@ButterbirneOh Mann, das ist echt übel. Aber toll, dass die Aussichten so gut sind! Und dass Du durchgehalten hast. Man kann sich das wohl kaum vorstellen, wie schwer sowas ist, wenn man´s nicht selbst erlebt oder jemanden dabei begleitet hat.
Manchmal ist sowas ja ein Trost: mein bester Kumpel hat gerade einen sehr üblen Speiseröhrenkrebs (vorläufig) überstanden, da standen die Chancen bei höchstens 20% ...
Wirklich geholfen hat vor allem seine Tochter, die die ganze Zeit viel bei ihm war und ihm Antrieb gegeben hat. Sonst hätte er vielleicht doch aufgegeben.
In Hamburg gibt es zum Glück eine hervorragende Klinik, und nachdem sich die Hälfte der Ärzte durchgesetzt hatte gegen die andere Hälfte, die die Behandlung erst gar nicht beginnen wollten, sind die Chemo und OP sehr gut verlaufen. Mit den üblichen Nebenwirkungen natürlich ... aber der Krebs ist erstmal weg.
Mein Vater und meine Tante hatten auch Krebs. Am grässlichsten fanden die am Krankenhaus immer das Essen: da soll man Kalorien futtern, um die Chemo zu überstehen, und dann kommen die mit dem übelsten oder bestenfalls langweiligsten Fraß. Da habe ich tagelang Frühstück, Mittagessen und Abendbrot hingetragen, alles selbst gekocht und superlecker, damit wenigstens dieser Stress aufhört.
Und zu Hause: fünf Mahlzeiten am Tag, immer das Leckerste, viele Süppchen und viel Frisches, immer in kleinen Portionen, immer so viele Kalorien wie möglich.
Da klappert man halbe Tage die Bäckereien nach Schwarzwälder Kirschtorte ab, weil der Vater einen Appetit bekommen hat - wie bei einer Schwangeren!
;)In meinem nächsten Leben werde ich Köchin in einem Krankenhaus! Damit könnte man wirklich Menschen etwas gutes tun.
Schreibe weiter darüber. Es wird sowieso zu wenig über solche Sachen geredet, und Offenheit ist immer am Besten. Viele haben Angst, nachzufragen, weil sie fürchten einem zu nahe zu treten, oder ihre eigenen Ängste nicht in den Griff zu bekommen. Wer redet schon gerne über die Möglichkeit, an Krebs zu sterben. Aber Geschichten wie Deine oder die von meinem Kumpel zeigen, dass es sich lohnt, zu kämpfen ...
Vielleicht kann das Schreiben Dir auch ein bisschen die Zeit vertreiben, und dann ist auch schon viel gewonnen.