@Bonnie
FrauLehrerin schrieb:Sommer, Sonne, Kaktus
:D@GilbMLRS GilbMLRS schrieb:Willste mal wissen, was richtige Ausländerfeindlichkeit ist? Geh ohne Französischkenntnisse nach Frankreich und lass dich dort mal "bedienen".
Ach, man nimmt einfach einen großen Bissen oder Schluck von irgendwas, so dass der Mund voll ist und murmelt dann in wechselnden Tonlagen irgendwelches Zeug.
Dann denken sie, man kann Französisch sprechen und hat nur einen komischen Dialekt
:D@zukunftsdenker zukunftsdenker schrieb:Ich bin auf der Suche nach Ausbildungsberufen, die speziell für Migranten ohne Deutschkenntnisse ausgerichtet sind. Zum Beispiel Altenpfleger oder Pflegeassistenten. Wenn ein Migrant(in) nach Deutschland kommt und gerne eine Ausbildung machen möchte, gibt es da überhaupt Möglichkeiten für ihn/sie eine Ausbildung zu machen? Oder muss er/sie erst einen Sprachkurs besuchen und sich dann für eine Ausbildung bewerben?
Es steht Unternehmen natürlich relativ frei, sofern keine gesetzlichen Vorgaben an die Qualifikation bestehen, wen sie einstellen.
Gerade in Berufen mit Personenkontakt, Altenpfleger, Pflegeassistent und dergleichen ist es praktisch unumgänglich, dass du ausreichend Deutsch kannst.
Und dazu zählt nicht nur ,,Hallo" und ,,wie geht dir?".
Stell dir vor, die Person, welche du betreust, sagt:,,Herr/Frau XY, können Sie mit mir heute mal zum Doktor fahren? Ich versteh immer nicht so richtig, was der mir erzählt, können Sie mir das dann mal erklären?"
Was willst du ihm dann sagen, wenn du kein oder nur ein sehr basales Deutsch sprichst? Wenn du selbst den Arzt nicht verstehst?
Was ist, wenn du der Person, die du betreust, ein Medikament geben sollst und auf der Verpackungsbeilage mit den entsprechenden Anweisungen die Ausführungen, wann und wie man das Medikament verabreicht, nicht verstehst?
Eventuell gab es einen Fehler, die Person würde allergisch reagieren, weil sie einen Stoff nicht verträgt - aber du weisst davon nichts, weil du nicht in der Lage bist, die Hinweise auf dem Beipackzettel zu lesen?
Oder was ist, wenn du einen Termin zur Pflege hast, dann aber spontan dein Kind von der Schule abholen musst, weil es krank geworden ist und du einen Kollegen bitten müsstest, für dich zu übernehmen? Wie soll das gehen, wenn du ihm nicht sagen kannst, was er machen soll, wohin er gehen muss usw.?
Also ICH würde jedem raten und halte es auch für praktisch unumgänglich, wenn man einen etwas besseren Beruf ausüben will, auf einem anständigen Niveau Deutsch zu lernen oder mindestens fließend Englisch, womit man aber auch eher in Berufen mit jüngerer Klientel und Personal weiterkommt, denn als Altenpfleger.
zukunftsdenker schrieb:Heutzutage haben wir einen Mangel an Pflegekräften und mich würde interessieren, ob es diese Art von Ausbildung oder andere Ausbildungen für nicht-deutschsprachige Einwanderer gibt. Meines Erachtens würde es die Integration fördern. Ich denke viele scheinen von Sprachkursen abgeschreckt zu sein, weil sie auch nichts in der Zeit verdienen und dann arbeiten sie lieber im Hotel im Housekeeping oder machen diverse Putzjobs, statt sich für vernünftige Jobs zu bewerben. Außerdem arbeiten auch viele schwarz, weil sie sonst nicht über die Runden zu kommen.
Und du glaubst also, einen Mangel an Pflegekräften kann man durch ungelernte, schwarz arbeitende, ausländische Mitarbeiter beheben, die nicht einmal in der Lage sind, ein paar Worte Deutsch zu sprechen?
