Der Sinn und das Älter werden

@Yoshi

Yoshi schrieb:Aber Umbringen will man sich ja auch nicht einfach. Man denke nur an das Leid der Hinterbliebenen, und geht man von einem Weiterleben nach dem Tod aus

Ja klar, Suizid erhöht in den meisten Fällen die Leibilanz nur noch, weil die Hinterbliebenen darunter unter Umständen ein ganzes Leben lang zu leiden haben und trotzdem müsste man einfach nur einen Schalter umlegen, um zu verschwinden, hätte ich ihn wahrscheinlich schon längst gedrückt.. und nicht nur ich, sondern vermutlich sogar die meisten Menschen.

Yoshi schrieb:Gerade durch die negativen harten Erfahrungen reifen wir besonders stark, hätte ich nicht die grausamen Erfahrungen gemacht, die ich gemacht habe, dann wäre ich heute nicht da

Das habe ich schon mal von jemandem gehört, kurz vor peng merkt man was wichtig ist.

Danke ... :lv:

Yoshi schrieb:Ja, es ist eben alles nicht wirklich real. Wir nehmen nur eine "Traumblase" wahr, und unser Gehirn bastelt daraus das, was wir als "Realität" bezeichnen.

Genau. Realität ist nichts weiter, als der Input unserer Sinnesorgane plus Verarbeitung durchs Gehirn. Wahrnehmung wird von den jeweiligen biologischen Voraussetzungen limitiert. Und wenn man sich das bewusst macht, erkennt man, dass man eigentlich gar nicht weiß, was Realität ist. Uns fehlen einfach zu viele Rezeptoren, um sie vollständig zu erfassen. Und Sinnesorgane sind dazu noch fehleranfällig, sowie leicht zu täuschen. Eigentlich sind wir nur ein Haufen Schwachköpfe, die halbblind durch die Welt stolpern und sich fragen, was wir hier eigentlich machen sollen.

@Eya

Eya schrieb:Durch Verlust gewinnt man Erkenntnis.

Ja, die Erkenntnis, das man Alles, was man hat verlieren wird, das Alles nichtig und vergänglich ist, das einem Alles zwischen den Fingern zerinnt, dass wir zeitlebens eine große Katastrophe ansteuern, einen Schiffbruch und eine Apokalypse von ungeheuren Ausmaß. Vor uns liegt das Nichts, in uns liegt das Nichts und hinter uns liegt das Nichts - wir sind nichts!^^

@Peisithanatos

Peisithanatos schrieb:müsste man einfach nur einen Schalter umlegen, um zu verschwinden, hätte ich ihn wahrscheinlich schon längst gedrückt..

Oh ja, den hätte ich auch schon längst betätigt. Aber das Leben wirkt nicht so lockerflockig, dass man einfach mal sagen kann "Ich schalt' jetzt das Videospiel ab.". Irgendwie hat immer jemand darunter zu leiden, wenn man hier einfach so den Abgang macht. Ich denke mir immer wieder, man lebt ja irgendwo sein eigenes Leben und nicht die anderen müssen es für einen Leben. Meiner Meinung nach ist es jedem Selbst überlassen, wie er sein Leben lebt, und wenn jemand gehen möchte, hat er das Recht dazu. Psychiatrien können Leute zwar oft davor retten, und hinterher merken Leute, dass sie es bereut hätten, aber naja, man kann niemanden verbieten, wenn er hier nicht mehr leben möchte... das einzige, was mich wirklich stört sind die ganzen Zwänge, also wenn jemand krank ist (wie ich und viele andere), dann ist man daran gebunden, man würde am Liebsten 'nen Abgang machen, aber die Vernunft sagt einem, das das nicht so einfach geht. Also mich stört, dass da keine wirkliche Freiheit ist, was für ein Schicksal man erlebt. Auf der andere Seite bietet es natürlich Überraschungen, wenn man nicht weiß, was einen so alles erwartet, aber in vielen Fällen sind es eben keine schönen Überraschungen. Aber da ich Optimist bin, und ich dem Leben vertraue glaube ich fest daran, dass alles zu irgendeinem Zweck dient. Sicherlich klingt es krass, wenn man sagt, Krankheit dient irgendeinem Zweck, aber alles passiert aus einem Grund, und für mich macht das Leben keine Fehler, nur Dinge, die der menschlichen Ego (Affen)-Verstand nicht immer begreifen will.

