@KillingTime Der Mann meinte, er sei ein Messias, was aufgrund von Zeugenaussagen bekannt wurde. Er verbrachte wohl schon die ganze Nacht dort vor dem Rathaus und vor der Marienkirche, da er seine Wohnung aus ungeklärten Gründen nicht betreten konnte.
In den Berichten ist weiterhin auch die Rede davon, dass es sich um ein Brotmesser gehandelt haben soll. Ein 20cm langes Brotmesser eignet sich auch nicht gerade dazu, um auf jemanden einzustechen und hatte der Mann sich auch schon schwere Verletzungen zugefügt, womit das außer Gefecht setzen vielleicht auch kein all zu großes Problem für einen geübten Polizisten hätte sein müssen. Vermuten kann man, dass der "Messias" sich für unsterblich hielt und sich daher auch die Selbstverletzungen zufügte und deshalb auch keine Angst verspürte, als der Schutzmann die Pistole auf ihn richtete und er daher auch auf diesen zuging. Ich konnte in seinen Bewegungen, nach dem Video zu urteilen, auch nicht erkennen, dass er, wie in einigen Medienberichten veröffentlicht, den Beamten angreifen wollte, oder gar auf diesen zu stürmte. Seine Bewegungen sehen für mich eher entspannt aus und erst als er von den vielen Beamten am Boden liegend gepackt wurde, hat er sich gewehrt und gestrampelt.
Da ich mich einmal für ein paar Tage in einer Aufnahmestation einer Psychiatrie aufhielt, kann ich auch noch etwas über die allgemeine Behandlung solcher "Verwirrter" sagen. Viele der anliefernden Polizisten haben diese Menschen nicht als Mensch behandelt, sondern haben sie diese viel mehr als Tiere angesehen. Dies äußerte sich nicht nur in der körperlich groben Behandlung, sondern waren sich viele dieser Polizisten auch nicht zu schade darum, in Gegenwart dieser Menschen auch noch übelste Witze über diese zu machen. Es war vielen Polizisten auch schon anzumerken, dass sie sich gerne einen Spaß mit diesen armen Seelen erlaubten und auf Gegenwehr noch brutaler reagierten, als sie es bei einem "normalem" Menschen wohl getan hätten. Auch kam es mir so vor, als wollten sich die Kollegen gegenseitig in Boshaftigkeit übertrumpfen. Nicht alle haben sich so verhalten, aber doch schon sehr viele. Ich kann mir daher vorstellen, dass der Mann gestern im Neptunbrunnen überhaupt keine Motivation hatte, diesen Polizisten überhaupt anzugreifen und zu verletzen, sondern er ganz andere und für ihn heilige Motive hatte, dem Polizisten im langsamen Schritt entgegenzutreten.
An anderer Stelle in diesem Forum schrieb ich folgendes über dieses Ereignis:
Ihm wurde die Lunge weggeschossen und er hat sich noch wehren wollen, da er sich auch nicht einfach wegtragen lassen wollte. In den Berichten darüber wird so manches sehr seltsam dargestellt. Der Behördensprecher Herr Redlich schilderte gestern noch, ein Beamter, welcher außerhalb des Brunnens stand, habe die Situation mit der Waffe gesichert und dieser habe dann geschossen. Dies ist natürlich nach veröffentlichtem Video falsch. Auch wird in der Presse davon berichtet, der nackte Mann habe den Polizisten angreifen wollen und sei auf diesen "zugestürmt". Auch dies ist nach vorliegenden Bildern nicht nachzuvollziehen, da der "Messias" einen eher gefassten Eindruck macht und seine Bewegungen auf den Polizisten nicht bedrohlich aussehen, auch wenn er ein Messer in der Hand hielt. Auch ist von "gutem Zureden" seitens des Polizisten in den Presseberichten die Rede, was so auch nicht stimmt, wenn man sich des Polizisten Worte im Film anhört. Die geschrienen Worte "Messer weg!" legen auch hier andere Situation nahe, als in den Medien berichtet und ist es weit von gutem Zureden entfernt, wie es zum Beispiel neulich die Frau in London tat, als ein Soldat von einem Islamisten auf der Straße ermordet wurde.
Auch ist die Aufregung, die Veröffentlichung dieses Videos sei menschenverachtend, nicht nachvollziehbar, denn wenn ein menschenverachtendes Verhalten festzustellen ist, ist dies bei dem Schützen zu finden und nicht bei jenen, die dieses Dokument der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Die diesbezüglich unsachgemäßen Presseberichte legitimieren daher eher diese Veröffentlichung, da das tatsächliche Geschehen dort von jedem Menschen nachvollzogen werden kann. Da aber die Presse ihre Information auch gleich von der Staatsmacht (Polizei) erhielt, wurde diese auch so der Öffentlichkeit zugetragen und daher ist es natürlich auch nicht im Interesse der Verantwortlichen, dieses Filmdokument in der Öffentlichkeit zu zeigen, da dabei die fehlerhafte Handlung und die später fehlerhafte Darstellung der Ordnungshüter aufgezeigt wird. Da nun aber dieses Filmmaterial bereits im Umlauf ist, ist das Kind daher nun schon in den Brunnen gefallen und das ganze scheinheilige Gerede, es sei moralisch nicht vertretbar gewesen, dies auf facebook zu zeigen, zeugt nun nur noch von einem Ablenken der wahren wichtigen Erkenntnis aus diesem Ereignis.
Natürlich ist es richtig, dass man nicht wissen kann, was vor diesen 1:12 Minuten geschehen ist. Wenn der Polizist dem "Messias" gut zugeredet hat, was ich mir aufgrund abschließendem Todesschuss nur schwer vorstellen kann, so war dieses Zureden wohl nicht von einfühlsamer Art geprägt, sondern muss ich nach meiner Erfahrung davon ausgehen, dass dies ähnlicher Erscheinungsart gewesen sein könnte, wie ich dies leider des Öfteren, wie oben berichtet, schon beobachten musste. Möglicherweise war aber auch tatsächlich dann das unbeholfene Stolpern des Beamten letztendlich der Auslöser, für diesen tragischen Schuss.
Ich bin auf jeden Fall aber auch der Meinung, dass zur Konfliktlösung einer solchen Situation, es absolut nicht angebracht ist, eine Pistole zu ziehen und auch wenn ich kein Fachmann von Kampftechniken bin, so kann ich mir doch gut vorstellen, dass bekanntes Pfefferspray hier einen weitaus besseren Dienst hätte leisten können.