, ob er eine Bewerbung wegwirft, nur weil das Foto nur aufgedruckt und nicht "echt" ist. Oder weil ein Schreibfehler drin ist. Es liegen hunderte Bewerbungen vor.
Heute nimmt man sich die besten der Besten. Alles andere darf zu jemand anderem.
Unfähige Leute hat man früher "mit eingeschleust", als Bahnbeamter, Postbeamter, nur Beamter, oder in den Bergbau, den Stahlbau, oder im Familienunternehmen oder in der Schreinerei von Onkel Hubert oder der Autowerkstatt vom Sepp...Irgendwie wurde das dann. Doch heute ist es nicht mehr so einfach. Heute muß man sich anstrengen. Aussicht ungewiss. Eine Zugfahrt ohne Ziel. Selbst wenn man sich Mühe gibt.
Heute bekommt man HartzIV zum Leben gerade zu wenig, zum Sterben zu viel. Aber meist mehr als man in einem Praktikum verdient. Eine Putzfrau bekommt wahrscheinlich auf 400 Euro Basis weniger oder nur ungleich mehr, als wenn sie einfach zu Hause bleibt. Was sie macht, ist eine Frage ihres Gewissens. So sieht das heute aus.
Solche Leute wie
@Doors die sich lange lange mit kleinen Arbeiten beschäftigt haben und sich nicht zu fein dafür waren, oder keinen Bock auf sowas hatten, sowas gibts heut nicht mehr. Da will jeder gleich Manager einer Band oder Superstar bei DSDS werden. Ich schätze Leute, wie sie früher waren. Die wussten noch was Arbeit ist und das man arbeiten muß um was zu erreichen.