Viele werden von Sprachkursen abgeschreckt?
Naja, sorry, aber etwas tun muss man schon, um Deutsch zu lernen! Gilt auch für jede andere Sprache, die wenigsten Leute lesen ein Grammatik- und Vokabelbuch und haben dann alles fertig zur Anwendung gespeichert!
Deutschkurse gibt es auch kostenlos oder für kleines Geld und man muss sie auch nicht in Vollzeit machen, sondern kann nebenher etwas arbeiten.
Faulheit oder ,,ach Deutsch ist so anstrengend" ist keine Ausrede
;)Stichwort ,,das würde die Integration fördern":
Es wäre hochgradig schädlich, wenn wir praktisch die Anforderungen an die sprachlichen Fähigkeiten runterschrauben und sagen:,,Ja, mitarbeiten kannst du, aber du musst nicht reden können...".
Kommunikation ist der Schlüssel zur Integration in mannigfaltiger Hinsicht!
Es sorgt für ein besseres Klima, wenn man mit seinen Kollegen kommunizieren kann.
Sowohl beruflich, weil dann ganz klar verständlich ist:,,Du machst das, ich mach dies/das funktioniert so und so/welche Werte haben wir an dem Messgerät da drüben?", als auch privat.
Weil man beispielsweise dann in der Pause etwas miteinander redet, herausfindet, dass man den gleichen Fußballclub mag und sich deshalb einfach mal für abends verabredet, um sich gemeinsam das CL-Spiel anzusehen.
Auch behördlich ist es eine riesige Hilfe, wenn man nicht immer über Verwandten und Freunde mit mehr oder weniger guten Sprachkenntnissen kommunizieren muss oder extra Dolmetscher bereit gestellt werden müssen bei jedem Behördengang.
Möglicherweise versteht der übersetzende Freund gar nicht so richtig, wenn einem der Behördenmitarbeiter erklärt, was man für die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung braucht?
Und nein, es kann nicht erwartet werden, dass in jeder deutschen Behörde und Zweigstelle auch jemand die notwendige, ausländische Sprache spricht, so dass man nicht selbst Deutsch lernen muss
;)Die deutsche Sprache ist in Deutschland für eine erfolgreiche Integration Pflicht und unumgänglich - ansonsten muss man mit seiner Parallelgesellschaft vorlieb nehmen und findet keinen Anschluss an die Gesellschaft.
zukunftsdenker schrieb:Es scheint nämlich schwierig zu sein für Einwanderer, die in ihrem Land keine Ausbildung absolviert haben, hier in Deutschland eine Ausbildung inklusive Sprachkurs zu absolvieren.
Wer keinen Schulabschluss und keine Ausbildung hat (oder nicht vergleichbare), der hat es immer schwer, gute Jobs zu bekommen. Weil gute Jobs nun einmal auch gewöhnlich etwas höhere Anforderungen haben.
Oder in verschiedenen Ländern auch verschiedene Qualitäten und Regeln für die Ausbildung und den Beruf bestehen.
Stell dir vor, du hast deine Ausbildung als Metzger in einem afrikanischen Dorf gemacht, wo es völlig normal war, hinter`m Haus ein Rind zu schlachten, entsprechend zuzubereiten und das Fleisch dann einfach bei dir in den Laden zu hängen, bis es verkauft wird oder wirklich verwest ist oder pi mal Daumen nicht mehr gut.
Das kollidiert irgendwo mit den Hygienevorschriften, die du in Deutschland als Metzger hast.
Die Ausbildungsqualität ist nicht vergleichbar
;)Für ungelernte Leute, vor allem wenn sie keinen Schulabschluss haben, bleibt nur der Weg, sich hochzuarbeiten.
Und dazu sollte man zuerst einmal die deutsche Sprache anständig lernen, um überhaupt zu verstehen, was man dann an Bildung benötigt oder was gerade in der Ausbildung gefordert wird.
