Als Rollstuhlfahrer eine Frau finden
01.08.2013 um 03:04Da ich zur Zeit eh keinen Schlaf finde versuche ich dir mal zu antworten @FranklinJo
Mir fehlen jetzt zwar gewisse Grundinformationen über dich, aber ich versuche es mal so allgemein wie möglich zu halten...
Eltern behinderter Kinder (egal ob es Kleinkinder, Jugendliche oder Erwachsene sind und egal ob diese Behinderungen seit der Geburt bestehen oder erst später durch einen Unfall entstanden) haben oft ein Problem damit ihrem Kind Selbständigkeit zuzutrauen.
Ganz besonders wenn ihr Kind von Geburt an behindert ist bzw. durch eine Erbkrankheit eine Behinderung entstand.
Ich habe in meinem Beruf (Pflege und Betreuung von körperlich und/oder geistig behinderten Menschen) schon oft erlebt das viele Eltern folgende Einstellung hatten: "Mein Bobbele kann doch nix für die Behinderung, ich wills ihm/ihr doch so angenehm wie möglich machen, mein Kind braucht mich doch und kann ohne meine ständige Hilfe alleine nichts bewerkstelligen".
Das Resultat: Ein Erwachsener der (obwohl die körperlichen und/oder geistigen Vorraussetzungen durchaus im Rahmen vorhanden wären) nicht in der Lage ist seine frische Wäsche in den Schrank zu räumen, gewisse Körperpflege zu betreiben, sich ein Brot zu schmieren oder um Hilfe zu fragen, keine Eigeninitiative ergreift.
Warum haben manche Eltern diese (vereinnahmende) Einstellung? Sie fühlen sich verantwortlich, manche auch schuldig und sie sind fest davon überzeugt das es so und nicht anders richtig ist. Dabei denken viele Eltern garnicht weiter vorraus. Denn, was ist wenn sie mal nicht mehr sind - aber ihr Kind noch lebt? Wer kümmert sich dann? Das Personal im Wohnheim, ja eben. Aber dort wird auch Wert darauf gelegt das jeder Bewohner im persönlich möglichen Rahmen gewisse Dinge alleine erledigt. Sonst müsste es regelrecht zu einer 1:2 Betreuung rauslaufen.
Eltern meinen es im Grunde nur gut. Das sollte man sich vor Augen halten.
Sie trauen sich oft einfach nicht ihren behinderten Kindern mehr zuzutrauen. Denn sie haben vor ihrem geistigen Auge tausend Szenarien die passieren "könnten" wenn ihr Kind selbständig etwas erledigt oder gar alleine draußen unterwegs ist.
Der Rollstuhl könnte umkippen, der Rollifahrer könnte an einem Bordstein oder an einer Bodenwelle scheitern, die "rücksichtslosen" Autofahrer könnten einen übersehen, wie reagiert bloß die Umwelt auf den einzelnen Rollifahrer, nicht auszudenken was das "Bobbele" an Qualen erleiden muss wenn er aufgrund des Rollstuhles ignoriert oder gar blöd angemacht wird.
Nun zu dir persönlich @FranklinJo
Je nach deiner Wohnsituation und je nach Wohngegend, je nachdem ob du "nichtbehinderte" Freunde hast, je nach deinem Alter und dem Grad deiner Behinderung (und somit deiner persönlichen Bewegungsfähigkeit mit dem Rolli) hast du unterschiedliche Möglichkeiten um selbständiger zu werden (d.h. ohne Muttern raus zu kommen).
Wenn du nicht weißt wie du persönlich von Angesicht zu Angesicht mit ihr reden kannst, dann schreib ihr doch einen Brief :)
Einen Brief in dem du mit deinen Worten verdeutlichst wie wichtig es für dich persönlich ist zu lernen diese oder jene Dinge alleine zu bewältigen. Das du dein Selbstvertrauen mehr aufbauen möchtest, erweitern möchtest, das du gerne mal mit deinen Freunden gemeinsam nach draußen möchtest um mit ihnen gemeinsam ihren Freizeitaktivitäten nachzzkommen (Kino, Eisdiele, Picknik, Basketball spielen, whatever).
Vergiss aber nicht ihr in dem Schreiben auch klar zu sagen wie sehr du sie schätzt, das du sie sehr gern hast (denke ich mal), das du ihr dankbar bist für jede Hilfe und die gemeinsame Zeit, das du sie nicht ersetzen möchtest sondern nur ein bisschen selbständiger werden möchtest.
Kennst du Nick Vujicic? Ein Motivationstrainer allererster Sahne
PS: So gesehen gibts eigentlich kaum Nichtbehinderte... Fast jeder ist in irgendeiner Art behindert. Der eine ist Gehbehindert, der Nächste trägt eine Brille und ist somit Sehbehindert, wieder ein anderer hört schlecht, zusätzlich die sozialen Behinderungen, etc
Mir fehlen jetzt zwar gewisse Grundinformationen über dich, aber ich versuche es mal so allgemein wie möglich zu halten...
