Ach jeh
@omagrus Mit 16 war ich auch nicht anders als deine Freundin...
ich war brav, schüchtern, war beeindruckt davon das mein Freund 4 Jahre älter war als ich. Ich fand es toll das er "schon soooo erwachsen" war (auch wenn er alle Nase lang grundlos eifersüchtig war und mir vorhielt ich würde mich nicht erwachsen und abweisend genug ausdrücken wenn ich von einem anderen Typen angesprochen wurde (und wenn es nur die Frage nach der Uhrzeit war).
Wir hatten einen ungefähren Gleichstand in puncto "Erfahrungen in der Liebe".
Das war für ihn auch ein Problem, schließlich war ich doch die jüngere von uns beiden.
Im Laufe der folgenden Jahre bin ich gereift, erkannte gewisse Lebensziele von mir.
Das passierte automatisch, durch mein Erwachsenwerden, durch meine normalen sozialen Kontakte (damals hatte kaum jemand Internet, und wenn dann wirklich nur für die Arbeit)... und durch den Umgang mit diesem damaligen Freund. Allerdings weniger durch positive Bestärkung seinerseits, eher durch die Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich im Umgang mit ihm.
Mit anderen Worten:
Deine Freundin wird auch alleine erwachsen, du musst sie nicht lenken und ihr "adäquates" Verhalten beibringen. Genauso kannst du noch nicht erwarten das sie jetzt - mit 16 Jahren - genauso reagiert wie jemand älteres mit mehr Lebenserfahrung.
Übrigens, ich hab zwar 2 Seiten übersprungen und merke nun das mir ein bissle Hintergrundinfo fehlt (in Bezug auf "Vertrauen, Passwörter", aber das bisschen was ich las reicht schon aus um dir folgendes zu schreiben:
Warum gibt man freiwillig Passwörter, Logindaten an den Partner "das dieser jederzeit schauen könnte um mehr Vertrauen zu finden"...
Nun, ganz von alleine - sozusagen aus dem Nichts heraus - macht man das normalerweise nicht.
Meist steckt noch etwas dahinter das im Vorfeld geschah.
Manchmal Streitereien, manchmal Vorwürfe seitens des Partners, manchmal auch nur indirekte Vorwürfe (die vielleicht auch nicht als Vorwürfe gemeint waren aber als solche verstanden wurden).
Eine Passwortherausgabe, mit der expliziten Bitte "Da hast die Passwörter, wenn du willst nutze sie und schau rein... dann siehst du schon das du mir vertrauen kannst" kommt nicht von ungefähr. Grade wenn man verunsichert ist (aufgrund des Abhängigkeitsverhältnisses oder aufgrund des jungen Alters) versucht man echt alles um dem Partner (der vielleicht grade eine Eifersuchtsszene hingelegt hat) glaubhaft zu versichern das ER der einzige ist. Manchmal glaubt man dann das man alleine mit Worten einfach nicht erreicht und das letzte Mittel, um es zu beweisen, ist die Herausgabe der Passwörter.
Dies sollte man als "gereifte" Person niemals ausnutzen. Es ist einfach nicht korrekt.
Zudem man nie wieder aufhören kann "nur mal zu gucken wer da was schreibt" sobald man einmal angefangen hat. Man gerät in eine Art Suchtspirale, denn "es könnte ja sein das die Tussi in der Studiengruppe dem Partner was geschrieben hat, nachdem sie ihn heute so anhimmelte".
Als reife Persönlichkeit sollte man in einem solchen Falle dankend ablehnen und sagen "Ich vertraue dir doch auch so, ich werde dein Postgeheimnis niemals verletzen. Das geht mich absolut nichts an".
Bekommt man die Passwörter dann aber doch einfach, dann sollte man sie zurückgeben mit den Worten "Danke, ich will sie nicht nutzen, ich werde nicht in deiner privaten Post schnüffeln. Bitte ändere alle deine Passwörter denn diese gehen nur dich persönlich etwas an - niemanden sonst".
DAS ist in meinen Augen adäquates und reifes Verhalten.