Grad bei schwierigeren Inhalten in einer Ausbildung kann man den Leuten nichts beibringen, wenn sie nicht verstehen, was man ihnen vermittelt.
zukunftsdenker schrieb:Was haltet ihrer von Ausbildungsberufen speziell für Migranten ohne Deutschkenntnisse? Kennt ihr Ausbildungsberufe, die für Migranten konzipiert sind? (auch ältere Einwanderer)
Da halte ich gar nichts von, wie ja schon deutlich geworden sein dürfte.
Wenn man Anschluss an die deutsche Gesellschaft finden will, muss man auch Deutsch können.
zukunftsdenker schrieb:In der Ausbildung könnte es einen Intensivsprachkurs geben, wo man in wenigen Wochen lernt sich zu verständigen. Außerdem könnte man sich die ersten Wochen und Monate nur auf die Theorie fokussieren und dann erst auf die Praxis!
Intensivkurse, überhaupt der Ausbau von Kursen zur Vermittlung der deutschen Sprache sind möglich und extrem wichtig, absolut!
Allerdings frag ich mich, ob ,,sich verständigen" schon genug ist? Es ist ein ziemlich dehnbarer Ausdruck, ,,sich verständigen" kann man auch mit Händen und Füßen, ohne Deutschkenntnisse.
Reicht das ,,sich verständigen" auch, um Medikamentenzettel zu lesen oder Ärzte zu verstehen?
Oder zur Kundenberatung?
Und was ist mit Leuten, die einfach etwas langsamer lernen? Fliegen die dann aus der Ausbildung?
zukunftsdenker schrieb:Ich finde diese Alternative auf jeden Fall besser als wenn viele Migranten von Arbeitlosengeld 2 leben und niemals die deutsche Sprache lernen, weil sie entweder nicht arbeiten oder in Berufen arbeiten, wo sie keine Deutschkenntnisse benötigen.
Wo ist denn da die Integration?
Ja, frag ich mich auch - wo ist da die Integration?
Also wird nur Deutsch gelernt, wenn man auch einen guten Job auf dem Tisch hat?
Wie wäre es mal anders herum - man lernt ERST oder NEBENBEI Deutsch und bekommt DANN den guten Job?
;)Ohne vernünftige Deutschkenntnisse kannst du im Prinzip nur in deiner eigenen Community arbeiten oder eben irgendwo als Hilfsarbeiter.
So ist das halt, ein wenig etwas tun muss man schon!
zukunftsdenker schrieb:Also sind deiner Ansicht nach Migranten weniger Wert und sollten nicht integriert werden, sondern stattdessen im Niedriglohnsektor arbeiten, wo sie niemals die deutsche Sprache richtig lernen werden?
Ist das nicht extrem rassistisch und arrogant?
Wenn ich sowas lese, muss ich echt kotzen! Du bist nichts Besseres!
Also arrogant finde ich eigentlich hier eher dich
:DWeil du scheinbar der Meinung bist, dass die Deutschen erstmal gefälligst ordentliche Jobs auf den Tisch packen sollen, bevor sich ein potenzieller, ausländischer Mitarbeiter großmütig herbeilässt, Deutsch zu lernen.
Migranten sind nicht weniger wert, als Deutsche.
Allerdings können sie nicht erwarten, dass sie mit quasi nichts und vor allem ohne Deutschkenntnisse hier aufschlagen und sofort tolle Arbeiten bekommen mit Kundenkontakt und dicker Bezahlung
:DWer SOWAS fordert, der zeigt hier die Arroganz
;)zukunftsdenker schrieb:Achja? Und wieso nicht? Gibts da vielleicht auch eine vernünftige Argumentation zu?
Ich erlaube mir mal, auch darauf zu antworten:
Weil ich nicht einfach nur will, dass ein Berater in einem Geschäft hier in Deutschland mir sagt:,,Hallo" und ,,gute Preis", sondern weil ich von dem zum Beispiel im Elektronikbereich wissen will:,,Kann ich mit der Kamera auch nachts fotografieren? Was brauche ich für Objektive bei diesem Modell, wenn ich Makrofotografie betreiben will? Welche Speicherkarte muss da hinein?"