@Yoshi


Schau, man sollte den Tod nicht so negativ betrachten, auch er ist im Grunde genommen nur ein Tanz: :D

https://www.youtube.com/watch?v=BeA-IJ2jY-o (Video: Love & Death - Final Dance Sequence)

@Zeo

Zeo schrieb:Genau. Realität ist nichts weiter, als der Input unserer Sinnesorgane plus Verarbeitung durchs Gehirn. Wahrnehmung wird von den jeweiligen biologischen Voraussetzungen limitiert. Und wenn man sich das bewusst macht, erkennt man, dass man eigentlich gar nicht weiß, was Realität ist. Uns fehlen einfach zu viele Rezeptoren, um sie vollständig zu erfassen. Und Sinnesorgane sind dazu noch fehleranfällig, sowie leicht zu täuschen. Eigentlich sind wir nur ein Haufen Schwachköpfe, die halbblind durch die Welt stolpern und sich fragen, was wir hier eigentlich machen sollen.

Haha ja, und zu dem bin auf dem einem Auge sogar mehr oder weniger blind... aber ich habe gemerkt, dass ein Sehender nicht wirklich mehr sieht, als jemand, der völlig blind ist... was ist schon Sehen? Visuelles Sehen? Geistiges Sehen? Das wirklich Wertvolle ist ohnehin das Geistige Sehen, die Fantasie. Das visuelle Sehen ist sowieso nur konstruierte "virutelle" Realität in unserem Gehirn. Es dient dazu, dass wir uns in dieser Welt orientieren können, und damit wir eben ein Seherlebnis haben, aber wir sehen nicht die Realität in dem Sinne, wir sehen das, was unser Gehirn daraus konstruiert. Es ist nur eine Form von Realität, die jeder individuell in seiner "Blase" wahrnimmt. Und wer jetzt noch meint, er würde DIE Realität sehen, dem kann ich auch nicht mehr wirklich helfen.

Eine Sache ist auch die, dass das menschliche Leben sehr häufig überbewertet wird.

@Peisithanatos
Nicht böse sein aber das hab ich oft genug gehört und ich bin's leid. Ich weiss dass ich mal tot bin, deshalb sammle ich meine schätze im Herzen und im Geiste nicht in Reichtümern und in oberflächlicher scheisse. Ich bin hier nur Gast, mein Körper ist geliehen von Mutter Natur, mir gehört nichts, nichtmal mein Kind. Ich bin jedoch nunmal hier und da ich hier bin versuche ich das beste daraus zu machen. Es kann jeder Zeit vorbei sein.

Bei deiner Geburt haben alle gelacht nur du geweint, lebe dein leben so dass bei deiner Beerdigung alle weinen und du lachst.

Yoshi schrieb:Und wer jetzt noch meint, er würde DIE Realität sehen, dem kann ich auch nicht mehr wirklich helfen.

Das ist dann auch nur eine weitere Illusion. :D

Nah, wichtiger als diese sogenannte Realität ist wirklich die Fantasie. Die uns ja auch beim Coping hilft. Wikipedia: Bewältigungsstrategie Sonst würden wir verrückt werden.

@Eya

Eya schrieb:Nicht böse sein aber das hab ich oft genug gehört und ich bin's leid. Ich weiss dass ich mal tot bin, deshalb sammle ich meine schätze im Herzen und im Geiste nicht in Reichtümern und in oberflächlicher scheisse. Ich bin hier nur Gast, mein Körper ist geliehen von Mutter Natur, mir gehört nichts, nichtmal mein Kind. Ich bin jedoch nunmal hier und da ich hier bin versuche ich das beste daraus zu machen. Es kann jeder Zeit vorbei sein.

Bei deiner Geburt haben alle gelacht nur du geweint, lebe dein leben so dass bei deiner Beerdigung alle weinen und du lachst.