Eltern behinderter Kinder (egal ob es Kleinkinder, Jugendliche oder Erwachsene sind und egal ob diese Behinderungen seit der Geburt bestehen oder erst später durch einen Unfall entstanden) haben oft ein Problem damit ihrem Kind Selbständigkeit zuzutrauen.
Ganz besonders wenn ihr Kind von Geburt an behindert ist bzw. durch eine Erbkrankheit eine Behinderung entstand.
Ich habe in meinem Beruf (Pflege und Betreuung von körperlich und/oder geistig behinderten Menschen) schon oft erlebt das viele Eltern folgende Einstellung hatten: "Mein Bobbele kann doch nix für die Behinderung, ich wills ihm/ihr doch so angenehm wie möglich machen, mein Kind braucht mich doch und kann ohne meine ständige Hilfe alleine nichts bewerkstelligen".
Das Resultat: Ein Erwachsener der (obwohl die körperlichen und/oder geistigen Vorraussetzungen durchaus im Rahmen vorhanden wären) nicht in der Lage ist seine frische Wäsche in den Schrank zu räumen, gewisse Körperpflege zu betreiben, sich ein Brot zu schmieren oder um Hilfe zu fragen, keine Eigeninitiative ergreift.
Warum haben manche Eltern diese (vereinnahmende) Einstellung? Sie fühlen sich verantwortlich, manche auch schuldig und sie sind fest davon überzeugt das es so und nicht anders richtig ist. Dabei denken viele Eltern garnicht weiter vorraus. Denn, was ist wenn sie mal nicht mehr sind - aber ihr Kind noch lebt? Wer kümmert sich dann? Das Personal im Wohnheim, ja eben. Aber dort wird auch Wert darauf gelegt das jeder Bewohner im persönlich möglichen Rahmen gewisse Dinge alleine erledigt. Sonst müsste es regelrecht zu einer 1:2 Betreuung rauslaufen.
Eltern meinen es im Grunde nur gut. Das sollte man sich vor Augen halten.
Sie trauen sich oft einfach nicht ihren behinderten Kindern mehr zuzutrauen. Denn sie haben vor ihrem geistigen Auge tausend Szenarien die passieren "könnten" wenn ihr Kind selbständig etwas erledigt oder gar alleine draußen unterwegs ist.
Der Rollstuhl könnte umkippen, der Rollifahrer könnte an einem Bordstein oder an einer Bodenwelle scheitern, die "rücksichtslosen" Autofahrer könnten einen übersehen, wie reagiert bloß die Umwelt auf den einzelnen Rollifahrer, nicht auszudenken was das "Bobbele" an Qualen erleiden muss wenn er aufgrund des Rollstuhles ignoriert oder gar blöd angemacht wird.
Nun zu dir persönlich @FranklinJo
Je nach deiner Wohnsituation und je nach Wohngegend, je nachdem ob du "nichtbehinderte" Freunde hast, je nach deinem Alter und dem Grad deiner Behinderung (und somit deiner persönlichen Bewegungsfähigkeit mit dem Rolli) hast du unterschiedliche Möglichkeiten um selbständiger zu werden (d.h. ohne Muttern raus zu kommen).
Wenn du nicht weißt wie du persönlich von Angesicht zu Angesicht mit ihr reden kannst, dann schreib ihr doch einen Brief :)
Einen Brief in dem du mit deinen Worten verdeutlichst wie wichtig es für dich persönlich ist zu lernen diese oder jene Dinge alleine zu bewältigen. Das du dein Selbstvertrauen mehr aufbauen möchtest, erweitern möchtest, das du gerne mal mit deinen Freunden gemeinsam nach draußen möchtest um mit ihnen gemeinsam ihren Freizeitaktivitäten nachzzkommen (Kino, Eisdiele, Picknik, Basketball spielen, whatever).
Vergiss aber nicht ihr in dem Schreiben auch klar zu sagen wie sehr du sie schätzt, das du sie sehr gern hast (denke ich mal), das du ihr dankbar bist für jede Hilfe und die gemeinsame Zeit, das du sie nicht ersetzen möchtest sondern nur ein bisschen selbständiger werden möchtest.
Kennst du Nick Vujicic? Ein Motivationstrainer allererster Sahne
Nick Vujicic (deutsche Untertitel) German subtitles
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PS: So gesehen gibts eigentlich kaum Nichtbehinderte... Fast jeder ist in irgendeiner Art behindert. Der eine ist Gehbehindert, der Nächste trägt eine Brille und ist somit Sehbehindert, wieder ein anderer hört schlecht, zusätzlich die sozialen Behinderungen, etc