@Feind Wie du schon schreibst,
Feind schrieb:rechtschreibung bloß eine einigung ist, die die menschen gemacht haben
Es gibt eine grundlegende Einigung über die Form der Rechtschreibung. Um diese geht es.
Wenn nun diese allgemein gültige Form der Rechtschreibung über den Haufen geschmissen wird durch ein schulisches Pilotprojekt (schreiben lernen durch Verstehen und Hören), dann darf man sich nicht wundern wenn es schief geht und die betroffenen Kinder in der weiterführenden Schule Probleme bekommen.
Diese grundlegende Einigung über die Form der Rechtschreibung gilt allerortens innerhalb nahezu jeden Landes, nur eben in der jeweiligen Landessprache. Sie vereinfacht das Verständnis des Geschriebenen, sie vereinfacht die schriftliche Kommunikation und die problemlose Weitergabe von Informationen.
Findet nun, wie im Eingangsposting angeprangert, ein Pilotprojekt in der Grundschule statt - durch das Kindern die Schriftsprache auf eine andere Art beigebracht wird (weit ab von der geltenden Form der Rechtschreibung)... dann ist das eine Sache. Ob es gut ist oder in die Hose geht, steht auf einem anderen Blatt.
Aber wenn die Eltern der betroffenen Kinder sich über Jahre hinweg alles stillschweigend in Kauf nehmen, sich nicht dafür interessieren, erst auf die Barrikaden gehen wenns "zu spät" ist, dann krieg ich echt die Motten. Das passt einfach nicht.
Als Eltern hat man eine Erziehungspflicht, Fürsorgepflicht und auch die Pflicht dafür Sorge zu tragen das das Kind in die Schule geht. Hört diese Pflicht für manche Eltern tatsächlich ab der Schulpforte auf?
Zu deinem Punkt
Feind schrieb:es hat sich vielleicht einfach nicht anpassen wollen oder viel wichtigere dinge dominieren sein erlebnis
"Brot ist Brot und Spiel ist Spiel" so (oder zumindest so ähnlich) sagte mein Vater gerne wenn es um ein solches Thema ging.
Ein "Ich hab keine Lust das zu lernen und außerdem ists grad vieeeel zu aufregend das wir umziehen/ ein Geschwisterchen bekommen/ der Haushamster gestorben ist" zählt nicht wenn es um die Schulbildung geht.
Was würde man denn erreichen wenn man dies ständig als Begründung etwas nicht zu tun/ zu lernen duldete? Nichts gutes jedenfalls, damit tut man dem heranwachsenden Kind auf Dauer nichts gutes.
Ein Kind würde in dem Fall nur eines fürs Leben lernen: "Wenn ich keinen Bock auf XYZ habe dann muss ich das nicht so machen sondern erledige es irgendwann mal so wie ich denke das es geht". Folge: nicht wirklich sozialisierbar, der Mensch treibt am Rand des Sozialgefüges herum da er sich nicht integrieren kann und will, die Arbeitsmoral ist möglicherweise auch eher ein "Komm ich heut nicht komm ich morgen - oder auch nicht".
Eine Alternative wäre natürlich die Waldorfschule und ihre besondere Pädagogik.
Ich weiß, auf Waldorfschulen wird manches individueller gehandhabt, da geht es um die tatsächlichen Fähigkeiten und das aktuelle Erleben eines jeden einzelnen Kindes... Nur, nicht jedes Kind wird von den Eltern auf die Waldorfschule geschickt.