Oder weil ich mich darauf verlassen können muss, dass der Kollege Mahmoud auf mein Zeichen hin die bezeichnete Maschine ausstellt und nicht im Gegenteil auf volle Power geht, wodurch ich eventuell verletzt werde oder die ganze Produktion im Eimer ist.
zukunftsdenker schrieb:Es gibt aber nicht nur junge Leute, die nach Deutschland kommen. Ältere haben es weitaus schwieriger und wie schon gesagt, wenn man viel und für wenig Geld arbeitet, dann bleibt eben keine Zeit noch einen Sprachkurs zu absolvieren, vorallem nicht wenn man Kinder hat und einen Haushalt schmeißen muss!
Du stellst dir das viel zu einfacher vor.
Tjoa - sowas sollte man sich dann wohl VORHER überlegen, ob man mit 45 nochmal den Sprung in ein völlig anderes Land machen will, von dem man nicht einmal ansatzweise die Landessprache beherrscht.
Dann sollte man sich wohl VORHER überlegen, ob man in der Lage ist, nochmal eine neue Sprache zu lernen, ob man gleich mit Sack und Pack und Familie kommt, ob man die Zeit hat, sich um diese zu kümmern UND zu lernen oder welche Entlastungsmöglichkeiten wie etwa Kindergärten es in dem Land gibt!
Was ist denn das für eine Einstellung, die du hier beschreibst?
,,Hier bin ich, macht mir alles recht!" oder wie?
:Dzukunftsdenker schrieb:Es gibt viele, die wirklich wollen, aber wie sollen sie etwas finden, wenn sie kein Wort Deutsch sprechen?
Dann sollen sie genau da ansetzen und anfangen, Deutsch zu lernen!
Es würde auf mich, falls ich Personal auswählen müsste, durchaus positiv wirken, wenn jemand auch sonst einen guten Eindruck macht und mir erzählt:
,,Ich habe vor 3 Monaten selbst angefangen, Deutsch zu lernen. Und mache das auch weiter, ich würde mich sehr bemühen, auch bei Dich in deine Unternehmen weiter mein Deutsch zu verbesser."
Für mich würde das signalisieren:,,Okay, ist noch nicht perfekt, aber der hat selbstständig angefangen, der kann selbstständig arbeiten, er ist lernfähig und lernwillig, die Fähigkeiten passen auch - versuchen wir es eben mal!"
Andersherum sage ich mir, grad bei anspruchsvolleren Berufen:
,,Hm, der Herr hier soll unsere Kunden beraten? Der kann ja leider nicht viel mehr, als einen Gruß auszusprechen oder sagen, dass ein Produkt gut ist."
Oder:,,Also, der will bei uns an den komplizierten Soundso-Maschinen arbeiten, wo man sich ständig mit Kollegen absprechen muss, aber kann kein Wort Deutsch? Nee, das geht nicht."
Übrigens noch ein sehr persönlicher Grund, warum man Deutsch lernen sollte:
Wie will man sonst erkennen, ob einen der Arbeitgeber über den Tisch zieht?
Es gibt immer wieder Fälle, wo in Osteuropa Leute für den Bau oder Handwerker angeworben werden, um hier zu arbeiten. Man macht ihnen falsche Versprechungen, lässt sie irgendwelche Papiere unterschreiben, die sie sprachlich gar nicht begreifen und auf denen dann steht, dass sie nur Anspruch auf einen viel niedrigeren Lohn haben, als ihnen gesagt wurde. Oder gar keinen Lohn, weil sie einfach ,,freiwillig arbeiten".
Und dann stehen sie nach Beendigung des Jobs hier auf der Straße, haben nichts und müssen in die Obdachlosenküchen gehen, um etwas zu essen zu bekommen.
Auch nicht so praktisch oder?
Um das noch einmal abzuschließen:
Die deutsche Sprache ist Pflicht, wenn man in Deutschland Anschluss an die Gesellschaft haben will!
Sie ist eine ,,Bringschuld", um die man nicht herum kommt.