Wenn man Fakt nicht mehr von Fiktion unterscheiden kann.

Ich bin gerade bei Bild über diesen Artikel gestolpert.

http://www.bild.de/unterhaltung/leute/verbotene-liebe/miriam-lahnstein-im-superparkt-attackiert-31810588.bild.html

Hab mich dann erinnert, dass Willi Herren zu seiner Lindenstraßenzeit (er spielte einen Nazi) ebenfalls mal verprügelt worden ist, weil manche Menschen eine Rolle in einem Film oder einer Serie als Real annehmen.

Auch gab es Ärzte (!) die sich auf eine Stelle in der Schwarzwaldklinik in den 80er Jahren beworben haben. Es scheint also nicht am Bildungsstand zu liegen.

Was meint ihr warum ist das so und wovon kommt sowas?

Trägt Scripted Reality dazu bei?

Wikipedia: Scripted Reality

Gerne kolportierte ein früherer Klinik-Chef die Geschichte, dass sich immer wieder echte Ärzte um eine Anstellung in der "Schwarzwaldklinik" beworben hätten.

http://nachrichten.rp-online.de/panorama/neues-leben-in-der-schwarzwaldklinik-1.3585609

Kolportieren heisst doch wohl "Gerüchte verbreiten".
Das wär dann wieder ein Beispiel für die Schwierigkeit Fakt und Fiction auseinander zu halten. :D

@StUffz
Ich wollte hier nur meine Gefühle zum Ausdruck bringen, aber nun gut bin ich wieder seriös.


Was erwartet man eigentlich?

Die Personen die in so eine Rolle schlüpfen wissen meist worauf sie sich einlassen, da verhält es sich wie bei Dr. Who, eine Freundin meinte zu mir, wer den Dr. spielt der wird auch immer der Dr. sein und es sehr schwer haben in der Filmbranche.

Selbst auf der Straße werden die Schauspieler noch als Dr. angesprochen, einige fanden es witzig andere sehr nervtötend, doch das man hier jemanden verprügelt oder sonstiges wegen einer Rolle, also sowas hab ich noch nie gehört...

@Spirit2015

Eins würde mich noch interessieren.
Bist du wirklich der Meinung das, von Leuten, die sich Soaps ansehen eine Gefahr ausgeht !?
Also im Grunde genommen meinst du also das Menschen, die Fernsehen Gefährlich sind !?
Oder wie soll man das verstehen ? :S

Es geht ja anscheinend von Menschen die Soaps gucken eine größere Gefahr aus

soulbreaker schrieb:eine Freundin meinte zu mir, wer den Dr. spielt der wird auch immer der Dr. sein und es sehr schwer haben in der Filmbranche.

Mr. Bean wird für immer Mr. Bean bleiben.

Ob Fluch oder Segen muss jeder für sich entscheiden. Aber bei einem geschätzten Vermögen von 84 Mio. wird er wohl doch damit leben können :D

Die Rolle bleibt einfach an ihm haften. Würde vermutlich im Supermarkt den werten Herr Atkinson auch zuerst als tollpatschigen Briten ansehen, eben wie er in der Serie dargestellt wird.

@j4n

Natürlich nicht. Das war sarkastisch gemeint.

Das sind hoffentlich traurige einzelfälle

Hätte dir vor 5 Jahren jemand erzählt dass die USA sein Telefon und Mailverkehr abhört hättest du ihm wahrscheinlich auch nen Vogel gezeigt.

ich bin fest davon überzeugt das ich nicht beobachtet werde und die schwarzen helis und suburbans die mir scheinbar folgen sind nur zufall

nee im ernst
Das sich schauspieler in ihre rolle reinversetzen bis sie am set die anderen mit den rollennamen ansprechen, das gibt es immer wieder
Aber wenn es den zuschauern so real wird dann wirds gefährlich

Wer die Realität unerträglich findet, der flüchtet sich halt gern in Traumwelten. Das kann WoW oder Lindenstrasse sein. So sind Menschen eben. Na und? Lass sie doch.

@Spirit2015

Okay, danke für die Rückmeldung :)

Ich schätze... was @-ripper- da schrieb

Das ist endlich der Beweis. Man muss sofort alle Killerspiele verbieten!

Ist nicht ganz so unfalsch.

Was ich damit meine: Bei diesen Menschen, die Realität und Fiktion nicht mehr auseinander halten können, ist in der Psyche ähnlich was im argen, wie bei den Menschen, die aufgrund von "Killerspielen" eine Hemmschwelle verlieren, während sie virituell Menschen töten!

Nicht steinigen! Ich bin durchaus der Meinung, dass der Grund, weshalb Amokläufer eben Amok laufen in deren Umfeld liegt. Ich denke aber durchaus, dass bei einem sehr geringen Prozentsatz die sogenannten Killerspiele die Hemmschwelle fürs töten senken (können!).

Ich nenne als Beispiel die Leute, die wirklich meinen, indem sie Left4Dead spielen, dass sie sich auf die drohende Zombieapokalypse vorbereiten ( :D )

@Doors

Wer tut das nicht. Wenn es Sonntags draußen regnet, hol ich mir auch Kaffee und Kuchen und leg "Inge Meysel" ein und genieße eine Stunde 60er Jahre in denen das größte Problem war, dass der Mann eine neue Aktentasche fürs Büro braucht.