Das sind echt schöne Worte! :)

Ja, jemand hat auch schonmal gesagt (ich glaube Jesus war es): "Sammelt eure Schätze nicht auf dieser Welt, sondern im Geiste, im Herzen." (oder so ähnlich). Wir machen hier eben nur Erfahrungen, wir sind nicht unsere Erfahrungen, aber die Erfahrungen und das menschliche Leben werden häufig stark überbewertet, da viele sehr stark in der Identifikation mit ihrem Körper und Ego stecken. Je bewusster man wird, desto mehr merkt man, dass man der reine Betrachter ist, und der Körper eine Maschine ist, die arbeitet und arbeitet.

@Zeo
Irgendwo passiert sowieso alles immer von selbst, ohne dass wir wirklich bewusst etwas dazu tun müssten. Wir glauben oft, die Dinge stagnieren, aber irgendwo nimmt das Leben eh immer seinen Lauf.

Worte von Papaji

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@Eya

Eya schrieb:Bei deiner Geburt haben alle gelacht nur du geweint, lebe dein leben so dass bei deiner Beerdigung alle weinen und du lachst.

Bei den Thrakern z.B. war es Brauch, dass man die Neugeborenen beweint hat und alle Plagen, alles Leid aufgezählt hat, welches sie erwartet, andersrum hat man die Toten gepriesen, weil sie dem Ganzen entkommen sind. :D

Eya schrieb:Ich bin jedoch nunmal hier und da ich hier bin versuche ich das beste daraus zu machen. Es kann jeder Zeit vorbei sein.

Sei mir nicht böse, aber immer diese Phrasen, also das klingt ziemlich kitschig - naja kann man immer wieder mal jemanden ins Poesiealbum schreiben. :D

@Yoshi
Viele Philosophen sind an der Frage nach dem Sinn des Lebens gescheitert oder verrückt geworden.
Wir können nur spekulieren und entscheiden wie wir das Leben verbringen möchten und was wir aus jeweiligen Situationen machen möchten.
Wir können auch entscheiden das Leben frühzeitig zu beenden wenn es für einen überhaupt keinen Sinn hat weiter zu machen.

@Eya
Ich denke der Sinn des Lebens ist das Leben selbst, zu leben, Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt keinen Sinn im Sinne von, dass wir irgendwo angelangen, da es kein wirkliches Ankommen gibt, wenn man davon ausgeht, dass alles ein ewiger Zyklus ist.

Peisithanatos schrieb:Sei mir nicht böse, aber immer diese Phrasen, also das klingt ziemlich kitschig - naja kann man immer wieder mal jemanden ins Poesiealbum schreiben. :D

Wenn du deine Einstellung für besser und erfolgreicher hältst dann sei es dir gegönnt. Du musst mir aber nicht sagen dass das Leben eigentlich keinen Sinn ergibt und man nichts materielles mitnimmt, im Grunde wissen es alle, es sei jedoch jedem selbst überlassen es so zu gestalten wie er möchte.

@Yoshi
Der Typ ist geil. :D

Da will so ein Kerl also die Kurzfassung von seiner Lehre hören. Und er antwortet darauf, dass er nur eine Botschaft hätte, die er den Leuten in seinem Heimatland sagen kann, wenn er wieder nach Hause geht. Und diese Botschaft lautet im Prinzip einfach: "Halts Maul. Und wenn du das nicht schaffst, komm zu mir und ich werd dir beibringen, dein Maul zu halten."

@Eya
Ich würde sagen, dass wir sogar tatsächlich materielle Dinge mitnehmen (im übertragenen Sinne), also wie wir hier gelebt haben, könnte unter anderem das Bestimmen, was danach kommt. Also wenn jemand in einer reichen Familie gelebt hat, kann es sein, dass er das geistig mitnimmt, und dass sich die Seele nochmal was ähnliches sucht.

Dass das Leben absolut keinen Sinn hat, sagen meist die Leute, die innerlich von ihrem wahren Naturell getrennt sind, und ihr Leben nicht verstehen. Mir geht es auch oft so, dass ich mich wie abgespalten von allem fühle, verlassen, aber je mehr ich in mein Sein komme, desto mehr fließt alles, und desto besser verstehe ich die Zusammenhänge, aber dazu braucht man einen klaren Geist.