In wiefern ist es in Ordnung ein ganz Normales Leben zu führen?

Arroganz ist an kein Bildungsniveau geunden, die findet man wahrscheinlich vom Nobelpreisträger bis zum Daily-Talk-Gast.
@Necrobab
Suche dir einen Job der dich glücklich/dir Spass macht. Die Höhe des Salärs sollte nicht im Vordergrund stehen, ansonsten wirst du am besten Fussballspieler.

ansonsten wirst du am besten Fussballspieler.

Oder Zahnarzt :troll:

Nein, ich kann mich dir nur anschliessen, man sollte sich beruflich anhand der Interessen orientieren und etwas suchen, dass sich auch mit dem Bildungsstand verknüpfen lässt. Darin liegt die eigentliche Kunst. Wobei hier ebenfalls zählt: Man kann auch durch den Abwasserkanal bis nach Rom schwimmen. @Heide_witzka


Für mich wärs eher nix, hab neuerdings beruflich viel mit Forschungseinrichtungen zu tun und wenn man da manchmal mitbekommt, was für ein bürokratischer Kadavergehorsam selbst beim Tagesgeschäft herrscht, dann schauderts mich jedes Mal wieder. Ist natürliches kein pauschales Fazit.

Ich will mal was einwerfen: kann den irgendjemand ganz ehrlich sagen, dass er einen Doktortitel nicht schon geil fände?

@praiseway

Nein. Weil ich weiß, was man da an materiellen und immateriellen Ressourcen investieren muss.

Ist halt relevant worum es dir geht .
Erfolg und Aufstiegschancen, Anerkennung, Geld, Selbstverwirklichung etc.

@Necrobab
es ist in sofern immer in Ordnung, als das jeder "normal" für sich selbst definiert, man muss eben versuchen, das Leben zu führen, das einen glücklich und zufrieden macht, so weit dies möglich ist. Aus meiner Sicht hat das am aller wenigsten mit dem Schulabschluss zu tun, sondern eher damit, was für einen selbst Glück und Zufriedenheit bedeutet, welchen persönlichen Anspruch man an sein Leben hat. Jeder setzt da andere Prioritäten und das ist richtig und gut so. Ich würde nie pauschal sagen können, dass mein Leben die Ansprüche aller erfüllen würde oder könnte.....es ist MEIN Leben, es muss mir genügen, das muss reichen.

praiseway schrieb:Ich will mal was einwerfen: kann den irgendjemand ganz ehrlich sagen, dass er einen Doktortitel nicht schon geil fände?

Wenn es auch das ist was man sich gewünscht hat, dann schon. Denn einen Doktortitel besitzt man bzw hat man wenn das auch sein Ziel ist. Dieses seine Berufung ist, es ihm auch Freude bereitet.

Natürlich habe ich große Achtung vor vielen Berufen. Ist man froh das es Menschen gibt, diese sie ausführen.

In diesem Sinne..reicht es vom Bildungsgrat einfach nicht aus oder auch aus anderen Gründen sein Ziel erreicht zu haben. So hat man immer noch andere Möglichkeiten das Beste für sich zu rauszuholen. Das heißt einen anderes Ziel, dass einen eben zufrieden stimmt.

Trugschluß ist zu glauben das Menschen mit höherer Bildung und somit auch besser bezahlten Berufen glücklicher wären. Denn dann hat man immer noch nicht gecheckt um was es geht.

@praiseway

praiseway schrieb:Ich will mal was einwerfen: kann den irgendjemand ganz ehrlich sagen, dass er einen Doktortitel nicht schon geil fände?

Der Doktortitel sagt ja nur aus, dass du einmal in deinem Leben wissenschaftlich gearbeitet hast.
Es gibt viele Doktortitel die wirklich harte Arbeit erfordern und vor denen ich den Hut ziehe, aber in der Medizin ist es nicht gar so anstrengend.
Als ich noch als Student in der Kieferklinik umherwuselte wurde jeder in weiss von den Patienten mit Doktor angesprochen, inklusive der Maler die gerade Teile des Gebäudes renovierten. :D
Da nervts dann eher immer wieder seinen Spruch aufzusagen, dass man halt (noch) kein Doktor ist.
Nicht jeder Arzt ist Doktor, nicht jeder Doktor Arzt.

@Hornisse
Sorry. Aber der ist zu geil.

Hornisse schrieb:reicht es vom Bildungsgrat einfach nicht

@praiseway

:D

schreibt man mit..d..

oder was meinst du ?

@Hornisse
:). Genau.

@praiseway

Bei mir wirst du immer mal etwas finden.... ... :)

aber um beim Thema zu bleiben... bin ich mit meiner beruflichen Situation zufrieden. Leider ist es nicht mein Traumberuf..da ist der Zug leider schon abgefahren.

Also, ich habe meinen Bachelor fertig und bin gerade dabei meinen Master zu machen. Trotzdem muss ich ganz klar sagen, ich bewundere die Menschen, die eine Ausbildung gemacht haben und sich in ihrem Job wohl fühlen. Oft denke ich mir, haben genau diese Leute viel mehr praktische Erfahrung als unsereins, die teilweise auch mehr wert ist. Dieser ganze "theoretische Quatsch" ist nicht immer hilfreich. Das einzige Problem ist Deutschland mit seiner Sucht nach "Titeln" und "akademischen Graden". Viele bekommen keine Chancen, obwohl sie (und davon bin ich fest überzeugt) oft mehr wissen und können als all diejenigen die an irgendeiner Hochschule studiert haben.

Also grundsätzlich ist jeder Job bzw. Lebensstil in Ordnung wenn man selbst damit glücklich ist. Kein Job ist weniger wert als ein anderer, alles ist gleich wichtig.
Ich selbst studiere weil ich für meinen Traumberuf das Studium brauche. Wäre es jetzt ein Ausbildungsberuf gewesen hätt ich ne Ausbildung gemacht.
Ich finds immer wieder echt schade wenn Menschen von sich selbst denken sie wären als Mensch weniger wert, nur weil sie nicht studiert haben o.Ä. So sollte niemand von sich denken!

Du solltest diese nagende Frage nicht einzig am Erwerbsleben ausrichten. Was ist schon normal? Ich meine, heute? Schauen wir mal in die Mitte. Fachleute reden von der Midlife-Crisis. Du bist in den fortysomethings. Du fängst an, deine Tattoos zu bedecken, trägst unter der Kapuze kein Basercap mehr und darunter noch eine Wollmütze. Einen Parkscheinautomaten redest du mit Sir an. Regelmäßig besuchst du den Bahnhossfriseur. Als Erkennungszeichen für deine Zugehörigkeit als Angestellter im Ö.D. trägst du 5 Kugelschreiber in deinem Nyltesthemd.
Alles geht dir auf den Sack, dein Job, deine Ehe, sogar deine Saufkumpelz. Wie du die langen Jahre bis zum Ruhestand schaffen sollst, weißt du noch am allerwenigsten. Du willst raus, neu beginnen. Noch hast du nicht aufgegeben.
Wenn vieles davon auf dich zutrifft, führst du ein ganz normales Leben. So ist es gewünscht, so ist es in Ordnung.

"Normales Leben" klingt ja noch schwammiger als "normales Sexleben".