Aber zumindest weiß ich noch was Rolle und was Schauspieler ist. Es soll ja auch Leute gegeben haben die mit Fernsehärzten auf der Straße ihre Wehwehchen diskutieren.

kiwikeks schrieb:die aufgrund von "Killerspielen" eine Hemmschwelle verlieren, während sie virituell Menschen töten!

Ich wüsste nicht, wie das Spielen am PC eine Hemmschwelle senken könnte. Spiel ist Spiel, alles virtuell, nichts passiert real. Wer sich von "Killerspielen" hat beeinflussen lassen der hatte vorher schon einen gewaltigen Knacks und hätte sich auch ohne "Killerspiele" nicht von seinem Vorhaben abhalten lassen.

Aber ja, es gibt viele Leute die ein Problem haben mit Fakt und Fiktion. :D

@kiwikeks
Da gabs auch nen stalker der was von ner schauspielerin wollte und meinte sie wären zusammen bis ein werbespot mit ihr ihn verärgerte und er sie erschoss
Ich such ma raus wers war

@Aniara
Ja, bei dir vielleicht. Ich nehme auch an, dass du Fakt und Fiktion unterscheiden kannst.
Ich habe auch nicht gesagt, dass die Killerspiele den Knacks verursachen, oder?
Natürlich muss der Knacks schon vorhanden sein. Da stimmt eben etwas mit der Psyche nicht.

Edith: Ich weiß nicht... hab Psychologie nicht studiert, aber ist es nicht eher wahrscheinlicher, dass man für den "absoluten Durchknall" ein Schlüsselerlebnis braucht?

kiwikeks schrieb:Ich nenne als Beispiel die Leute, die wirklich meinen, indem sie Left4Dead spielen, dass sie sich auf die drohende Zombieapokalypse vorbereiten

Vor Monaten war einmal ein Bericht im TV über ein Zombie-Survival-Camp in US of A. Auf die Frage, wieso er an eine Zombie-Apokalypse glaubt, antwortete ein Teilnehmer: “When there's no more room in hell, the dead will walk the earth.” -->

1978 spielte er in George A. Romeros Horrorfilm Dawn of the Dead (dt.: Zombie bzw. Zombies im Kaufhaus) mit der Rolle des SWAT-Polizisten Peter Washington eine der vier Hauptpersonen. In diesem Film spricht er auch die später oft zitierten und für diesen Film als Tagline verwendeten Satz: “When there's no more room in hell, the dead will walk the earth.”

Wikipedia: Ken Foree
:D

..dann wird dessen leben durch viel bunte und unglaubliche (im wahrsten sinne) geschichten bereichtert, die allerdings sehr schnell zur überforderung im alltag führen können. die krankenhäuser sind voll mit solchen fällen. einfach mal vorbei gucken. ist manchmal recht unterhaltsam ;)

Kann, glaub ich, viele Ursachen haben...
Schlimme Kindheit, kein Erfolg im Leben usw...
oder auch wenn man einfach nur in die serie "reinkippt"...

Was auch ausschlaggebend ist, ist wie @Bodo
das Beispiel, das man einfach alles glaubt was gesagt wird; egal ob Spiele oder Nachrichten...

@Bodo
Die hier fand ich auch ganz ganz klasse:

https://www.youtube.com/watch?v=YdAe18Xvs4Q (Video: Zombie Apocalypse [DOCU])

/facepalm


Oder... ein aktuelles Beispiel für "Fakt und Fiktion nicht auseinander halten können" wäre: Scientology.
Aus nix anderem ist die Sekte entstanden.
Irgendwer hat ein (schlechtes) Buch geschrieben und ein paar Verrückte konnten Fakt und Fiktion nicht auseinander halten.

...irgendwie so :D

vermutlich ist manchen Zuschauern garnicht bewusst, dass sie sich gerade eine erfundene Geschichte anschauen, dann steigern sie sich vermutlich rein, regen sich auf und passiert sowas

@Bodo
@keyl
Zombies gabs schon vor dawn of the dead und thriller
Mit einem voodoo-trank kann man das hirn soweit zerstören das dem opfer kein freier wille mehr bleibt und es nur noch die grundlegensten motorischen fähigkeiten besitzt eben wie ein zombie
auch der cocktail zombie ist älter als die meisten zombiefilme

@Rainlove
Das kann natürlich auch sein. Da hilft auch ein "Alle Fälle sind frei erfunden" beim Abspann am Ende nicht. :D

Obwohl bei so Soaps wird das am Ende gar nicht angeführt? (NOCH nicht)

Gab doch auch mal eine Umfrage im TV, was die Leute von solchen RTL Formaten wie "Die Schulermittler" halten. Viele fanden es gut, dass es solche Schulermittler gibt und damit Leuten geholfen wird..... *Kopf --> Tisch*

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/luegenfernsehen131.html

@kiwikeks
Das war L. Ron Hubart, ein drittklassiger science fiction autor

@blutfeder
Ich kenne leider auch nur die "Aufklärungsversion" aus South Park :D :D

Das beste Beispiel ist ein sehr altes, die Hörspielaufführung von "Krieg der Welten" von30. Oktober 1938, damals dachten viele Menschen auch, es sei gerade Realität, dass Außerirdische hier gelandet sind, wenn sich eine gewisse Emotionalität aufgebaut hat, schaltet sich vermutlich das rationale Denken ab.